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Hindemith-Preis an Jörn Arnecke

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Mit der Verleihung des Paul Hindemith-Preises erinnert das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) alljährlich an das Wirken Hindemiths in Plön – und würdigt das Schaffen zeitgenössischer Komponisten.

Der von der Rudolf und Erika Koch Stiftung, der Walter und Käthe Busche-Stiftung und der Gerhard Trede-Stiftung finanzierte Preis gilt mit 20.000 Euro als einer der höchstdotierten und wichtigsten der Musikbranche. Zu den bisherigen Trägern zählen Matthias Pintscher (2000), Thomas Adès (2001) und Jörg Widmann (2002) und Rebecca Saunders (2003).

In diesem Jahr verleiht SHMF-Intendant Rolf Beck den Preis dem jungen Hamburger Komponisten Jörn Arnecke, die Laudatio hält Dr. Christoph Becher. Der Chefdramaturg der Hamburgischen Staatsoper hat bereits mehrfach mit Arnecke zusammengearbeitet – etwa bei Arneckes Musiktheater „Das Fest im Meer” (2003). Ein weiteres Werk für die Staatsoper hat am 8. April 2005 Premiere.

Für Jörn Arnecke ist die Auszeichnung eine große Anerkennung und die Bestärkung, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. „Der Hindemith-Preis ist an die herausragenden jungen Komponisten unserer Tage verliehen worden und es ist für mich eine große Ehre, dass ich auch dazu gezählt werde.” Erfreulich sei auch der Nebeneffekt: Gleich zwei Werke von Jörn Arnecke sind in diesem Jahr beim SHMF zu hören. „Es ist mir sehr wichtig, dass sie weiterleben und neue Interpretationen erfahren. Die Gelegenheit hat man nicht so oft, denn der moderne Musikbetrieb setzt auf Uraufführungen.”

Beim Festakt am 2. August im Reinbeker Schloss spielt das Mandelring Quartett Jörn Arneckes zweites Streichquartett „Inschriften”. Mit Zitaten aus Werken von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Fanny Mendelssohn sowie ungewöhnlichen perkussiven Elementen – Arnecke lässt die Musiker mit Bleistiften die Schalllöcher ihrer Instrumente nachzeichnen, so dass sich ein „F” ergibt – ist das Streich-quartett eine Hommage an die Komponisten-Geschwister. Mit „Inschriften – Streichquartett Nr. 2“ ist Jörn Arnecke soeben ins Verlagsprogramm der Edition Gravis aufgenommen worden - weitere Werke werden folgen.

Außerdem ist Jörn Arnecke Gast bei der Orchesterakadamie auf Schloss Salzau. Das SHMF-Orchester studiert mit Dirigent Lothar Zagrosek seine „Folie” ein. Das Werk spielt mit den verschiedenen Bedeutungen des Wortes – im Französischen bezeichnet es die Verrücktheit, im Deutschen dünnes Metall – und führt den Kontrast zwischen Musik und Geräusch vor Ohren.

Montag, 2. August 2004, 19 Uhr
Reinbek, Schloss
Mandelring Quartett:
Jörn Arnecke: Streichquartett Nr. 2 „Inschriften”
Verleihung des Paul Hindemith-Preises an Jörn Arnecke.
Laudatio: Dr. Christoph Becher

Donnerstag, 19. August 2004, 20 Uhr
Itzehoe, Theater
Schleswig-Holstein Musik Festival Orchester:
Jörn Arnecke: Folie
Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert d-Moll
Bela Bartók: Konzert für Orchester
Dirigent: Lothar Zagrosek
Pianistin: Lise da la Salle

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