Body
Mit einer exklusiven Gala haben musikalische Weggefährten, Freunde und Verwandte am Donnerstag des Komponisten Bert Kaempfert gedacht.
Hamburg (ddp-nrd). «Fips», wie ihn seine Freunde nannten, wäre an diesem Tag 80 Jahre alt geworden. Zur Erinnerung hatte Kaempferts Tochter Doris in das Hamburger Musicaltheater Neue Flora eingeladen. Gäste waren unter anderem Orchesterchef James Last, der Jazzpianist, Komponist und Sänger Paul Kuhn, die Sängerin Greetje Kauffeld, der Trompeter Peter Beil und Hamburgs Zweiter Bürgermeister Mario Mettbach (Schill-Partei). Mettbach sagte, als posthume Ehrung sei im Gespräch, einen Platz in Kaempferts Hamburger Geburts-Stadtteil Barmbek in Bert-Kaempfert-Platz umzubenennen.Kaempfert wurde am 16. Oktober 1923 in Hamburg geboren. Er studierte an der Musikschule in der Hansestadt Klavier, Klarinette, Saxophon und Akkordeon. Im Zweiten Weltkrieg spielte er im Marine-Musikkorps. Seine erste Bigband «Pik Ass» gründete er in der Gefangenschaft in Dänemark. Nach seiner Entlassung tingelte er mit dieser Band durch die amerikanischen Offiziersclubs in Norddeutschland.
Ende der 40er begann Kaempfert zu komponieren und zu arrangieren, darunter Anfang der 50er Jahre für Freddy Quinn dessen Superhit «Die Gitarre und das Meer». Kaempfert bearbeitete für Elvis Presley das deutsche «Muss i denn zum Städtele hinaus», mit dem der «King» unter dem Titel «Wooden Heart» einen Welterfolg erzielte. Zudem beherrschte der Unterhaltungskomponist, der eher als Mann der leisten Töne galt, am Ende der amerikanischen Swing-Ära die ersten Plätze der internationalen Charts.
Kaempfert gilt als Entdecker der Beatles, in Hamburg erkannte er als einer der ersten das Talent der Gruppe. Er nahm als Produzent der Plattenfirma Polydor in Hamburg die Beatles das erste Mal auf Platte auf.
Für sein berühmtes «Strangers In The Night» erhielt er einen «Golden Globe», der Titel verhalf Frank Sinatra 1966 zum großen Comeback. Für Al Martino bedeutete Kaempferts Titel «Spanish Eyes» den Karrieresprung. Weltstars wie Ella Fitzgerald, Shirley Bassey, Caterina Valente, Engelbert, Dean Martin, Nat «King» Cole, Sammy Davis Jr., Duke Ellington und Count Basie waren mit Kaempferts Kompositionen erfolgreich.
Kaempfert schrieb an die 400 Kompositionen und etwa 700 Orchester-Arrangements. Bis zu seinem Tod wurden weltweit 150 Millionen Platten mit seinen Melodien verkauft. Er starb am 21. Juni 1980 auf Mallorca an den Folgen eines Schlaganfalls.
(www.kaempfert.de)