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Der Generalintendant des Theaters Altenburg Gera, Rene Serge Mund, geht. Der 54-Jährige gab der Belegschaft des Theaters am Mittwoch überraschend seinen vorzeitigen Rücktritt zum Spielzeitende 2003/2004 bekannt.
Gera (ddp-lth). Ursprünglich hatte der aus Malta stammende Volkswirt und Theatermann 2000 einen Fünfjahresvertrag mit dem größten Mehrspartenhaus in Thüringen geschlossen. Seine Amtszeit war von stetigen Etatkürzungen und sinkenden Zuschüssen überschattet.Trotz der Einschnitte erreichte das Theater innerhalb der vergangenen zwei Jahre ein Zuschauerplus von 18 Prozent und erhöhte seine Einnahmen um 60 Prozent. Hauptgrund für seinen Rücktritt sei das jetzt beschlossene Theaterkonzept für die Jahre 2004 bis 2008, sagte Serge Mund der Nachrichtenagentur ddp. Sein eigenes Konzept dafür hatte 70 Entlassungen, so die Streichung des kompletten Chores und von knapp 30 Musikerstellen, vorgesehen. Um das zu verhindern, hat die Belegschaft sich für die gesamte Zeit zu Gehaltsverzicht bereit erklärt, außerdem soll ein Haustarifvertrag abgeschlossen werden. Mit diesen Maßnahmen allein sei «das Mehrspartentheater auf Dauer nicht zu halten», sagte Serge Mund. «Nicht Besitzstandswahrung, sondern echte Reformen sind dafür nötig», erklärte er. Dazu sei man jedoch nicht bereit.
Thüringens Kunstministerin Dagmar Schipanski (CDU) bedauerte den Rücktritt von Serge Mund. Er habe «mit Weitblick und künstlerischem Gespür» die Fusion der Häuser in Altenburg und Gera zum Erfolg geführt, erklärte sie. Das Konzept von Serge Mund sei aufgegangen. "Sein Weggang ist ein Verlust für die Thüringer Theaterlandschaft, sagte Schipanski. Sie bedauere, dass in der derzeitigen schwierigen Situation ein Intendantenwechsel anstehe.
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