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Rheinland-Pfalz sucht Nachfolger für Ari Rasilainen +++ Beckstein und Goppel würdigen Wolfgang Wagner bei dessen Abschied +++ Henrietta Horn und Gudrun Lange erhalten NRW-Künstlerinnenpreis
Rheinland-Pfalz sucht Nachfolger für Ari Rasilainen
Mainz (ddp-rps). Die Landesregierung verhandelt zurzeit mit einem potenziellen Nachfolger für den Chefdirigenten der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen, Ari Rasilainen. Man werde einem Dirigenten "in Kürze" ein Vertragsangebot unterbreiten, sagte Kulturministerin Doris Ahnen (SPD) am Freitag in der Fragestunde des Mainzer Landtags. "Sie dürfen davon ausgehen, dass wir eine Kontinuität sicherstellen werden", sagte die Ministerin weiter. Der derzeitige Chefdirigent Rasilainen hatte im Oktober 2007 angekündigt, seinen Vertrag 2009 nicht verlängern zu wollen.
Ahnen sagte weiter, ein Wechsel sei in einer solchen Position durchaus üblich und erfolge oft nach fünf Jahren. Mit Rasilainen gehe eine sieben Spielzeiten umfassende, sehr erfolgreiche Zeit zu Ende. Mit einem neuen Chef könne das Orchester aber auch neue künstlerische Impulse erhalten. Nach Rasilainens Ankündigung habe das Land eine Findungsgruppe für einen Nachfolger eingesetzt, das Verfahren sei "noch nicht abgeschlossen".
Nach Angaben der Ministerin wurden von der Findungsgruppe insgesamt sechs Kandidaten geprüft. Vier davon wurden zu Probedirigaten eingeladen, zwei seien inzwischen wieder abgesprungen. Mit einem Dirigenten sei über einen Vertrag verhandelt worden, man habe sich aber nicht einigen können, räumte Ahnen ein. Auf Nachfragen der CDU betonte die Ministerin, die Gespräche hätten sich daran zu orientieren, was derzeit an Personal im Orchester vorhanden sei. In Verhandlungen "fragen wir nicht, wie viel Personal hätten Sie denn gerne", fügte sie hinzu.
Beckstein und Goppel würdigen Wolfgang Wagner bei dessen Abschied
Bayreuth (ddp-bay). Anlässlich der Verabschiedung des bisherigen Bayreuther Festspielleiters Wolfgang Wagner haben Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein und Kunstminister Thomas Goppel (beide CSU) dessen Arbeit gewürdigt. Beckstein sagte laut Staatskanzlei, mit Wagner gehe eine «herausragende Persönlichkeit der Opernwelt». Er sei ein Mann von großer Vielseitigkeit und mit unbezwingbarer Gestaltungskraft. «Bayreuth war unter ihm ein Brennpunkt künstlerischer Auseinandersetzung», lobte der Ministerpräsident.
Goppel beschrieb Wagner, der die Festspiele 57 Jahre lang leitete, als einen «wagemutigen Taktiker und pragmatischen Visionär». Er habe das Werk Richard Wagners vom 19. ins 21. Jahrhundert übertragen. Mit seinem Rückzug gehe eine Epoche zu Ende, sagte der Kunstminister.
Auch vom Publikum wurde Wagner am Donnerstag stürmisch gefeiert. Nach der letzten Aufführung des «Parzival» kam der 88-Jährige gemeinsam mit den Künstlern auf die Bühne. Das Publikum applaudierte fast 15 Minuten lang im Stehen.
Henrietta Horn und Gudrun Lange erhalten NRW-Künstlerinnenpreis
Düsseldorf (ddp-nrw). Familienminister Armin Laschet (CDU) hat am Donnerstag die Choreografinnen Henrietta Horn und Gudrun Lange mit dem Künstlerinnenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Obwohl Frauen in der Sparte Tanz gut vertreten seien, hätten sie es dennoch schwer, als Choreografinnen auf Leitungsebene Fuß zu fassen, sagte Laschet bei der Verleihung in Düsseldorf. Mit dem Künstlerinnenpreis solle deshalb die «bemerkenswerte Arbeit» der Choreografinnen dokumentiert werden.
Während der mit 10 000 Euro dotierte Hauptpreis an Horn gehe, erhalte Lange den Förderpreis in Höhe von 5000 Euro. Die Jury habe Horn ausgewählt, weil sie «unbeeindruckt von allen Modetrends und Extremen des aktuellen Tanzspektrums beharrlich auf der Suche nach einer eigenen Körpersprache für den zeitgenössischen Tanz» sei. Lange sei dagegen vor allem aufgrund ihrer «klugen Konzepte und großer Experimentierfreude» ihrer Produktionen für den Preis ausgewählt worden. Sie konzipiere «eigenwillige Werke», die sich dennoch dem Zuschauer von selbst erschließen würden.