Banner Full-Size

 Kolumne

Untertitel
Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“
Publikationsdatum
Body

Mit 2.870 Teilnehmenden war er der größte aller Zeiten, was ein immer engagierteres Ausbildungsangebot erkennen lässt.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

eben vom Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ zurück, bin ich noch ganz beglückt von so viel jugendlicher Begeisterung und der großen Leistungsdichte. Mit 2.870 Teilnehmenden war er der größte aller Zeiten, was ein immer engagierteres Ausbildungsangebot erkennen lässt.

Wer den Unterrichtsalltag kennt, weiß, wieviel freiwilliges Engagement unentgeltlich in solche Erfolge fließt. Ein Engagement, belebt durch ein Ethos, das wir alle kennen und dessen Quelle die Liebe zur Musik und zu den Menschen ist. Ein Ethos, das quer durch die Pyramide unseres pädagogischen Alltags und in allen Ausbildungsformen bis zur Basis musikalischer Jugendbildung zu finden ist und auf dessen Breite solche Wettbewerbe fußen. Ein Ethos, das aber auch die Gefahr der Selbstausbeutung birgt, wenn es als Motor der Ausbildungslandschaft und solcher Erfolge für selbstverständlich genommen wird und darüber hinwegtäuscht, dass viele Bereiche unterfinanziert oder finanziell gar nicht bedacht sind.

So ist es nur verständlich, dass sich Kolleg/-innen zunehmend artikulieren und bei aller Begeisterung ein Recht auf ein auskömmliches Leben und eine angemessene Altersrente fordern, egal ob selbstständig oder als Honorarkraft an Musikschulen und Hochschulen oder in Patchwork-Berufsbildern. Und da die Probleme bundesweit sehr unterschiedlich sind, dürfen Dachverbände keine Denkverbote erteilen. Wir müssen uns damit auseinandersetzen, um im Schulterschluss aller zu tragfähigen Lösungen zu kommen. Lösungen, die keinen Verteilungskampf, sondern ein nachhaltiges Mehr bringen. Berechtigte Forderungen als „Unsinn“ und die eigene Sichtweise als „Faktencheck“ zu betiteln (nmz 6/19) ist da so wenig hilfreich, wie es die aus der Zeit gefallenen Gedanken von Theo Geißler sind (nmz 6/19).

Generationen junger Menschen tragen die in ihrer musikalischen Jugend erworbenen Fähigkeiten in viele Berufsfelder und sind dort kraft ihrer Persönlichkeit ein wichtiger Teil einer kreativen, innovativen und leistungsbereiten Gesellschaft. Sie sind unsere Zukunft! Das müssen wir Politik und Wirtschaft gemeinsam klar machen, um eine finanzielle Ausstattung zu erhalten, die dies anerkennt, würdigt und trägt.

Ekkehard Hessenbruch, Vizepräsident DTKV

Print-Rubriken
Unterrubrik