Hauptrubrik
Banner Full-Size

Paavo Järvi neuer Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters

Publikationsdatum
Body

Paavo Järvi wird ab der Saison 2006/2007 neuer Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters. Am 12. und 13. Oktober 2006 wird der Nachfolger von Hugh Wolff seine Antrittskonzerte geben.

„Die Wahl dieses erstklassigen Dirigenten garantiert auch künftig die herausgehobene Stellung, die das hr-Sinfonieorchester in Deutschland einnimmt“, erklärte der Intendant des Hessischen Rundfunks (hr) Dr. Helmut Reitze.

Mit Paavo Järvi - Wunschkandidat in der Nachfolge von Hugh Wolff - verbindet das Orchester bereits eine langjährige hervorragende Zusammenarbeit. Der hr engagiert mit dem estnischen Musiker einen vielseitigen und auf internationalem Niveau hoch anerkannten Dirigenten, der über ein ausgesprochen breites sinfonisches Repertoire verfügt und das Profil des hr-Sinfonieorchesters ideal weiterentwickeln kann.

Am 12. und 13. Oktober 2006 wird Paavo Järvi seine Antrittskonzerte beim hr-Sinfonieorchester dirigieren. Sein Chefdirigentenvertrag wurde heute unterzeichnet und zunächst für drei Jahre mit der Option einer zweijährigen Verlängerung geschlossen. Paavo Järvi wird mindestens 30 Konzerte pro Spielzeit dirigieren, darüber hinaus Gastspiele und Tourneen leiten. Außerdem sind zwei CD-Produktionen pro Saison mit ihm geplant.

Vor seinen Antrittskonzerten als Chefdirigent wird Paavo Järvi noch zweimal als Gast nach Frankfurt kommen: im Dezember mit Bach, Webern, Beethoven und Nielsen und im Februar 2006 mit den jeweils 3. Sinfonien von Arvo Pärt und Anton Bruckner.

Paavo Järvi äußerte sich glücklich: „Ich freue mich, eines der spannendsten deutschen Orchester in einer der interessantesten deutschen Regionen zu übernehmen.“ Der designierte Chefdirigent möchte in Zukunft ein vielfältiges Repertoire von der Klassik bis zur zeitgenössischen Musik präsentieren. Großes romantisches Repertoire soll genauso gepflegt werden wie Raritäten. Der gebürtige Este möchte das Publikum auch mit den weniger bekannten Komponisten aus dem nordöstlichen Europa wie Nielsen, Stenhammar oder etwa Tubin bekannt machen. Auf den in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen des Orchesters mit der historischen Aufführungspraxis möchte Paavo Järvi aufbauen und die Haydn-Tradition fortführen. Die Aufführung und Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik wird fester Bestandteil seiner Programme sein. Für seine erste Amtsperiode wurde bereits ein Orchesterwerk von Jörg Widmann und Marc-André Dalbavie sowie zwei Werke von Erkki-Sven Tüür in Auftrag gegeben. Die Entwicklung neuer Publikumsschichten und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist dem 42-jährigen Vater einer Tochter ebenfalls ein großes Anliegen.

Zusätzlich zu seiner neuen Position in Frankfurt wird Paavo Järvi seine Arbeit als Chefdirigent des Cincinnati Symphony Orchestra, als Künstlerischer Direktor der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und als Künstlerischer Berater des Estnischen Nationalen Sinfonieorchesters fortführen. Eine Europa-Tournee mit dem Cincinnati Symphony Orchestra hat erst kürzlich seine erfolgreiche Leitung eines der ältesten und profiliertesten Orchester Amerikas bewiesen. Und auch seine Arbeit mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen hat ihren Ruf als eines der weltbesten Kammerorchester gestärkt.

Hessischer Rundfunk