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Marlene Dietrich bald Ehrenbürgerin von Berlin

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Zehn Jahre nach ihrem Tod soll Marlene Dietrich Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt Berlin werden. Das Abgeordnetenhaus sprach sich am Donnerstagabend mit großer Mehrheit für den CDU-Antrag aus.

mdr - Die Auszeichnung solle ihr angesichts "ihrer Bedeutung als Künstlerin und ihres Einsatzes als Botschafterin für ein demokratisches, freiheitliches und humanes Deutschland" verliehen werden, hieß es. Dies sei eine Würdigung ihres Lebenswerkes und Zeichen einer Aussöhnung. Berlin - Hollywood - Paris - Berlin Marlene Dietrich wurde 1901 in Berlin-Schöneberg geboren. Nach großen Erfolgen bei der UFA in den frühen dreißiger Jahren machte sie später in den USA Filmkarriere. Während des Zweiten Weltkrieges stellte sich die entschiedene Nazi-Gegnerin auf die Seite der Alliierten - ein Engagement, das ihr später übel genommen wurde. Als Marlene Dietrich 1960 - während ihrer zweiten Karriere als Sängerin - für einige Auftritte nach Berlin kam, wurde sie auch mit "Marlene raus"-Plakaten begrüßt und als "Vaterlandsverräterin" beschimpft. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie völlig zurückgezogen von der Öffentlichkeit in Paris. Nach ihrem Tode 1992 wurde sie jedoch, ihrem Wunsch entsprechend, neben ihrer Mutter auf einem Berliner Friedhof beigesetzt. Schon 1989 hatte der damalige Regierende Bürgermeister Walter Momper der Dietrich die Ehrenbürgerwürde angetragen, was dem Vernehmen nach jedoch daran scheiterte, dass die hochbetagte Diva sich nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen wollte.