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Mauricio Kagel erhält schwedischen Rolf-Schock-Musikpreis +++ Mattias Oldag soll neuer Generalintendant für Altenburg-Gera werden +++ Georg Quander zum neuen Kölner Kulturdezernent gewählt +++ Terézia Mora erhält Preis der LiteraTour Nord +++ Peter Sodann wird Ehrenbürger der Stadt Halle


Mauricio Kagel erhält schwedischen Rolf-Schock-Musikpreis
Köln (ddp). Der Kölner Komponist Mauricio Kagel bekommt den diesjährigen Rolf-Schock-Preis für Musik. Der in Argentinien geborene Künstler erhält den Preis der Jury zufolge, weil er in seinem Werk «spielerische Offenheit mit strenger künstlerischer Disziplin» und «mutiges Neuschaffen mit tiefer historischer Perspektive» vereine, wie die Stadt Köln am Donnerstag mitteilte. Über sechs Jahrzehnte habe Kagel «ein einmaliges musikalisches Universum geschaffen».
Der Rolf-Schock-Preis wird jedes zweite Jahr von der Schwedischen Akademie der Wissenschaften, der Königlichen Akademie der freien Künste und der Königlichen Musikalischen Akademie vergeben. Er wird außer für Musik in so unterschiedlichen Kategorien wie Logik und Philosophie, Mathematik und Visuelle Kunst verliehen. Den nach ihm benannten Preis hat der schwedische Philosoph und Künstler Rolf Schock (1933-1986) gestiftet.
Der Musikpreis ist mit 400 000 schwedischen Kronen (etwa 43 000 Euro) dotiert. Kagel erhält ihn bei einer feierlichen Zeremonie am 27. Oktober 2005 in der Königlichen Musikalischen Akademie in Stockholm.

Mattias Oldag soll neuer Generalintendant für Altenburg-Gera werden
Altenburg/Schwerin (ddp-nrd). Der Chefregisseur am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, Matthias Oldag, soll neuer Generalintendant des Theaters Altenburg-Gera werden. Das schreibt die in Altenburg erscheinende «Osterländer Volkszeitung» (Donnerstagausgabe). Sie beruft sich dabei auf Informationen aus der Findungskommission. Die endgültige Entscheidung will der Aufsichtsrat der Bühne nach Worten seines Vorsitzenden Joachim Richar am Freitag treffen. Dabei werde sich Oldag - derzeit Schweriner Chefregisseur und Professor an der Leipziger Musikhochschule - dem Gremium auch persönlich vorstellen.
Um den ab der Spielzeit 2006 neu zu besetzenden Chefsessel von Thüringens größter Mehrspartenbühne hatten sich 47 Theaterleute aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland beworben. Davon waren acht Kandidaten in die engere Wahl gekommen. Mit ihnen führte die neunköpfige Findungskommission vor zwei Wochen persönliche Gespräche. Die Entscheidung für Oldag soll laut Zeitung einstimmig gefallen sein.
Der in Wittenberg geborene Theatermann studierte zunächst Mathematik, dann Regie. Er inszenierte Schauspiel, Tanztheater, Musical und Operette, seit 1989 jedoch vorwiegend Oper. An der Ostthüringer Bühne setzte er unter anderem «Carmen», «Eugen Onegin», «La forza des Destino» und zuletzt die beiden von der Kritik viel beachteten Opern «Die tote Stadt» und «Die Ausflüge des Herrn Broucek» in Szene.
Die Suche nach einem neuen Generalintendanten für Gera-Altenburg war notwendig geworden, nachdem Vorgänger René Serge Mund sein Amt ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages im Sommer 2004 gekündigt hatte. Um bei der Suche nach einem neuen Intendanten nicht unnötig unter Zeitdruck zu geraten, beriefen die Gesellschafter den Künstlerischen und Betriebsdirektor Eberhard Kneipel für zwei Jahre zum Interims-Intendanten und Geschäftsführer.
http://www.theater.altenburg.gera.de

