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Hauptausschuss gegen Entlassung des Staatsorchester-Intendanten Christoph Caesar +++ Ehrendoktorwürde für Günter Grass und Imre Kertesz +++ Langgässer-Literaturpreis für Ulla Hahn
Hauptausschuss gegen Entlassung des Staatsorchester-Intendanten Christoph CaesarFrankfurt (Oder) (ddp-lbg). Der Hauptausschuss des Frankfurter Stadtparlaments ist gegen eine Entlassung des Intendanten des Brandenburgischen Staatsorchesters, Christoph Caesar. Wie ein Rathaussprecher am Dienstag mitteilte, lehnte das Gremium eine Vorlage der Stadtverwaltung zur Vertragsauflösung mit großer Mehrheit ab. Gründe für den in nichtöffentlicher Sitzung gefassten Beschluss wurden nicht genannt. Endgültig entscheiden will die Stadtverordnetenversammlung am 19. Mai.
Seit Monaten gibt es Konflikte zwischen dem Intendanten und den Orchestermusikern. Auslöser für die jetzige Vorlage war ein Gastspiel in Spanien vom Oktober 2004. Laut Presseberichten soll es damals Unregelmäßigkeiten bei der Spesenabrechnung zu Lasten einzelner Musiker gegeben haben. Daraufhin hätten diese Strafanzeige gegen Caesar gestellt. Der 53-Jährige ist seit Januar 2003 Intendant des zur Hälfte von Land und Stadt finanzierten einzigen brandenburgischen A-Orchesters.
s. auch:
http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=9615
Ehrendoktorwürde für Günter Grass und Imre Kertesz
Berlin (ddp). Die Literaturnobelpreisträger Günter Grass und Imre Kertesz sind mit der Ehrendoktorwürde des Fachbereichs Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität Berlin ausgezeichnet worden. Mit der Verleihung des Doktor honoris causa am Dienstag in Berlin sollten die Lebenswerke beider Schriftsteller gewürdigt werden, deren kritische Zeitzeugenschaft die Welt des 20. Jahrhunderts geprägt hätten, teilte die Hochschule mit.
Für Grass und Kertesz sei Literatur das Medium, um Geschichte aufzuarbeiten. Das mache sie zu den großen Autoren des vergangenen Jahrhunderts, in dem sie tief verwurzelt seien, hieß es zur Begründung. Günter Grass, Autor des Romans «Die Blechtrommel», erhielt 1999 den Literaturnobelpreis. Der gebürtige Ungar Imre Kertesz, der mit eindringlichen Schilderungen des Holocaust bekannt wurde («Mensch ohne Schicksal»), erhielt den Nobelpreis 2002.
Ulla Hahn erhält Langgässer-Literaturpreis
München (ddp). Die Schriftstellerin Ulla Hahn erhält den Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis 2006. Der seit 1988 verliehene Preis der rheinhessischen Kreisstadt Alzey zu Ehren der dort geborenen Dichterin Elisabeth Langgässer ist mit 7500 Euro dotiert, teilte der Verlag DVA am Dienstag in München mit. Es werden damit deutschsprachige Autoren ausgezeichnet, deren Werk sich in die Nachfolge Langgässers einreiht. Bisherige Preisträger waren Luise Rinser, Rolf Hochhuth, Wulf Kirsten, Ursula Krechel, Christa Wolf und Claude Vigée.
Elisabeth Langgässer (1899-1950) wurde mit Werken wie «Proserpina», «Das unauslöschliche Siegel» oder «Märkische Argonautenfahrt» bekannt. Posthum erhielt sie den Georg-Büchner-Preis der Stadt Darmstadt 1950.
Ulla Hahns Werk umfasst unter anderem die Lyrikbände «Herz über Kopf», «Unerhörte Nähe», «Liebesgedichte» und «Epikurs Garten». Mit «Das verborgene Wort» und «Unscharfe Bilder» wurde Hahn zudem als Romanautorin bekannt. Die 1946 geborene promovierte Germanistin war Lehrbeauftragte an den Universitäten Hamburg, Bremen und Oldenburg, anschließend bis 1989 Literaturredakteurin bei Radio Bremen. Ihr lyrisches Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.