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Rücktritt von Burkhard Hennen als Chef des Moerser Jazz-Festivals +++ US-Pianist Jonathan Biss erhält Leonard Bernstein Award +++ Hindemith-Preis an Lera Auerbach


Rücktritt von Burkhard Hennen als Chef des Moerser Jazz-Festivals
Essen/Moers (ddp). Der Chef des Moerser Jazz-Festivals, Burkhard Hennen, tritt nach über 30-jähriger Amtszeit zurück. Das bestätigte Hennen am Sonntag der Nachrichtenagentur ddp. Er wolle nur noch das diesjährige Welttreffen für improvisierte Musik vom 13. bis 16. Mai leiten.
Der Kneipenwirt, der in der Jazz-Szene als Guru gilt, hatte das inzwischen in «Moers Festival» umbenannte Treffen für freien Jazz 1972 gegründet. Über die Jahre hinweg hat es sich zu einer ersten Adresse für Trendsetter und Weltstars wie Lester Bowie, Jan Gabarek oder Bobby McFerrin entwickelt.
Hennen begründete seine Entscheidung zum Rücktritt mit Regularien einer neuen «Festival Lenkungs-GmbH», in deren Entwicklung er nicht einbezogen worden sei. «Die alten Hierarchiemuster um das Festival herum werden in der neuen GmbH nachhaltig zementiert und fortgeschrieben. Der dringend nötige Sachverstand wird noch mehr ausgegrenzt, eine Verschlankung der Organisations- und Entscheidungsstrukturen ist nicht erkennbar und wohl nicht gewollt», sagte Hennen.
Vor diesem Hintergrund sehe er «aus künstlerischen und konzeptionellen Gesichtspunkten keine Möglichkeit, den seit Jahren verhinderten Relaunch des Festivals auf der Plattform inhaltlich bestimmter Ganzheitlichkeit» voranzutreiben.
Wie es mit dem Festival weitergeht, ist nach Angaben der «Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung» (Samstagausgabe) derzeit noch offen. Am Dienstag berät der Aufsichtsrat der «Festival Moers Kultur GmbH» darüber.

US-Pianist Jonathan Biss erhält Leonard Bernstein Award
Kiel (ddp). Der 24-jährige Pianist Jonathan Biss erhält den Leonard Bernstein Award 2005. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung für herausragende musikalische Talente wird Biss bei einem Preisträgerkonzert des Schleswig-Holstein Musik Festivals am 30. Juli im Kieler Schloss übergeben, wie die Stiftung Schleswig-Holstein Musik Festival am Freitag in Kiel mitteilte. Biss ist nach Lang Lang (2002), Lisa Batiashvili (2003) und Erik Schumann (2004) der vierte Preisträger des Leonard Bernstein Awards.
Biss begann bereits im Alter von sechs Jahren, Klavier zu spielen. Seine Eltern sind die Geigerin Miriam Fried und der Bratscher Paul Biss. Er studierte an der Indiana University bei Evelyne Brancart und am Curtis Institute of Music in Philadelphia bei Leon Fleisher. Biss ist in den USA bereits mit nahezu allen bekannten Orchestern aufgetreten.
Der Jury gehört neben führenden Vertretern der internationalen Musikszene auch die Tochter von Leonard Bernstein, Jamie Bernstein Thomas, an.

Hindemith-Preis an Lera Auerbach
Der alljährlich im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals vergebene, mit 20\'000 Euro dotierte Hindemith-Preis geht in diesem Jahr an die russisch amerikanische Komponistin Lera Auerbach.
Die Preisverleihung findet am 11. August 2005 im Schloss Reinbek statt. «Ich wusste gar nicht, dass ich in der engeren Wahl für diese Auszeichnung war», freut sich die Komponistin, Pianistin und Dichterin in Personalunion laut einer Pressemitteilung des Sikorski-Verlages.
In nächster Zeit werden einige neue Werke der Preisträgerin uraufgeführt. Nach ihrem grossen Erfolg mit dem 2003 an der Hamburgischen Staatsoper uraufgeführten Ballett «Préludes CV» bat sie Ballettchef John Neumeier um ein neues abendfüllendes Ballett. Am 15. April 2005 wird im neueröffneten Kopenhagener Opernhaus die Vertanzung des Andersen-Märchens «Die kleine Meerjungfrau» nach Auerbachs Musik Premiere haben.
Ende April wird Auerbach zur Erstaufführung ihres Streichquartetts in Hamburg sein, und ab September 2005 ist sie Composer in Residence beim Musikfest Bremen. Den Opfern der Flutkatastrophe hat sie ihre neueste Komposition «Dreams and Whispers of Poseidon» gewidmet. Das Stück wird von der American Youth Symphony am 27. März in Los Angeles uraufgeführt.
Quelle: codexflores.ch