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Ein neuer tierisch guter Ansatz

Untertitel
Neuer „Karneval der Tiere“ in der Sawallisch-Stiftung Grassau
Vorspann / Teaser

Über 100 Jahre lang wurde Camille Saint-Saëns’ „Karneval der Tiere“ mit großem Erfolg in der Originalfassung aufgeführt. Einen völlig neuen Ansatz liefert nun der Jazz-Bassist Johannes Ochsenbauer, der zusammen mit dem Pianisten Tizian Jost und Michael Keul am Schlagzeug eine Jazz-Version auf die Bühne bringt, die es in sich hat.

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Camille Saint-Saëns’ „Karneval der Tiere“ wurde am 9. März 1886 uraufgeführt. Der überwältigende Erfolg der ersten Aufführungen ließ den Komponisten befürchten, sein umfangreiches sonstiges Œuvre würde überschattet. Er untersagte deshalb jede Publikation und neuerliche Inszenierung. Erst 1921, sechs Monate nach dem Tod Saint-Saëns, erlebte der „Karneval“ seine erste Wiederaufführung und wurde – wie prophezeit – das wohl populärste Werk des Franzosen.

Humorvolle Parodien auf Werke von Kollegen wie Offenbach, Berlioz, Czerny, Rameau, Rossini oder Mendelssohn, aber auch eigene Kompositionen des doch eigentlich sonst sehr ernsten Saint-Saëns, lassen eine große Zahl von Tieren auftreten. Einen verbindenden Text dazu lieferten später  Leonard Bernstein, Loriot, Peter Ustinov und zuletzt Roger Willemsen und andere.

Über 100 Jahre lang wurde das Werk mit großem Erfolg in der Originalfassung aufgeführt. Einen völlig neuen Ansatz liefert nun der Jazz-Bassist Johannes Ochsenbauer, der zusammen mit dem Pianisten Tizian Jost und Michael Keul am Schlagzeug eine Jazz-Version auf die Bühne bringt, die es in sich hat. Er stellt passende, Tiercharakteren gewidmete Stücke von Jazzgrößen wie Lee Morgan und Johnny Mercer, aber auch Jimmy Smith und Manning Sherwin zusammen, ergänzt diese durch eigene Bearbeitungen der Kompositionen von Saint-Saëns und lässt Hühner, Elefanten und Schwäne swingen. An den Stimmbändern Ansgar Wilk, der den überaus geistreichen und witzigen Text von Roger Willemsen kongenial rezitierte. Camille Saint-Saëns hätte – wie das begeisterte Publikum am 27. Juli im ausverkauften Saal der Sawallisch-Stiftung in Grassau – seine helle Freude gehabt.
Einführende Worte lieferte der emsige Geschäftsführer der Sawallisch-Stiftung Andreas Baumgartner. Der Tonkünstlerverband Bayern finanzierte einen Großteil der Ausgaben aus Mitteln des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.

Man kann diesem Programm nur zahlreiche weitere Aufführungen wünschen. 
 

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