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Gruppenfoto mit mehreren Jugendlichen mit Instrumenten vor einer gestreiften Wand.

Das Ensemble JU[MB]LE: Sich auf das Abenteuer neue Musik einlassen fällt den jungen Musiker:innen leicht. Foto: Ssirus W. Pakzad.

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Mit großer Hingabe und Neugierde

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Seit zehn Jahren gibt es das Ensemble Ju[mb]le immer in wechselnden Besetzungen
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Rückblickend betrachtet war es eine glückliche Fügung, dass just in dem Moment, als ich mit meinem Kollegen Alexander Strauch über die Gründung eines Bayerischen Landesjugendensembles für Neue Musik diskutierte, wir über den Verein Tonkünstler München das Signal bekamen, dass die Kulturstiftung der Versicherungskammer Bayern gerne etwas in Richtung Neue Musik und Jugend fördern würde. Ein Volltreffer!

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Die Gründung eines Ensembles ist eine ganz besondere Herausforderung, und auch, wenn es 2014 bereits in vielen Bundesländern ähnliche Jugendensembles gab, so ist es doch gute Tradition, dass in praktisch jedem Bundesland die Jugendensembles auf andere Weise an Institutionen wie den Musikrat, regionale Kom­ponist:innenverbände oder ähnliche angekoppelt sind. Eine solche Konstruktion musste auch für Bayern gefunden werden, und die damals sehr enge Partnerschaft zwischen den Tonkünstlern mit ihrem in Sachen Neuer Musik sehr umtriebigen Vorsitzenden Edmund Wächter und der Kulturstiftung der Versicherungskammer Bayern ermöglichte es uns, dass die Tonkünstler als Trägerverein dieses neuen Ensembles fungierten und bis heute fungieren. Die großzügige und unkomplizierte Unterstützung durch das Kulturreferat der LH München war und ist ebenfalls eine sehr große Hilfe; als sich die Kulturstiftung der Versicherungskammer zurückzog, ermöglichte eine kontinuierliche Förderung durch das Kulturreferat die Fortsetzung der Arbeit.

Das Gründungskonzert sollte im Juni 2015 im Rahmen des Festivals aDevantgarde stattfinden. Damals bestand die größte Herausforderung darin, ein Repertoire für ein noch nicht existierendes Ensemble zu finden. So war das erste Programm mit Werken u. a. von Richard Ayres und einer Uraufführung von Birke Bertelsmeier mutig, fast übermütig und richtungsweisend zugleich. In jedem der Programme seit der Gründung war ein etabliertes Werk aus dem sogenannten Kanon der Neuen Musik zu finden, das uns vor allem in ensembletechnischer Hinsicht immer wieder gefordert und geformt hat. So wurden Werke von Luciano Berio, Detlev Glanert, Pierre Boulez, Mauricio Kagel, Carola Bauckholt oder Gloria Coates erarbeitet.

Nach Möglichkeit kamen von uns initiierte Uraufführungen hinzu, etwa von Jan Müller-Wieland, Stefan Schulzki oder jungen Kolleginnen wie Han Eu Cho.

Besonders fruchtbar war die Zusammenarbeit mit wichtigen Protago­nist:innen der Neuen Musik:

Bereits im zweiten Jahr konnten wir mit der Vokalistin Salome Kammer unter anderem Berios Folk Songs aufführen. Besonders beeindruckend war auch die kurze Probenarbeit mit Detlev Glanert an seinem Frühwerk Mahler/Skizze.

Wenn ich aber auf die vergangenen Jahre zurückblicke, stehen immer die Erinnerungen an die Jugendlichen an erster Stelle: Sie haben sich auf das Abenteuer Neue Musik eingelassen, sie haben ausnahmslos mit großer Hingabe und Neugier die Werke für sich entdeckt und so jeden Probentag und jedes Konzert zu einem ganz besonderen Erlebnis werden lassen. Wenn sie heute, die Ersten sind dem Studium bereits entwachsen, auf einem Podium stehen (oder im Publikum sitzen) und sich mit Neuer Musik als Wissende beschäftigen, dann ist dies der schönste Verwendungsnachweis für all die investierten Mühen und Gelder unserer Förderer, denen ich an dieser Stelle ebenso danke wie meinen unermüdlichen Mitstreiter:innen – allen voran der Geschäftsführerin Maren Kies. Ich hoffe, dass sich dieses besondere Projekt mit und durch die Unterstützung vieler weiterhin so fruchtbar entwickeln wird! Ad multos annos!

Akkordeon-Titel
Das Ensemble
Akkordeon-Elemente
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JU[MB]LE

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Ein gemischtes Ensemble für Jugendliche zwischen 14 und 23 Jahren, die noch kein Studium aufgenommen haben.

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