Der neue Vorsitzende des DTKV Bayern, Alexander Krause, mit einem Rück- und Ausblick.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder,
vielleicht erinnern Sie sich an den geistreichen Artikel in der nmz vom November 2011, in dem anlässlich des 200. Geburtstags von Franz Liszt ein fiktives Interview mit dem Jubilar geführt wurde. Vor allem ging es um Liszts Artikel „Zur Situation der Künstler und zu ihrer Stellung in der Gesellschaft“ von 1835. Es lohnt sich, diesen Artikel einmal in Ruhe zu lesen. Vieles hat sich heute geändert, manches aber auch nicht. Immerhin können wir sagen, dass die Forderung Liszts, dass die Künstler sich vereinigen sollen, statt uneins zu sein, durch den Tonkünstlerverband Bayern (TKVB) mindestens seit 75 Jahren erfüllt ist.
Prof. Ulrich Nicolai hat den Verband in schweren Zeiten geführt. Vorstand und Geschäftsstelle mussten in der Corona-Zeit – wie viele andere ja auch – ohne den üblichen persönlichen Kontakt und mit unzähligen Beeinträchtigungen arbeiten. Dennoch steht der TKVB heute beeindruckend da. Es ist deshalb eine große Ehre für mich, dass mich die Delegierten der Regionalverbände zum Vorsitzenden gewählt haben.
Ich sehe zwei Schwerpunkte der künftigen Tätigkeit. Der erste Schwerpunkt betrifft die Kernaufgaben des TKVB. Hier empfinde ich die Aufgabe des Vorsitzenden vor allem in der Unterstützung der Geschäftsstelle. Insbesondere sollte nach Corona wieder eine intensivere persönliche Kontaktpflege mit den Regionalverbänden und den Kooperationspartnern erfolgen. Dort gilt es, sich zu informieren und Vorschläge mitzunehmen. Was ist vielleicht nicht mehr so wichtig? Was fehlt? Der zweite Schwerpunkt besteht in einer Überprüfung der Rahmenbedingungen. Ich verspüre hier einen deutlichen Handlungsbedarf. Zum Beispiel ist es kurios, dass der TKVB die seit vielen Jahren durchgeführten Vorbereitungskurse zu den Eignungsprüfungen an den Hochschulen nicht mehr durchführen kann, weil die Hochschulen vom Staat gezwungen werden, Mieten zu verlangen, die die Durchführung der Kurse finanziell unmöglich machen.
Handlungsbedarf sehe ich auch bei den Lehrbeauftragten, bei den Privaten Musikinstituten und beim Instrumentalunterricht an den Schulen. Hier sollte der TKVB Flagge zeigen und Fachtage zur Situation der Lehrbeauftragten an den Musikhochschulen sowie zur Situation der Privaten Institute organisieren. Ich möchte das Ministerium dafür gewinnen, dass wir gemeinsam Vorschläge erarbeiten, wie wir die jeweilige Situation verbessern können.
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen allen.
Herzliche Grüße
Ihr Alexander Krause