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Paul Chalmer ist neuer Ballettdirektor des Leipziger Balletts. Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee stimmte heute dem Vorschlag des Intendanten Henri Maier zu. Chalmer tritt damit ab der Spielzeit 2005/2006 die Nachfolge von Uwe Scholz an, der im November letzten Jahres verstorben war.
Bei der Suche nach einem neuen Ballettdirektor war ausschlaggebend, eine Persönlichkeit mit großer Affinität zum Werk von Uwe Scholz zu finden. Damit ein möglicher Widerstreit zwischen einer neuen künstlerischen Positionierung und der Bewahrung des Scholz’ Erbes vermieden würde, sollte der neue Ballettdirektor nicht vorrangig Choreograph sein. Zudem sollen unter der neuen Leitung auch neue Choreographen nach Leipzig geholt werden, um die künstlerische Entwicklung der Kompanie zu gewährleisten. Intensive Zusammenarbeit sowie Koproduktionen mit den großen Ballettkompanien Europas soll ein weiterer Schwerpunkt sein.Seit mehr als 25 Jahren sind Chalmer die Arbeiten von Scholz vertraut, u.a. durch eine mehrjährige Zusammenarbeit in Stuttgart. Der 43-jährige Kanadier arbeitete nach einer beachtlichen Solokarriere als Tänzer - für ihn hat Scholz einige seiner wichtigsten Werke kreiert - als Ballettmeister an zahlreichen großen Opernhäusern. Geboren 1962 in Ottawa, studierte er an der National Ballet School of Canada in Toronto. Es folgten Engagements am National Ballet of Canada, beim Stuttgarter Ballett und dem Ballet de Monte Carlo, beim English National Ballet, Scottish Ballet, Birmingham Royal Ballet, London City Ballet, am Teatro Colon in Buenos Aires, in Rom, an der Scala, der Arena von Verona sowie am Teatro Massimo in Palermo.
Sein Repertoire als Tänzer umfasste nahezu alle klassischen Ballette sowie moderne Choreographien u.a. von Neumeier, Forsythe und Scholz. 1999/2000 war er Ballettmeister an der Semperoper in Dresden sowie Gast-Ballettmeister an der Oper Leipzig. Uwe Scholz holte ihn dann 2000/2001 als Ballettmeister fest an die Oper Leipzig. Zuletzt arbeitete Chalmer an den italienischen Theatern von Neapel, Florenz und Rom. Er ist Preisträger des "Premio Massine“.
Auch künftig wird das Leipziger Ballett neoklassisch ausgerichtet und auf 40 Tänzerstellen begrenzt bleiben. Das Erbe von Uwe Scholz soll bewahrt werden, die bedeutendsten Choreographien sollen im Spielplan präsent sein und auf Gastspielreisen gezeigt werden.
Quelle: Oper Leipzig