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Rammstedt erhält Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis

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Münster/Oelde (ddp-nrw). Der Schriftsteller Tilman Rammstedt erhält heute (9. Dezember, 19.00 Uhr) in Oelde den mit 12 800 Euro dotierten Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL). Eine zehnköpfige Jury hatte dem Autor bescheinigt, «Themen seiner Generation in einer präzisen und lustvollen Sprache auszudrücken». Dabei kultiviere Rammstedt eine Nähe zum Grotesken und Lakonischen ebenso wie ein Faible für das Unterhaltsame.

   Die Preisverleihung findet im Museum für Westfälische Literatur im Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde statt. Die Auszeichnung ist nach der Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) benannt, die als eine der bedeutendsten deutschen Dichterinnen gilt und einst im Kreis Coesfeld lebte. Der LWL mit Sitz in Münster verleiht seinen Literaturpreis seit 1953 alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Konrad-von-Soest-Preis (Kunst) oder dem Hans-Werner-Henze-Preis (Musik).

   Rammstedt gewann 2001 den Nachwuchswettbewerb Open Mike. Vor zwei Jahren erhielt er den Förderpreis für grotesken literarischen Humor der Stadt Kassel, im Jahr darauf den Förderpreis des Landes NRW und in diesem Jahr den Ingeborg-Bachmann-Preis sowie den Publikumspreis beim Klagenfurter Lese-Wettbewerb.

   Nach dem Abitur in Bielefeld hatte der Sohn eines Soziologieprofessors in Tübingen, Berlin und Edinburgh Philosophie und Literaturwissenschaften studiert. Er lebt heute in Berlin, wo er zunächst Theater spielte, die Lesebühne «Visch & Fers» organisierte und die Band Fön gründete. Für die Band schreibt er nicht nur die Songtexte, sondern spielt auch heute noch Trompete. Unter dem Titel «Mein Leben als Fön» schrieb er mit seinen Bandkollegen 2004 einen Roman. Von Rammstedt sind außerdem «Erledigungen vor der Feier» (2003), «Wir bleiben in der Nähe» (2005) und «Der Kaiser von China» (2008) erschienen.

 

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