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Günter Wand verstorben

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Der Dirigent Günter Wand ist tot. Wie der Norddeutsche Rundfunk mitteilte, starb er im Alter von 90 Jahren in seinem Schweizer Wohnort Ulmiz. Wand galt weltweit als einer der außergewöhnlichsten Interpreten unserer Zeit. Seine Schallplattenaufnahmen und sein Konzertaufführungen zeugten von Eigenständigkeit und Sorgfalt bis ins kleinste Detail.

Wand erlernte sein Handwerk in Köln und München unter anderem bei Philipp Jarnach, Paul Baumgartner und Franz von Hoesslin. Seine ersten Theatererfahrungen sammelte er in seiner Heimatstadt Elbersfeld, in Allenstein und in Detmold. 1939 wurde er zum 1.Kapellmeister an die Kölner Oper berufen. 1946 wurde er zum Generalmusikdirektor der Stadt Köln ernannt, wo er rund dreieinhalb Jahrzehnte wirkte. So entwickelte sich das Gürzenichorchester unter seiner Leitung zu einem Ensemble, das sich sowohl durch herausragende Aufführungen im klassisch-romantischen Bereich als auch auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik bewährte. Eine
große Zahl von Ur- und Erstaufführungen von Werken Bernd Alois Zimmermanns, Wolfgang Fortners und Olivier Messiaens - um nur einige Beispiele zu nennen - zeugen davon.

Außerdem war Wand Chefdirigent in Wiesbaden, dirigierte die Berliner und die Münchner Philharmoniker, gab Konzerte in Paris mit dem Conservatoire- und dem Lamoureux-Orchestre und konzertierte in der Schweiz, Italien, England, Spanien und in Skandinavien.

Von 1982 bis 1991 war er Chefdirigent des NDR-Sinfonie-Orchesters, dessen Ehrendirigent er seit 1987 war. Mit der "Ära Wand" erreichte das Orchester nach Angaben des NDR hohes künstlerisches Niveau, das sich auch bei Gastspielen im In- und Ausland, wie zum Beispiel
bei dem Internationalen Festival in Edinburgh 1994, 1995 und 1997 sowie dem Wiener Konzerthaus im Oktober 1995 widergespiegelt habe. Vor allem die Live-Mitschnitte der letzten Jahre aus der Hamburger Musikhalle hätten international höchsten Anklang gefunden.

Einen Beitrag über Günter Wands neue und wiederveröffentlichte Aufnahmen können Sie in der nmz, Februar 2002, Seite 17 lesen.
Oder im Netz: http://www.nmz.de/nmz/nmz2002/nmz02/rez-leiter.shtml