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Frank Hoffmann zu den Ruhrfestspielen +++ Trotz Mortier-Protests: Flimm verzichtet nicht auf Salzburg


Frank Hoffmann zu den Ruhrfestspielen
Der Luxemburger Regisseur Frank Hoffmann ist am heutigen Mittwoch zum Interimsleiter der Ruhrfestspiele in Recklinghausen bestellt worden. Er tritt für zwei Jahre die Nachfolge von Frank Castorf an. Castorf war Ende Juni nach nur einer Spielzeit wegen eines dramatischen Zuschauereinbruchs und eines Defizits von mindestens 700.000 Euro entlassen worden. Der 50-jährige Hoffmann hat 1997 das "Théâtre National du Luxembourg" gegründet und war mit Gastproduktionen bereits mehrfach bei den Ruhrfestspielen vertreten. Er bezeichnete es als Herkules-Arbeit, die Ruhrfestspiele wieder aus der Krise zu führen: "Ich finde, dass auf dem Hügel Bewegung herrschen soll und hier muss ein bisschen dieser europäische Wind wehen, den ich vertreten werde. Es muss auch ein Festival des neuen Theaters sein, ein Spiegel dessen, was uns heute bewegt. Es darf kein Zurück geben zu irgendwelchen billigen Lösungen." Hoffmann plant für die Ruhrfestspiele einen Genre-Mix aus verschiedenen Sparten mit dem Schauspiel als Mittelpunkt.
Quelle: 3sat

Trotz Mortier-Protests: Flimm verzichtet nicht auf Salzburg
Der Kulturmanager Gerard Mortier rät dem kürzlich berufenen Intendanten Jürgen Flimm, auf die Leitung der Salzburger Festspiele zu verzichten. "Man kann nicht gleichzeitig das Festival in Salzburg und die Ruhrtriennale leiten", sagte Mortier heute in Paris.
"Das sind zwei Festivals, das ist nicht vereinbar." Nach seinem Kenntnisstand seien viele Projekte, die Flimm für Salzburg ins Auge fasse, eigentlich Projekte für die Ruhr gewesen, meinte Mortier, der selber Chef in Salzburg und Gründungsintendant der Ruhrtriennale war und jetzt in Paris die Leitung der Oper übernommen hat.
Flimm wies diese Behauptungen noch am selben Tag zurück: "Von Konkurrenz kann gar keine Rede sein. Denn erstens steht das Programm für Salzburg noch gar nicht. Zweitens wird das Programm für die Triennale 2005 jetzt im Oktober abgeschlossen."
Flimms fünfjähriger Vertrag als Intendant der Salzburger Festspiele beginnt im Oktober 2006, seine erste Saison wird 2007 sein. Für die Ruhrtriennale ist er von Herbst 2004 bis 2007 zuständig. "Mortier weiß, dass die Ausführung verschiedener Aufgaben durchaus möglich ist. Er hat von Salzburg die Triennale aus vorbereitet und von der Ruhr aus die Pariser Oper", sagte Flimm.
Für Mortier ist das jedoch nicht vergleichbar. "Die Ruhrtriennale ist ein Festival und Paris eine Oper. Als ich mit der Oper begann, war ich mit dem Programm der Triennale außerdem schon weit fortgeschritten."
Mortier äußerte Sorge, dass für Flimm die Ruhrtriennale zweitrangig werden könnte. "Ich befürchte, dass die Ruhrtriennale an die zweite Stelle rücken wird." Dabei sei das Festival etwas Neues und "besser als Salzburg". "Jeder weiß das, denn sie ist viel innovativer." Er könne Flimm verstehen, dass er nach Salzburg geht, aber mit dieser Aufgabe könne er die Ruhrtriennale nicht noch nebenher leiten.
Quelle: orf