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Der Intendant der Wormser Nibelungenfestspiele, Klaus Naseband, muss seinen Posten räumen. Der Aufsichtsrat der Festspiel GmbH und Naseband haben einen Aufhebungsvertrag geschlossen, wie der Aufsichtsratsvorsitzende und Wormser Kulturbeigeordnete Gunter Heiland am Mittwochabend nach einer Aufsichtsratssitzung sagte.
Nasebands Vertrag läuft damit am 15. November aus, als erster Geschäftsführer werde er allerdings vorzeitig abberufen. Einen Nachfolger gebe es noch nicht, sagte Heiland. Die finanzielle Schieflage der Festspiele sei «nicht der alleinige Grund» für die Trennung gewesen. Im übrigen sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte Heiland.Heiland kündigte zugleich an, die Nibelungenfestspiele sollten fortgesetzt werden. Die Entscheidung werde am 15. November im Stadtrat fallen. Regisseur Dieter Wedel und Hauptdarsteller Mario Adorf sind demnach bereit, an einer Fortsetzung mitzuwirken. Die übrigen Ensemblemitglieder würden ebenfalls befragt, kündigte Heiland an. Er räumte ein, dass die Stadt sich zu Beginn der Planungen «keine Vorstellung» gemacht habe, welch große Aufgabe mit den Festspielen auf sie zukomme. Deshalb solle die Organisation auf eine neue Basis gestellt werden.
Der Etat der Festspiele hatte sich den Angaben zufolge von 2,5 auf 3,6 Millionen Euro erhöht. Die Festspiel-GmbH musste einen Kredit über 700 000 Mark aufnehmen, um das Defizit zu decken. Wie groß die Deckungslücke tatsächlich sei, stehe noch nicht fest. Die Beträge müssten in der Schlussrechnung «geschärft» werden.