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GMD Lawrence Renes kündigt Vertrag in Bremen +++ Peter Gabriel erhält Musikpreis 2006 +++ Wolf Erlbruch mit Hans-Christian-Andersen-Preis ausgezeichnet +++ Science-Fiction-Autor Stanislaw Lem ist tot +++ Universität Leipzig trauert um Theo Girshausen
GMD Lawrence Renes kündigt Vertrag in Bremen
Noch ehe ein neuer Theaterintendant als Nachfolger für Klaus Pierwoß am Bremer Theater gefunden ist, verkündet Operndirektor und Generalmusikdirektor der Bremer Philharmoniker Lawrence Renes seinen vorzeitigen Rücktritt. Der Dirigent bat um die Auflösung seines bis Ende der Spielzeit 2006/2007 laufenden Vertrages, da er sich aufgrund "umfangreicher internationaler Verpflichtungen" nicht mehr in der Lage sieht, seine Aufgaben in Bremen zu erfüllen. Renes wird bereits im kommenden Sommer Bremen verlassen. Das Theater bedauert sein vorzeitiges Ausscheiden und würdigte Renes Verdienste. Auf der Suche nach einem Nachfolger hat das Theater drei Kandidaten bereits auf Probe dirigieren lassen, ein vierter soll bald folgen.
Lawrence Renes studierte Violine am Sweelinck Conservatorium Amsterdam und Dirigieren am Koninklijk Conservatorium Den Haag. Noch vor seinem Studienabschluss mit cum laude erhielt er den Ersten Preis in der Internationalen Dirigiermeisterklasse des Niederländischen Rundfunks, wo er das Radio Symphonie Orkest leitete. 1994 wurde er Assistent von Edo de Waart beim Radio Filharmonisch Orkest, ab 1997-2002 dessen ständiger Gastdirigent. Nach seinem Debüt 1993 beim Residentie Orkest in Den Haag hat Lawrence Renes alle führenden Orchester Hollands einschließlich des Koninklijk Concertgebouworkest dirigiert. Von 1995 bis 2002 war er Chefdirigent des Gelders Orchestra in Arnhem.
Zu den Aufgaben der Bremer Philharmoniker gehören zum einen die Bespielung des Opern-, Operetten- und Musicalbetriebes des Bremer Theaters mit durchschnittlich 160 Aufführungen pro Spielzeit, zum anderen das repräsentative Auftreten im Bremer Konzerthaus „Die Glocke“ mit allein 24 Philharmonischen Konzerten und weiteren Familienkonzerten, Sonder- und Kammerkonzerten, die das Bremer Kulturleben entscheidend prägen.
Quellen: DRadio, Bremer Philharmoniker
http://www.bremerphilharmoniker.de
Peter Gabriel erhält Musikpreis 2006
Frankfurt/Main (ddp). Rockmusiker Peter Gabriel erhält heute Abend zum Auftakt der Internationalen Musikmesse den diesjährigen Frankfurter Musikpreis. Der Sänger von Hits wie «Sledgehammer» und «Big Time» bekommt die Auszeichnung nach Angaben der Frankfurter Messegesellschaft, weil er mit seinem kreativen Schaffen, seinen Auftritten und durch die Förderung junger Talente einen wichtigen Grundstein für die Zukunft der Rock- und Popmusik gelegt habe. Der 1950 in Großbritannien geborene Musiker, der seine Karriere bei der Gruppe Genesis startete, hat sich auch als Songwriter und Videokünstler einen Namen gemacht.
Der 1980 ins Leben gerufene und mit 15 000 Euro dotierte Preis wird alljährlich am Vorabend der Eröffnung der Musikmesse in Frankfurt am Main verliehen.
Wolf Erlbruch mit Hans-Christian-Andersen-Preis ausgezeichnet
München (ddp). Der Illustrator Wolf Erlbruch aus Wuppertal wird mit dem Hans-Christian-Andersen-Preis 2006 ausgezeichnet. Die Ehrung erhält er für sein Gesamtwerk, wie der Arbeitskreis für Jugendliteratur am Montag in München mitteilte. Margaret Mahy aus Neuseeland werde zudem für ihr Gesamtwerk als Autorin geehrt.
