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Köln (ddp-nrw). Der Kölner Komponist Gerhard Jussenhoven ist tot. Er starb nach Angaben der Kölner Stadtverwaltung in der Nacht zum Freitag im Alter von 95 Jahren. Neben bekannten Karnevalsliedern schuf Jussenhoven auch hochdeutsche Titel wie «Kornblumenblau» oder «Man müsste noch mal 20 sein». Außerdem schrieb er die Musik zu erfolgreichen Revuen.
«Ein erfülltes Leben ist zu Ende gegangen - seine Lieder werden uns immer an Gerhard Jussenhoven erinnern. Auch die Stadt Köln wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren», sagte Bürgermeisterin Elfie Scho-Antwerpes (SPD), die stellvertretend für Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) der Familie kondolierte. Schramma befindet sich derzeit im Urlaub.
Jussenhoven wurde 1911 als Sohn eines Süßwarenherstellers im Kölner Fringsveedel geboren. Schon mit 14 begleitete er am Klavier die Kölner Musiklegende Willi Ostermann. Auf Wunsch seiner Eltern begann er nach dem Abitur mit dem Jurastudium. Gleichzeitig studierte er aber auch Musikwissenschaft, Harmonielehre und Komposition an der Kölner Musikhochschule.
Nach seiner Promotion konzentrierte sich Jussenhoven ganz auf das Komponieren. Insgesamt stammen mehr als 1000 Kompositionen aus seiner Feder - darunter viele Lieder, die den Kölner Liedschatz bereichern wie «Ein Gruß, ein Kuss, ein Blumenstrauß» oder «Die Hüsche bunt om Aldermaat».
Am 29. Januar hatte die Stadt Köln noch mit einem großen Musik-Abend in der Philharmonie den 95. Geburtstag des Komponisten gefeiert. Für sein Lebenswerk hatte Jussenhoven im November 2002 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse erhalten.
WDR-Intendant Fritz Pleitgen sagte, die Lieder von Gerhard Jussenhoven «haben unser Publikum beglückt». «Er wusste mit seinen rheinischen Weisen den Nerv der Menschen zu treffen. Er wird uns mit seiner schwungvollen Musikalität in Erinnerung bleiben», sagte der Intendant.