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Riccardo Muti wird künstlerischer Leiter der Salzburger Pfingstfestspiele +++ Videokünstler Nam June Paik gestorben +++ Kölner Komponist Gerhard Jussenhoven feiert 95. Geburtstag +++ Daniel Barenboim geht es wieder besser +++ Karin Henkel erhält den Caroline-Neuber-Preis der Stadt Leipzig 2006
Riccardo Muti wird künstlerischer Leiter der Salzburger Pfingstfestspiele
Salzburg (ddp). Der italienische Stardirigent Riccardo Muti übernimmt von 2007 bis 2009 die künstlerische Leitung der Salzburger Pfingstfestspiele. Mit dem früheren Musikchef der Mailänder Scala solle den Pfingstfestspielen neues Gewicht gegeben werden, teilten der künftige Leiter der Salzburger Festspiele, Jürgen Flimm, und der designierte Konzertchef Markus Hinterhäuser am Samstag mit.
Sie kündigten zugleich an, dass auf dem Programm Werke von Komponisten der neapolitanischen Schule stehen werden: «Wir werden in den nächsten drei Jahren in den Tagen um Pfingsten alte Opern, sakrale Musik und Symphonien der ruhmreichen neapolitanischen Schule wieder erwecken und alte, fast verschollene Kompositionen wieder zum Klingen bringen.»
http://www.salzburgfestival.at
Videokünstler Nam June Paik gestorben
Miami (ddp). Der Vater der Videokunst, Nam June Paik, ist tot. Der koreanische Künstler starb am Sonntag im Alter von 73 Jahren in seinem Haus in Miami, wie auf seiner Internetseite mitgeteilt wurde. Nam June Paik wurde am 20. Juni 1932 in Seoul geboren. Nach seinem Studium in Tokio, München und Freiburg betätigte er sich als Musikkomponist, bevor er sich der bildenden Kunst zuwandte.
Zunächst arbeitete er nicht mit Video, sondern manipulierte Fernseher, so dass sie das vorhandene Programm verzerrt wiedergaben. Er baute auch Klanginstallationen mit modifizierten Plattenspielern und Tonbandgeräten. Ab den späten 60er Jahren produzierte Nam June Paik Videobänder und entwickelte einen Videosynthesizer, mit dem Fernseh- und Videobilder technisch manipuliert werden konnten. Diese veränderten Bilder wurden Grundlage seiner Videoinstallationen.
Ab 1980 erstellte Nam June Paik hauptsächlich Multi-Monitor-Videoinstallationen, in denen er Fernsehmonitore zu Skulpturen anordnete und Videosequenzen auf ihnen simultan mit rhythmischen Umschaltungen abspielte. Seit 1979 war Nam June Paik Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, lebte aber hauptsächlich in den USA.
Ausführlicher Lebenslauf s. unter:
http://www.kunstmarkt.de/pages/kue/kuenstler_portraitbericht.html?id=44…
Kölner Komponist Gerhard Jussenhoven feiert 95. Geburtstag
Köln (ddp-nrw). Der Kölner Komponist Gerhard Jussenhoven feiert heute seinen 95. Geburtstag. Der promovierte Jurist ist nach Angaben der Kölner Stadtverwaltung nicht zuletzt durch seine Karnevalslieder bekannt geworden.
Jussenhoven wurde 1911 im traditionsreichen Kölner Severinsviertel geboren. Auf Wunsch seiner Eltern begann er nach dem Abitur mit dem Jurastudium. Gleichzeitig studierte er aber auch Musikwissenschaft, Harmonielehre und Komposition an der Kölner Musikhochschule.
Nach seiner Promotion konzentrierte sich Jussenhoven ganz auf das Komponieren. Neben seinen Karnevalsliedern schuf er auch hochdeutsche Titel wie «Kornblumenblau» und «Man müsste noch mal 20 sein». Außerdem schrieb er die Musik zu erfolgreichen Revuen. Insgesamt stammen mehr als 1000 Kompositionen aus seiner Feder.
Daniel Barenboim geht es wieder besser
Berlin (ddp-bln). Der Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden, Daniel Barenboim, ist auf dem Weg der Besserung. Nachdem er am Freitagabend in ein Berliner Krankenhaus eingeliefert worden sei, gehe es Barenboim «den Umständen entsprechend sehr viel besser», sagte eine Opernsprecherin am Samstag auf ddp-Anfrage in Berlin. Bei den Untersuchungen am Freitag und am Samstag sei glücklicherweise keine ernsthafte Erkrankung diagnostiziert worden. Staatsopern-Intendant Peter Mussbach sagte nach einem Bericht der «Berliner Morgenpost» (Samstagausgabe), Barenboim sei nicht lebensgefährlich erkrankt.
Was dem Dirigenten genau fehlt, steht laut der Sprecherin derzeit noch nicht fest. Unklar sei auch, wann er das Krankenhaus verlassen könne. Barenboim habe kurz vor einem Konzert zum 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart, das er leiten sollte, über Unwohlsein geklagt. Auf Anraten seines Arztes habe er sich dann in das Klinikum begeben. Das Konzert mit der Staatskapelle Berlin fand trotzdem statt. Julien Salemkour sprang für Barenboim ein.
Karin Henkel erhält den Caroline-Neuber-Preis der Stadt Leipzig 2006
Die Regisseurin Karin Henkel erhält den mit 6.000 Euro dotierten Caroline-Neuber-Preis der Stadt Leipzig 2006. Die Verleihung findet am 12. März in Leipzig statt. Mit ihrer Entscheidung würdigt die Jury eine Theaterschaffende, „...der es als Regisseurin auf meisterhafte Weise gelingt, ihre Figuren in der Gegenwart des Betrachters zu verankern, sie einem heutigen Publikum näher zu bringen, ohne dass sie die dramatische Konstruktion der Autoren unkenntlich macht“. Karin Henkel wählt sich zumeist Stücke aus dem Kanon der Weltliteratur – von der Aufklärung über die Klassik bis ins 20. Jahrhundert, von Shakespeare und Lessing über Schiller bis Anton Tschechow, Arthur Schnitzler und Edward Albee. Mit hoher Präzision legt sie private und gesellschaftliche Ursachen für dramatische Konfliktstrukturen frei. Sie entwickelt die Substanz ihrer Figuren aus der Reibung von Rollenprofil und Schauspielerpersönlichkeit.
Seit zehn Jahren finden sich mehr als 30 Inszenierungen der heute 35jährigen auf den Spielplänen großer deutschsprachiger Theaterhäuser. Zuletzt wurden ihre Inszenierungen von Arthur Schnitzlers „Das weite Land“ am Schauspielhaus Zürich, Shakespeares „König Lear“ in Bremen und „Platonow“ am Staatstheater Stuttgart von Presse und Publikum gefeiert. Am Leipziger Schauspiel wird im März Gerhart Hauptmanns „Die Ratten“ unter ihrer Regie Premiere haben.
Die Stadt Leipzig vergibt ihren Caroline-Neuber-Preis seit 1998 alle zwei Jahre. Sie ehrt damit starke Theater-Frauen aus dem deutschsprachigen Raum, die künstlerische Maßstäbe gesetzt haben.