Georg Quander zum neuen Kölner Kulturdezernent gewählt
Köln (ddp-nrw). Der frühere Intendant der Deutschen Staatsoper in Berlin, Georg Quander, ist am Donnerstag zum neuen Kölner Kulturdezernenten gewählt. Bei der Abstimmung im Kölner Stadtrat erhielt der parteilose 55-Jährige bei nur wenigen Enthaltungen keine Gegenstimmen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Die CDU/SPD-Koalition hatte den geborenen Düsseldorfer zur Wahl gestellt.
Quander war einer von drei Kandidaten, die von einer unabhängigen Findungskommission vorgeschlagen wurden. In einer ersten Stellungnahme kündigte er Transparenz und Verlässlichkeit in seiner Arbeit an. In Gesprächen mit der Stadt habe er besonders für den Erhalt des Kulturamts und die Förderung der freien Szene geworben. Auch soll mittelfristig der Kulturetat der hochverschuldeten Domstadt aufgestockt werden.
Quander folgt auf Marie Hüllenkremer, die vor einem Jahr gestorben ist. Im vergangenen Sommer war der ehemalige Intendant des Staatstheaters Kassel, Christoph Nix, von den Spitzen der damaligen schwarz-grünen Mehrheit als neuer Kulturdezernent vorgeschlagen worden. Da der wegen seines unkonventionellen und mitunter provozierenden Arbeitsstils umstrittene Nix in der CDU-Fraktion nicht durchsetzbar war, wurde seine Nominierung schließlich wieder zurückgezogen.
Quander war von 1992 bis 2002 Intendant der Deutschen Staatsoper Berlin. Er studierte in Berlin Theater- und Musikwissenschaften, arbeitete für Zeitungen und Rundfunkanstalten, schrieb Opernlibretti, zeichnete für mehrere Filme verantwortlich und war Musikredakteur beim SFB. Im Jahr 2000 scheiterte er mit seiner Bewerbung um die Intendanz des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB).

Terézia Mora erhält Preis der LiteraTour Nord
Hannover (ddp-nrd). Die Berliner Autorin Terézia Mora hat für ihren Roman «Alle Tage» den diesjährigen Preis der LiteraTour Nord erhalten. Die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung wurde am Donnerstagabend von Kultusminister Bernd Busemann (CDU) im Künstlerhaus überreicht.
Mora, die 1971 im ungarischen Sopron geboren wurde und seit 1990 in Berlin lebt, erzählt in dem Roman die Geschichte eines heimatlosen und entwurzelten Mannes. Aus dem ehemaligen Jugoslawien kommend lebt er nun in der deutschen Stadt «B.». Er spricht zehn Sprachen und ist doch überall fremd. Für den Roman hatte die 33-jährige Autorin bereits 2004 den Preis der Leipziger Buchmesse erhalten.
Die LiteraTour Nord hat sich 1992 als ein Forum für Autorengespräche und Lesungen etabliert. Die bisherigen Preisträger der LiteraTour Nord waren unter anderen Wilhelm Genazino, Anne Duden, Robert Gernhardt, Christoph Hein und Bodo Kirchhoff. Über die Vergabe des Preises entscheidet in jedem Jahr eine aus den veranstaltenden Buchhandlungen, Literaturbüros und Literaturwissenschaftlern zusammengesetzte Jury.

Peter Sodann wird Ehrenbürger der Stadt Halle
Der Stadtrat von Halle hat den Schauspieler und Intendanten Peter Sodann zum Ehrenbürger gewählt. Wie mehrere Zeitungen berichten, stimmten 40 der 56 Abgeordneten in einer nichtöffentlichen Sitzung für diese Ehrung. Der inzwischen vor allem als "Tatort"-Kommissar bekannte Sodann darf sich allerdings erst ab dem nächsten Jahr mit dem Titel schmücken, denn die neue Würde soll zu seinem 70. Geburtstag verliehen werden. Den Berichten zufolge freut er sich aber schon. Die Aufnahme des Schauspielers in die Reihe der Hallenser Ehrenbürger wurde vor allem von Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler vorangetrieben.
In Halle ist der 68-jährige Sodann seit fast 25 Jahren Intendant des "neuen theaters", das sich nach der Wende zum Herz der so genannten Kulturinsel mit mehreren Bühnen, Literatur-Café, Galerie, Theater-Kneipe und Bibliothek entwickelt hat. Die laufende Spielzeit ist die letzte des in Sachsen geborenen Mimen und Regisseurs.
Sodann hatte 1959 nach Werkzeugmacher-Lehre und nachgeholtem Abitur ein Studium an der Theaterhochschule Leipzig aufgenommen, wo er im gleichen Jahr das regimekritische Kabarett "Rat der Spötter" gründete. Später spielte er an verschiedenen Theatern und in mehr als 40 Kino- und Fernsehfilmen mit. Seine Paraderolle im Fernsehen ist mittlerweile der Hauptkommissar Bruno Ehrlicher, der mit seinem Kollegen Kain bereits 36 Fälle im MDR-"Tatort" aus Leipzig gelöst hat.
Quelle: mdr.de