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Uwe Eric Laufenberg unterschreibt Vertrag in Köln +++ Coburg entlässt Intendanten Dieter Gackstetter fristlos
Uwe Eric Laufenberg unterschreibt Vertrag in Köln
Köln (ddp-nrw). Uwe Eric Laufenberg hat am Mittwoch (1.1.08) seinen Vertrag als Intendant der Kölner Oper unterschrieben. Der 47-jährige Schauspieler und Regisseur soll zur Spielzeit 2009/2010 die Leitung der städtischen Bühne übernehmen. Er war im Dezember in einer Sondersitzung des Kölner Stadtrats mit großer Mehrheit berufen worden. Damit ging eine monatelange und von parteipolitischen Querelen überschattete Kandidatensuche zu Ende.
Der gebürtige Kölner Laufenberg ist seit September 2004 Intendant des Hans-Otto-Theaters in Potsdam. Zuvor hatte er unter anderem als Regisseur und Mitglied der Leitung des Schauspielhauses Zürich gewirkt. Von 1997 bis 2000 war er Oberspielleiter am Maxim-Gorki-Theater in Berlin und von 2000 bis 2004 als freier Regisseur und Schauspieler unter anderem in Berlin, Brüssel, Genf und München tätig.
Der bisherige Intendant der Kölner Oper, Christoph Dammann, wechselt im Sommer 2008 als Intendant an die portugiesische Nationaloper Sao Carlos nach Lissabon. Er scheidet damit ein Jahr vor dem Ende seiner Vertragslaufzeit in Köln aus. Kölns Kulturdezernent Georg Quander hatte Dammanns Arbeit wiederholt öffentlich kritisiert. Ihm waren selbst Ambitionen auf die Leitung der Oper nachgesagt worden. Die von einer Findungskommission vorgeschlagenen Kandidaten hatten die Parteien im Stadtrat nicht überzeugen können, so dass schließlich der Kulturdezernent mit der Suche nach einem geeigneten Bewerber beauftragt wurde.
Über einen Vorvertrag soll Laufenberg bereits in diesem Jahr von Potsdam aus an der Spielplangestaltung in Köln mitwirken. Hintergrund ist die anstehende Sanierung der Kölner Oper, die eine Verlagerung der Inszenierungen in Ausweichquartiere erforderlich macht.
Coburg entlässt Intendanten Dieter Gackstetter fristlos
Das Landestehater Coburg hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem Intendanten Dieter Gackstetter getrennt. Das gab Coburgs Oberbürgermeister Norbert Kastner (SPD), der auch dem Verwaltungsausschuss des Theaters vorsteht, bekannt. Man habe keinerlei Vertrauen mehr in Gackstetter gehabt. Die vorübergehende Leitung des Hauses übernimmt Oberspielleiter Detlef Altenbeck.
Hintergrund der Entlassung ist die schlechte Auslastung des Theaters. Gackstetter übernahm 2001 das Ruder und konnte zunächst auch die Zuschauerzahlen steigern. Daraufhin wurde sein Vertrag im Jahr 2003 bis 2011 verlängert. Zuletzt rutschte das Landestheater unter der Führung des 67-Jährigen aber in ein Rekordtief bei den Zuschauerzahlen. Der Verwaltungsausschuss beschloss einstimmig, sich von Gackstetter zu trennen. In der laufenden Spielzeit hätte er noch zwei Inszenierungen übernehmen sollen.
Der geschasste Theaterchef will erst in einer Woche Stellung zu
seiner Kündigung nehmen. Er hatte dem Verwaltungsausschuss ein Zukunftskonzept vorgelegt, das diesen jedoch nicht überzeugte. Unklar ist noch, welche Kosten die fristlose Kündigung nach sich zieht. Bei der Neubesetzung des Intendanten-Posten steht der Verwaltungsausschuss unter Zeitdruck. "Wenn der künstlerische Schwerpunkt zum Beispiel auf mehr Musicals verlagert werden soll, ist eine andere Besetzung notwendig", sagte Kastner.
(nmz) - Gewisse Parallelen zum Intendantenrausschmiss in Leipzig sind nicht zu übersehen. Dieter Gackstetters Vertrag wäre, genau wie der Henri Maiers in Leipzig, erst im Juni 2011 ausgelaufen. Maier erhält bis zu diesem Zeitpunkt eine Fortzahlung seines Gehaltes von der Stadt Leipzig, insgesamt beträgt die Abfindung 600.000 Euro.
Quellen: br-online, KIZ