„Die Musiker in Europa werden immer besser“, so Joe Zawinul in einer Ansage auf dem Jazzfest Berlin 2005. „Aber die Rhythmusgruppe, die muss schon aus Amerika sein.“ Das Rückgrat seiner Rhythmusgruppe war der US-Amerikaner Victor Bailey, dessen unnachahmliche Scat-Bass-Soli Weather Report nach dem Tod von Jaco Pastorius von 1982 bis 1986 prägten. Mit Zawinul und seinen Projekten blieb Bailey bis zum Tod des Keyboarders und Komponisten verbunden.
Victor Bailey hatte am Berklee College in Boston ursprünglich Kontrabass studiert, wechselte dann aber zu dem Instrument, mit dem er seine Weltkarriere bestritt. Bailey spielte mit Hugh Masekela, Sonny Rollins, Miriam Makeba, Lenny White, Don Alias und Larry Coryell.
Seit 1987 arbeitete er als Tour- und Studiomusiker unter anderem mit Joe Zawinul, Steps Ahead, David Gilmore, Sting, Madonna, Mike Stern, Bill Evans, Michael Brecker, LL Cool J und Lady Gaga. Ende der 80er-Jahre trat er verstärkt mit eigenen Projekten und Alben unter eigenem Namen hervor. Bailey, der bis 2015 als Hochschullehrer am Berklee College of Music tätig war, verstarb am 11. November 2016 im Alter von 56 Jahren. Er litt seit 25 Jahren unter der Charcot-Marie-Tooth-Krankheit.