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Georg-Büchner-Preis für Martin Mosebach

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Darmstadt (ddp-hes). Der Georg-Büchner-Preis geht in diesem Jahr an den Frankfurter Schriftsteller Martin Mosebach. Wie die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Donnerstag in Darmstadt mitteilte, bekommt Mosebach die mit 40 000 Euro dotierte Literaturauszeichnung am 27. Oktober auf der Herbsttagung der Akademie in Darmstadt überreicht.

Bekannt ist der 55-jährige Mosebach, der selbst seit 2003 Mitglied der Akademie ist, vor allem für seine Romane. Er hat jedoch auch Gedichte, Erzählungen, Dramen und Essays veröffentlicht.

Der Georg-Büchner-Preis gilt als bedeutendste deutsche Literaturauszeichnung. In der Begründung der Akademie heißt es, Mosebach verbinde «stilistische Pracht mit urwüchsiger Erzählfreude» und beweise dabei ein «humoristisches Geschichtsbewusstsein», das sich weit über die europäischen Kulturgrenzen hinaus erstrecke. Er sei ein «genialer Formenspieler auf allen Feldern der Literatur» und nicht zuletzt «ein Zeitkritiker von unbestechlicher Selbstständigkeit«.

Mosebach wurde 1951 als Sohn eines Arztes in Frankfurt am Main geboren, wo er auch heute lebt. Er studierte zunächst Jura, entschied sich jedoch 1980 nach seinem zweiten Staatsexamen für ein Leben als freier Schriftsteller. Sein Werk wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2006 mit dem Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Zu seinen Veröffentlichungen zählen unter anderen die Romane «Das Bett» (1983), «Westend» (1992), «Die Türkin» (1999) und «Der Mond und das Mädchen» (2007).

Von Kritikern gelobt wurde vor allem Mosebachs im Jahr 2000 erschienener Roman »Eine lange Nacht«, der in Frankfurt spielt und den Aufstieg eines durchs Examen gefallenen Juristen zum Leiter einer Importfirma schildert. Auch der ein Jahr später veröffentlichte Roman »Der Nebelfürst» - eine im Deutschen Kaiserreich spielende Hochstaplergeschichte - stieß nahezu einhellig auf positives Echo.

Der Georg-Büchner-Preis wird alljährlich von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen. Er wurde 1923 in Erinnerung an den Dramatiker Georg Büchner (1813-1837) geschaffen, der durch Werke wie «Leonce und Lena», «Dantons Tod» und «Woyzeck» berühmt geworden war. Der Preis geht an deutschsprachige Autoren, die sich durch ihre Arbeit um die deutsche Literatur verdient gemacht haben. Preisträger der vergangenen fünf Jahre sind Oskar Pastior (posthum), Brigitte Kronauer, Wolfgang Hilbig, Alexander Kluge und Wilhelm Genazino.