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Der aus Texas stammende Dirigent Carl St.Clair wird mit Beginn der Spielzeit 2005/2006 neuer Generalmusikdirektor und Chefdirigent des Deutschen Nationaltheaters (DNT) und der Staatskapelle Weimar.
Weimar (ddp). Der 52-Jährige unterzeichnete am Mittwoch in Weimar seinen Vertrag im Beisein von Thüringens Kultusminister Jens Goebel (CDU). Der Vertrag hat eine Laufzeit von drei Jahren mit der Option bis 2010.Er freue sich sehr, als erster Nicht-Europäer diesem traditionsreichen Klangkörper vorstehen zu dürfen, sagte St.Clair. Dessen Qualität noch weiter zu steigern, sei das Ziel seiner Arbeit. St.Clair tritt die Nachfolge von Jac van Steen an. Dieser verlässt das DNT Weimar nach drei Jahren zum Ende der laufenden Spielzeit und wechselt bereits ab Mai als fester Gastdirigent zum renommierten britischen Rundfunk-Klangkörper BBC National Orchestra of Wales in Cardiff.
St.Clair gilt als ausgewiesener Spezialist für zeitgenössische Musik. Im April vergangenen Jahres gab er sein überaus erfolgreiches Debüt in Weimar. Mit dem Votum der Musiker im Rücken habe man ihm die Position des Generalmusikdirektors und Chefdirigenten angetragen, sagte DNT-Geschäftsführer Thomas Schmidt. St.Clair habe das Angebot mit großer Freude akzeptiert. Daneben werde er weiterhin Musikdirektor des Pacific Symphony Orchestra of Orange County im US-Bundesstaat Kalifornien bleiben.
Carl St.Clair, der von 1998/99 bis 2004/05 Ständiger Gastdirigent des SWR Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart war und in den USA alle großen Klangkörper zwischen der Ost- und der Westküste dirigiert hat, studierte an der Universität von Texas Opern- und Orchesterdirigat. Zu seinen musikalischen Mentoren zählten Leonard Bernstein und Kurt Masur. Er dirigierte auf fast allen Kontinenten und seit 1991 auch verschiedene Orchester in Deutschland. Zudem war er Gast bekannter Festivals in Deutschland, den USA und Japan.
Neben der symphonischen Tätigkeit gilt St.Clairs große Liebe der Oper. Besonders hervorzuhebende Projekte der letzen Jahre waren dabei die Neuinszenierungen von «Rigoletto», «La Bohème», «Tosca» und «Tannhäuser» an der Austin Lyric Opera und im Herbst 2000 «Die Zauberflöte» an der Pacific Opera. An den Opernhäusern von Bonn und Hannover arbeitete er als Gastdirigent.
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