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Klaus-Peter Kehr wird Operndirektor in Mannheim +++ Komponist Tan Dun erhält den Musikpreis der Stadt Duisburg +++ Deutsches Theater Berlin bindet vier Top-Regisseure ans Haus


Klaus-Peter Kehr wird Operndirektor in Mannheim
Mannheim (ddp). Klaus-Peter Kehr wird neuer Operndirektor in Mannheim. Die designierte Generalintendantin des Nationaltheaters Mannheim, Regula Gerber, gab am Freitag die Berufung des Musiktheaterdramaturgen zur Spielzeit 2005/06 bekannt.
Kehr ist den Angaben zufolge seit 1994 künstlerischer Leiter der Schwetzinger Festspiele. Außerdem war er viele Jahre für das Musiktheaterprogramm der Wiener Festwochen verantwortlich. Von 1977 bis 1991 arbeitete Kehr als Chefdramaturg an der Staatsoper Stuttgart.

Komponist Tan Dun erhält den Musikpreis der Stadt Duisburg
Duisburg (ddp-nrw). Die Komponist Tan Dun erhält den Musikpreis der Stadt Duisburg 2005. Mit der Auszeichnung wird einer der im Westen bekanntesten Komponisten Chinas geehrt, wie die Stadt Duisburg am Donnerstag mitteilte.
Der 1957 in Simao/China geborene und heute in New York lebende Künstler habe sich besonders vielfältig und originell mit interkulturellen Beziehungen zwischen der westlichen Welt und dem Fernen Osten beschäftigt. Zu seinen Hauptwerken zählen die Oper «Marco Polo» und die mit einem Oscar ausgezeichnete Musik zum Film «Tiger & Dragon». Tan Dun strebe weniger eine Vermischung der Stile an, als vielmehr das Verständnis für deren Unterschiede zu schärfen, hieß es weiter.
Für Aufsehen sorgte Tan Dun auch mit seinem neuesten Werk, der Komposition «Secret Land» für die Berliner Philharmoniker, die unter der Leitung von Simon Rattle im vergangenen Jahr uraufgeführt wurde. Derzeit arbeitet der Künstler an einer neuen Oper, die von der Metropolitan Opera New York in Auftrag gegeben wurde und im Dezember 2006 unter der Leitung von James Levin uraufgeführt werden soll.
Der Duisburger Musikpreis wurde erstmals 1990 vergeben. Er würdigt herausragende Leistungen im Bereich der Musik und des Musiktheaters und ist mit 15 000 Euro dotiert.
Die Auszeichnung wird Tan Dun im Rahmen eines Festaktes am 30. Oktober im Wilhelm Lehmbruck Museum verliehen. Pierre Audi, der Intendant der Nederlands Opera Amsterdam, wird die Laudatio halten.

Deutsches Theater Berlin bindet vier Top-Regisseure ans Haus
Berlin (ddp-bln). Das Deutsche Theater in Berlin kann ab kommender Spielzeit auf vier bundesweit gefragte Regisseure setzen. Michael Thalheimer, Jürgen Gosch, Barbara Frey und Dimiter Gotscheff werden als feste Regisseure für das Haus arbeiten.

«Faust» gegen «Faust» - so klappt die Theater-Zusammenarbeit über die Grenzen Berlins hinweg. Während Jan Bosses Inszenierung vom Deutschen Schauspielhaus in Hamburg bald in Berlin zu sehen sein wird, bringt Michael Thalheimer seine Inszenierung vom Deutschen Theater Berlin nach Hamburg. Von derartigen Kooperationen sind die Berliner Bühnen untereinander weit entfernt, denn bei den großen Häusern in Ost wie West ist strikter Konkurrenzkampf angesagt. Das Deutsche Theater (DT) konnte jetzt, nach vielen negativen Schlagzeilen um die Findung eines Intendanten, punkten: Vier Top-Regisseure binden sich fest an das Haus in der Mitte Berlins, wie Intendant Bernd Wilms am Mittwoch ankündigte.

Michael Thalheimer, Jürgen Gosch, Barbara Frey und Dimiter Gotscheff sind bundesweit gefragte Theaterleute mit jeweils eigener, vielfach preisgekrönter Handschrift. Und auf die kommt es Wilms ganz besonders an, denn der ärgste Konkurrent um die Gunst der Zuschauer sitzt nur einen Steinwurf entfernt: Claus Peymann mit seinem Berliner Ensemble. Und plötzlich hat der Wessi Wilms, der nach Ansicht des Berliner Kultursenators Thomas Flierl (PDS) eigentlich nicht länger Intendant am DT sein sollte, wieder die Nase vorn: Die DT-Produktion «Wer hat Angst vor Virginia Woolf?» in der Regie von Jürgen Gosch ist zum Theatertreffen 2005 eingeladen, ebenso wie der neue Hausregisseur Thalheimer mit seiner Hamburger «Lulu»-Inszenierung.

Der umtriebige Thalheimer, der in den vergangenen Jahren mit Inszenierungen in München, Hamburg, Dresden und auch Berlin für Furore gesorgt hatte, wird künftig Leitender Regisseur und Mitglied der künstlerischen Leitung des Deutschen Theaters. «Als \'reisender Regisseur\' war ich schon lange auf der Suche nach einer künstlerischen Heimat», sagte Thalheimer. Erst im Februar hatte er an der Berliner Staatsoper Unter den Linden auch seine erste Opern-Regiearbeit vorgelegt. Am Deutschen Theater habe er immer künstlerische Rückendeckung gehabt und darum sei er immer lieber an dieses Haus gegangen. Am Hamburger Thalia Theater, wo er bislang zwei bis drei Stücke pro Spielzeit auf die Bühne brachte, werde er für ein Jahr aussetzen, kündigte er an.

Ambitionen, die Stelle von Wilms als Intendant zu übernehmen, habe er derzeit nicht, sagte der 39-jährige Starregisseur. «Das ist nicht mein Ziel. Aber irgendwann könnte ich mir schon vorstellen, Intendant zu sein», fügte er hinzu. Vorerst aber gebe es großes Interesse bei ihm einen Film zu machen und auch seine Opernarbeit werde er in der kommenden Spielzeit fortsetzen. Schauspielarbeiten an anderen Berliner Bühnen werde es von ihm in der kommenden Spielzeit nicht geben.

Die Regisseure Gosch, zum Regisseur des Jahres 2004 gewählt, und Gotscheff werden je zwei Arbeiten pro Spielzeit bei Wilms abliefern, Frey wird drei Inszenierungen zeigen. Thalheimer wird in den kommenden zwei Jahren fünfmal für die Regie verantwortlich zeichnen. Der in Bulgarien geborene Gotscheff kündigte an, seine Zusammenarbeit mit der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz trotz des Engagements am DT weiterzuführen. «Zwischen uns vier Regisseuren liegen Welten, aber wir müssen uns gegenseitig respektieren, dann profitiert auch das Deutsche Theater davon», sagte Gotscheff.