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John Adams. Foto: DeborahO‘Grady
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Personalia 2021/06

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John Adams | Hanke Brothers | Ulrich Peters
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John Adams erhält den Dresdner MusikFestspielPreis +++ Hanke Brothers werden erster „JM artist“ der Jeunesses Musicales +++ Ulrich Peters wird Interimsintendant in Karlsruhe

John Adams erhält den Dresdner MusikFestspielPreis 2021

Mozart – kleine Nachtmusik, Beet­hoven – Freude schöner Götterfunken, Ravel – Bolero, Strawinsky – Sacre, Honegger, Pacific 231: Die Liste ließe sich fortsetzen, denn man kann vielleicht nicht jeden, aber doch viel Komponistennamen mit Motiven und musikalischen Signets verbinden, die sich tief ins kollektive Bewusstsein gegraben haben.

Der „Hit“ des US-amerikanischen Komponisten und Dirigenten John Adams ist das dreisätzige Orchesterwerk „Harmonielehre“, das 1985 uraufgeführt wurde und im Werktitel ironisch Bezug nimmt auf die 1911 erschienene „Harmonielehre“ von Arnold Schönberg. Doch nicht nur „Harmonielehre“ ist populär, Adams’ Kompositionen zählen zu den meistgespielten zeitgenössischen Werken weltweit und spiegeln häufig wichtige politische Fragen wider, etwa die Oper „Nixon in China“ (1987), The Death of Klinghoffer (1991) oder das mit einem Pulitzer Preis ausgezeichnete Werk „On the Transmigration of Souls“ in Gedenken an den 11. September 2001. Stilistisch trifft in Adams‘ Werken Minimalismus auf fantasievolle Orchestrierungen und jazzige Verve, wobei er musikalisch wie intellektuell auf die Bedeutung der klassischen Musik in unserer Zeit aufmerksam macht.

Für sein Lebenswerk bekommt John Adams in diesem Jahr den mit 25.000 Euro dotierten „Glashütte Original MusikFestspielPreis“ verliehen. Die Preisverleihung fand im Rahmen eines Konzertstreamings der 44. Dresdner Musikfestspiele in New York City statt und wurde weltweit ausgestrahlt. Es spielten The Knights unter der Leitung von Eric Jacobsen mit Gil Shaham (Violine) und Timo Andres (Klavier) als Solisten.  Die Preiszeremonie wird am 30. Mai 2021, 20 Uhr kostenfrei auf der Webseite sowie über die Social-Media-Kanäle (Youtube, Facebook, Twitter) der Dresdner Musikfestspiele ausgestrahlt.

Die Dresdner Musikfestspiele planen weiterhin flexibel, um diesen Sommer wieder Livekonzerte in Dresden präsentieren zu können.

Da im Mai kein Spielbetrieb vor Publikum möglich war, hat Intendant Jan Vogler einige Konzerte des 44. Festspieljahrgangs bereits in den Herbst verlegt. Sollte es das Infektionsgeschehen zulassen, wollen die Musikfestspiele eine reduzierte Festivalvariante im Juni veranstalten. John Adams. Foto: DeborahO‘Grady

Hanke Brothers werden erster „JM artist“ der Jeunesses Musicales

Im deutschen Musikleben gibt es einen neuen Titel, der Qualität und das besondere Musikerlebnis garantieren will: „JM artist“ heißt die Auszeichnung, die von der Jeunesses Musicales Deutschland (JMD) verliehen wird. Erhalten können dieses undotierte Qualitätssiegel junge Künstler*innen oder Ensembles, welche „die Ideale dieser weltweiten Organisation jung und frisch verkörpern und als neue Generation in der Klassikwelt aufhorchen lassen“. 

Den Auftakt machen die Hanke Brothers: Die vier Brüder aus Sindelfingen sind klassisch ausgebildete Jung-Profis: Fabian, Jonathan, Lukas und David Hanke wurden mehrfach mit Bundespreisen bei „Jugend musiziert“ ausgezeichnet. Sie musizierten in diversen Jugend-Auswahlorches­tern und Mitgliedsensembles der JMD wie dem Bundesjugendorches­ter oder aktuell dem STEGREIF-­Orchester. Zusammen bilden die hochtalentierten Musiker seit 2016 das Ensemble Hanke Brothers in der ungewöhnlichen Besetzung Tuba, Klavier, Bratsche und Blockflöte. In der Pressemitteilung der Jeunesses Musicales Deutschland heißt es dazu: „Sie wollen in keine Klassik-Schublade passen und ihre gemeinsame Idee vom Musizieren verwirklichen: Ihre pfiffigen Arrangements öffnen die Ohren auch für bekannte Werke neu, und neben eigenen Kompositionen schreiben ihnen inzwischen auch andere Komponisten einen „new sound of Classic“ auf den Leib, mit dem sich das Ensemble ein eigenes Profil und Engagements wie beim renommierten Mozartfest Würzburg, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen und beim Hohenloher Kultursommer erarbeitet.“

www.jmd.info | www.hankebrothers.de

Ulrich Peters wird Interimsintendant in Karlsruhe

Um die Führung des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe gibt es schon seit längerer Zeit Querelen: Mitte Mai fiel die Entscheidung, dass der Generalintendant am Theater Münster, Ulrich Peters, das Haus in Karlsruhe für drei Jahre als Intendant übernimmt. Der 65-Jährige soll zum 1. September auf Peter Spuhler folgen, der nach Kritik an seinem Führungsstil das Staatstheater vorzeitig verlassen muss.

Peters soll bis zur Saison 2024/25 den Weg für eine neue Struktur des Staatstheaters samt neuer Spitze ebnen. Peters war bereits von 1997 bis 1999 Oberspielleiter des Musiktheaters und Leiter der Händel-Festspiele am Staatstheater Karlsruhe. In der Interimsphase vom 1. September 2021 bis 31. August 2024 soll die Künstlerische Betriebsdirektorin Uta-Christine Deppermann die Theaterleitung um den Generalintendanten und den Geschäftsführenden Direktor Johannes Graf-Hauber erweitern.

Die Debatte um die Kosten für die Sanierung des Theaters geht indessen weiter. Oberbürgermeister Mentrup, erklärte als Vize-Vorsitzender im Verwaltungsrat, es gehe bei dem rund 500 Millionen Euro teuren Umbau nicht nur um eine Sanierung. Mit dem Projekt würden 700 Arbeitsplätze und die Zukunft des Theaters gesichert. Träger des Staatstheaters ist das Land Baden-Württemberg, die Stadt Karlsruhe trägt die Hälfte des Zuschussbedarfs.

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