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Paul Müller will bis 1. März sein Amt als Intendant der Münchner Philharmoniker antreten +++ Schriftsteller Walter Kempowski gestorben +++ Architekt Oswald Mathias Ungers gestorben +++ Eva Wagner-Pasquier lehnt Doppelspitze mit Katharina Wagner ab
Paul Müller will bis 1. März sein Amt als Intendant der Münchner Philharmoniker antreten
München (ddp). Der Wechsel des Intendanten der Bamberger Symphoniker, Paul Müller, zu den Münchner Philharmonikern ist perfekt. Müller und die Stadt München unterzeichneten am Freitag den Intendantenvertrag, wie das Kulturreferat auf ddp-Anfrage mitteilte. Müller wird sein Amt bis spätestens 1. März antreten und den Philharmonikern bis dahin schon als Berater zur Verfügung stehen. Der genaue Zeitpunkt seines Amtsantritts sei noch von der Nachfolgeregelung bei den Bamberger Symphonikern abhängig.
Müller ist seit Februar 2002 Intendant des mittlerweile als Bayerische Staatsphilharmonie firmierenden Bamberger Orchesters. Erst im vergangenen Jahr hatte er seinen Vertrag um weitere vier Jahre bis 2011 verlängert. Müller hat das Orchester wirtschaftlich wieder auf Kurs gebracht und dazu auch ein externes Beratungsunternehmen engagiert. Besonderen Wert legt er auf eine gute Jugendarbeit. Vor seinem Engagement in Bamberg war er Manager des NDR-Sinfonieorchesters Hamburg.
In München wird er Nachfolger von Wouter Hoekstra, dessen Vertrag aufgrund interner Streitigkeiten vorzeitig aufgelöst wurde. Der Holländer hatte zum 1. September 2004 sein Amt angetreten, sich aber bald mit Generalmusikdirektor Christian Thielemann zerstritten.
Schriftsteller Walter Kempowski gestorben
Nach Angaben des Verlages Albrecht Knaus ist der Schriftsteller Walter Kempowski im Alter von 78 Jahren am Morgen des 5. Oktober 2007 gestorben. Er starb in einem Krankenhaus in Rotenburg/Wümme bei Bremen. Der Autor habe an Darmkrebs gelitten. Die Beerdigung werde im kleinen Kreis seiner Familie stattfinden. Der Tag der Beerdigung stehe noch nicht fest.
Walter Kempowski wurde am 29. April 1929 als Sohn eines Reeders in Rostock geboren. Er besuchte dort die Oberschule und wurde gegen Ende des Krieges noch eingezogen. 1948 wurde er aus politischen Gründen von einem sowjetischen Militärtribunal zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Nach acht Jahren im Zuchthaus Bautzen wurde Walter Kempowski entlassen. Er studierte in Göttingen Pädagogik und ging als Lehrer aufs Land.
Seit Mitte der sechziger Jahre arbeitete Walter Kempowski planmäßig an der auf neun Bände angelegten "Deutschen Chronik", deren Erscheinen er 1971 mit dem Roman "Tadellöser & Wolff" eröffnete und 1984 mit "Herzlich Willkommen" beschloss. Kempowskis "Deutsche Chronik" ist ein in der deutschen Literatur beispielloses Unternehmen, dem der Autor das mit der "Chronik" korrespondierende zehnbändige "Echolot", für das er höchste internationale Anerkennung erntete, folgen ließ. Zuletzt erschien im Knaus Verlag der Roman "Alles umsonst".
Quelle: http://www.randomhouse.de/knaus/
Architekt Oswald Mathias Ungers gestorben
Köln (ddp). Der Architekt Oswald Mathias Ungers ist tot. Wie seine Familie am Donnerstag mitteilte, starb er bereits am Sonntag in Köln an den Folgen einer Lungenentzündung. Er wurde 81 Jahre alt.
Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) würdigte Ungers als einen der bedeutendsten Baumeister der Nachkriegszeit. Er hob besonders Ungers Leistungen beim Neubau des Kölner Wallraf-Richartz-Museums hervor: «Mit diesem Gebäude hat er einen Glanzpunkt in der Kölner Altstadt gesetzt.»
In den 60er Jahre hatte sich der Architekt zunächst mit Wohnbauten und Appartmenthäusern im Märkischen Viertel in Berlin einen Namen gemacht. Neben dem Museumsbau in Köln schuf er unter anderem den Bremer Universitäts-Komplex, die neue Messehalle auf dem Frankfurter Messegelände, die deutsche Botschaft in Washington sowie die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe.
Eva Wagner-Pasquier lehnt Doppelspitze mit Katharina Wagner ab
München (ddp-bay). Eva Wagner-Pasquier schließt im Streit um die Leitung der Bayreuther Festspiele eine Zusammenarbeit mit ihrer Halbschwester Katharina Wagner aus. Diese Doppelspitze werde es «auf gar keinen Fall» geben«, sagte die Tochter des Festspielleiters Wolfgang Wagner der Illustrierten »Bunte«. »Es wäre besser für sie, nach so einem Senkrechtstart einige Jahre internationale Erfahrung zu sammeln«, sagte Wagner-Pasquier mit Blick auf das diesjährige Bayreuth-Regiedebüt der 29-Jährigen. Ihre Schwester, die sie nur zweimal kurz getroffen habe, müsse sich zudem »auf jeden Fall von dem Verdacht befreien«, dass sie von ihrer Mutter Gudrun Wagner gelenkt werde, fügte die 62-Jährige hinzu.
Vorbehalte wegen ihres Alters wies Wagner-Pasquier zurück. »Ich liebe diese Äußerung - vor alle mit Blick auf den derzeitigen Festspielleiter«, sagte sie. Wolfgang Wagner ist 88 Jahre alt. »Ich fühle mich nicht über meinem Zenit«, betonte die Urenkelin des Komponisten Richard Wagner. Wagner-Pasquier hat dem Bericht zufolge ihren Vater seit sechs Jahren nicht mehr gesehen. »Ich habe ihn nur im Fernsehen reden hören. Er klang sehr geschwächt", sagte sie.
Der Festivalleiter hatte seine Tochter Eva schon 2001 als Nachfolgerin verhindert, als der Stiftungsrat sie gewählt hatte. Nike Wagner hatte in der vergangenen Woche vorgeschlagen, die Bayreuther Festspiele gemeinsam mit ihrer Cousine Wagner-Pasquier zu führen. Katharina Wagner will sich gemeinsam mit dem Dirigenten Christian Thielemann (48) um die Nachfolge ihres Vaters bewerben. Der Stiftungsrat berät am 6. November über die Zukunft des Festivals.