Hamburg - Der Schriftsteller und Publizist Klaus Harpprecht erhält den diesjährigen Lessing-Preis der Stadt Hamburg. Der Senat sei dem Vorschlag des fünfköpfigen Preisrichterkollegiums gefolgt, teilte eine Sprecherin der Kulturbehörde am Donnerstag mit.
Harpprecht gehöre seit der Gründung der Bundesrepublik zu dem halben Dutzend politischer Journalisten, die die Publizistik des Landes geistig und schreiberisch geprägt hätten, hieß es in der Begründung der Jury. Harpprechts Weltläufigkeit und sein internationales Ansehen seien im deutschen Journalismus fast ohne Vergleich. Die Auszeichnung soll am 7. Februar 2010 im Thalia Theater überreicht werden.
Der heute 82-jährige Preisträger legte 1995 eine Biografie Thomas Manns vor, die der Jury zufolge durch stofflichen Reichtum und die Vielfalt innerer Bezüge besticht. Harpprecht «ist in seinem langen literarisch-publizistischen Wirken eine erstaunliche Synthese von Kultur und Politik, Macht und Geist, Journalismus und Literatur gelungen», lobte die Jury.
Das Stipendium des Lessing-Preises 2009 erhält der 1971 in Hamburg geborene Schriftsteller Jan Wagner, den die Jury zu den begabtesten jüngeren Lyrikern hierzulande zählt.
Der Hamburger Lessing-Preis ist den Angaben zufolge einer der ältesten deutschen Kulturpreise. Er wurde 1929 vom Hamburger Senat anlässlich des 200. Geburtstages von Gotthold Ephraim Lessing («Nathan der Weise») gestiftet und wird alle vier Jahre verliehen. Mit dem Preis werden Autoren und Gelehrte geehrt, «deren Werke und Wirken unter dem hohen Anspruch, den der Namensgeber des Preises setzt, eine entsprechende Auszeichnung verdienen». Preisträger der vergangenen Jahre waren etwa Walter Jens, Max Horkheimer und Jan Philipp Reemtsma.