Der Hans-Christian Andersen-Preis gilt als die renommierteste internationale Auszeichnung für Autoren und Illustratoren von Kinder- und Jugendbüchern. Alle zwei Jahre verleiht der Internationl Board on Books for Young People (IBBY) den Andersen-Preis an je einen lebenden Autor und Illustrator, dessen Gesamtwerk als dauernder Beitrag zur Entwicklung der Kinder- und Jugendliteratur angesehen werden kann.
Die Jury honorierte mit der Auszeichnung von Erlbruch dessen «großartige Innovationen» und seinen «Mut für Experimentelles» im Bereich der Kinderbuchillustration. Er beherrsche eine breite Palette künstlerischer Stilrichtungen, spielerisch zitiere und kombiniere er unterschiedliche künstlerische Stile und finde so immer wieder neue Wege, um Kinder jedes Alters zu erreichen, begründete die Jury ihre Entscheidung.
Der Zeichner Wolf Erlbruch wurde 1948 in Wuppertal geboren und gehört zu Deutschlands bekanntesten Illustratoren. Viele seiner zahlreichen Kinderbücher wurden ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Jugend-Literaturpreis.
Science-Fiction-Autor Stanislaw Lem ist tot
Berlin (ddp). Der polnische Schriftsteller und Philosoph Stanislaw Lem ist tot. Der Autor von Science-Fiction-Romanen wie «Solaris» und «Der Unebsiegbare» starb am Montag im Alter von 85 Jahren in Krakau, wie die polnische Nachrichtenagentur PAP meldete. Lem wurde 1921 im heute ukrainischen Lviv (Lemberg) geboren. Seine Romane, die auch auf Deutsch erschienen sind, zeichnen sich insbesondere durch großen Ideenreichtum und fantasievolle sprachliche Neuschöpfungen aus. Lems Bücher wurden in 41 Sprachen übersetzt und erreichten eine Auflage von mehr als 27 Millionen Büchern.
1951 wurde sein erster Roman veröffentlicht: «Der Planet des Todes», auch als «Die Astronauten» veröffentlicht. Sein allererster Roman «Der Mensch vom Mars» von 1946 wurde erst 1989 in Buchform herausgebracht. Nach der Verhängung des Kriegsrechts in Polen verließ Lem 1982 sein Heimatland und studierte in Berlin am Wissenschaftskolleg. Ein Jahr später ging er nach Wien. Dort schrieb er «Der Flop» und «Fiasco». Erst 1988 kehrte er nach Polen zurück.
Universität Leipzig trauert um Theo Girshausen
Die Universität Leipzig, die Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften und das Institut für Theaterwissenschaft trauern um Prof. Dr. Theo Girshausen, der am 25. März 2006 nach schwerer Krankheit gestorben ist.
Der Theaterwissenschaftler Theo Girshausen wurde 1994 an die Universität Leipzig berufen und wirkte maßgeblich am Aufbau und an der Profilierung des 1993 gegründeten Instituts für Theaterwissenschaft und in der akademischen Selbstverwaltung der Fakultät mit. „Wir haben einen lieben Kollegen, einen anerkannten Wissenschaftler und einen geschätzten Hochschullehrer verloren, der unvergessen bleibt“, heißt es in einem Nachruf des Instituts. „Wir
trauern und werden die Erinnerung an ihn bewahren.“ Das Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Germanistik und Philosophie an der Universität Köln schloss Theo Girshausen 1980 mit der Promotion ab. Bereits als Lektor beim WDR und als Theaterkritiker tätig, war er zwischen 1980 und 1990 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent am Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft der Universität Köln und am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin. 1990 erfolgte die Habilitation für Theater- und Medienwissenschaft.
Theo Girshausen ist wissenschaftlich durch ein Standardwerk zum antiken Theater und zu „Ursprungszeiten“ von Theater überhaupt (Berlin 1999) und durch ein vielgenutztes Theaterlexikon (München 1996) sowie durch zahlreiche Publikationen zum antiken Theater, zum Theater des 20. Jahrhunderts und zur Geschichte des Faches Theaterwissenschaft hervorgetreten. Besondere Bedeutung kommt seinen Studien und seiner Herausgebertätigkeit zu Heiner Müller zu. Sein Manuskript „Kultur / Geschichte / Theater. Kulturtheoretische Basismodelle. Die Epochenbegriffe der Antike“ hat er leider nicht mehr fertig stellen können.
Quelle: Universität Leipzig