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Lars Tietje wird neuer Intendant des Nordhäuser Theaters und des Loh-Orchesters Sondershausen. Die Gesellschafterversammlung habe sich einstimmig auf den 36-Jährigen geeinigt, teilte das Theater am Dienstag in Nordhausen mit.
Nordhausen/Sondershausen (ddp-lth). Tietje sei zur Zeit künstlerischer Betriebsdirektor und stellvertretender Intendant am Staatstheater Kassel. Er trete zum 1. August kommenden Jahres die Nachfolge von Monika Pirklbauer an, die auf Drängen des Stadtrates auf eine Vertragsverlängerung verzichtet hatte. Der Vertrag werde in den nächsten zwei Wochen unterzeichnet.Tietje setzte sich den Angaben zufolge in drei Auswahl-Runden unter insgesamt 47 Bewerbern durch. Der in Celle geborene Künstler studierte in Hamburg Theologie und Musik für das Oberstufen-Lehramt sowie Kultur-Management und absolvierte ein Dirigier-Studium. Von 1996 bis 2001 war er Leiter des künstlerischen Betriebsbüros beziehungsweise Produktionsleiter an der Kölner Oper, seit 2001 ist er am Staatstheater Kassel. Dieses ist im übrigen Wirkungsstätte eines der Vorgänger von Tietje am Nordhäuser Theater, Christoph Nix.
Tietje habe für die GmbH eine überzeugende Konzeption vorgelegt, erklärte Aufsichtsratschef Wahlbuhl. Er kenne Nordhausen und wisse über das Haus Bescheid.
Nordhausens Oberbürgermeisterin Rinke sagte, die Amtsübernahme erfolge in einer "schwierigen Zeit". Man habe vergeblich um den Erhalt eines eigenen Schauspiels für Nordhausen gerungen, auch die kommenden Jahre würden angesichts der finanziellen Situation nicht ruhiger. Im Juli hatten die Theater in Nordhausen und Rudolstadt eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen, laut der das Haus in Nordhausen seine Schauspiel-Sparte aufgibt und vom Rudolstädter Theater mit Schauspiel-Aufführungen versorgt wird.
Tietje bezeichnete dies in einer Erklärung am Dienstag als "bitteren Schnitt", der allerdings die Möglichkeit geboten habe, als eigenes Theater mit Drei-Sparten-Angebot fortzubestehen. Der künftige Intendant will einen "ausgewogenen Spielplan" aufstellen, der sowohl Platz lassen müsse für die Einwicklung eines eigenen künstlerischen Profils als auch für populäre Angebote.
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