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Die Entdeckung des Dabei-Seins

Untertitel
Der Jugendorchester-Preis der JMD ist erfolgreich zu Ende gegangen
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„Es war toll, aber wir müssen das nicht sofort wieder machen!“ Dies und Ähnliches hörten die Jury-Mitglieder des Jugendorchesterpreises mehrfach in den Gesprächen, die sie mit den teilnehmenden Orchestern unmittelbar nach ihren „Wertungs“-Konzerten führten. Wochen- und monatelang hatten sich diese Jugendlichen damit beschäftigt, ihr Orchester-Konzert eigenständig und gemeinschaftlich vorzubereiten. Hauptkriterium für die Juroren war die Mitwirkung möglichst vieler jugendlicher Orchestermitglieder an der Planung und Durchführung ihres Konzertes. Weiteres Kriterium: ein Benefiz-Konzert sollte es sein. Mit-Veranstalter UNICEF hatte verschiedene Förder-Projekte vorgeschlagen, die Orchester durften aber auch andere Projekte ihrer Wahl zum Gegenstand ihres Benefiz-Konzertes machen.

„Es war toll, aber wir müssen das nicht sofort wieder machen!“ Dies und Ähnliches hörten die Jury-Mitglieder des Jugendorchesterpreises mehrfach in den Gesprächen, die sie mit den teilnehmenden Orchestern unmittelbar nach ihren „Wertungs“-Konzerten führten. Wochen- und monatelang hatten sich diese Jugendlichen damit beschäftigt, ihr Orchester-Konzert eigenständig und gemeinschaftlich vorzubereiten. Hauptkriterium für die Juroren war die Mitwirkung möglichst vieler jugendlicher Orchestermitglieder an der Planung und Durchführung ihres Konzertes. Weiteres Kriterium: ein Benefiz-Konzert sollte es sein. Mit-Veranstalter UNICEF hatte verschiedene Förder-Projekte vorgeschlagen, die Orchester durften aber auch andere Projekte ihrer Wahl zum Gegenstand ihres Benefiz-Konzertes machen.Die Ergebnisse waren – wie schon beim ersten Jugendorchester-Wettbewerb der JMD – faszinierend: für die Juroren, aber auch für die Jugendlichen selbst, die ganz neue Qualitäten an sich entdeckten, die plötzlich stundenlang über einer Plakat-Gestaltung saßen oder über einem Pressetext, die mit aller Kraft versuchten, zu den Ansprechpartnern in Tageszeitungen und Rundfunksendern vorzudringen, die sich um Säle kümmerten, Podeste beschafften und vor allem: höchst kreativ ihre Konzert-Ideen entwickelten. So mancher Dirigent beklagte, dass die organisatorischen Vorbereitungen der musikalischen Proben-Arbeit den Rang abgelaufen habe. Aber am Schluss waren dann auch die „Chefs“ begeistert von ihren Mitgliedern. Nicht selten hatten diese den musikalischen Leitern eine Menge Arbeit abgenommen.

„Mitmachen heißt gewinnen“ – so lautete das Motto, das die JMD ihrem Jugendorchesterpreis vorangestellt hatte. In einer Zeit der Spezialisierung und Arbeitsteilung, in einer Gesellschaft, die das Vertrauen in Gemeinschaften und solidarische Unterstützung zu verlieren scheint, war das Ziel der Preis-Ausschreibung eher unzeitgemäß. Dass Jugendliche, wenn sie entsprechende Impulse erhalten, durchaus fähig und bereit sind, sich über ein auf den persönlichen Vorteil bezogenes Egoismusdenken hinaus für eine gemeinsame Sache zu engagieren, haben die Konzert-Besuche, die Gespräche mit den Orchester-Teilnehmern und die zur Verfügung gestellten Dokumentationen mehr als deutlich gezeigt. Das schönste Ergebnis waren aber sicherlich die fröhlichen und stolzen Mienen der Beteiligten, wenn sie nach den Konzerten noch fassungslos und begeistert auf die vergangenen Wochen zurückblickten: fassungslos darüber, dass am Ende trotz Krisen und unvorhergesehener Schwierigkeiten, trotz der Erkenntnis, dass man den Zeit- und Arbeitsaufwand vielleicht falsch eingeschätzt hatte, doch alles so gut geklappt hatte. Begeistert, weil sie gemerkt hatten, wieviel Spaß ein solches Engagement machen kann.

Nur wenige Beispiele können an dieser Stelle den Ideenreichtum der jugendlichen Teilnehmer belegen. Das Münchner Jugendorchester, das sich über den ersten Preis freuen durfte, hatte sein Konzert ganz auf die Bewohner mehrerer Münchner Kinderheime abgestellt, denen auch die Einnahmen zugute kamen. Schon im Vorfeld hatten die jungen Musiker die Kindern mit Mussorgskys „Bildern einer Ausstellung“ bekannt gemacht und sie dazu Bilder malen lassen. Die Bilder wurden beim Konzert ausgestellt und – natürlich für den guten Zweck – an die Zuhörer verkauft. Und das Beste: die jungen Künstler saßen selbst im Publikum, konnten die Musik nun live erleben und durften zudem in der Konzertpause die Orchesterinstrumente selbst ausprobieren. Hier hatte eine vorbildliche Einbindung des Förderprojektes in das Konzertgeschehen stattgefunden.

Das Jugendsinfonieorchester Hannover verzauberte sein Publikum regelrecht: „Alles Zauberei“ lautete der Titel des Kinderkonzertes, das sich die Jugendlichen in kompletter Eigenregie ausgedacht hatten. Maestro Dini, der Zauberer-Moderator, lockte die Kinder in seinen Bann. Im Orchester waren Stühle frei geblieben, die Kinder aus dem Publikum besetzen und das Konzert auf diese Weise aus der Musiker-Perspektive erleben durften.

Mit einer „Besonderen Erwähnung“ wurden das Kolping-Jugendblasorchester Neckarsulm und das JSO der Städtischen Musikschule Lahr gewürdigt, die eine langfristige Zusammenarbeit mit behinderten Kindern und Jugendlichen eingegangen sind. Mit Engagement und Eigeninitiative hatten sich die Jugendlichen Projekten in ihrer nahen Umgebung gewidmet und die Behinderten unmittelbar in das Konzertgeschehen eingebunden.

Beispielhafte Ideen ergab das Projekt „Jugendorchester-Preis“ in großer Zahl: Grund genug für die JMD, auch diesmal eine Dokumentation in Angriff zu nehmen, die das Potenzial der Jugendorchester ausführlich darstellen wird.

Insgesamt 193 Jugendorchester hatten sich für den Preis interessiert, 43 Orchester bewarben sich, 21 wurden für die letzte Runde ausgewählt: ein beachtliches Ergebnis und Zeichen dafür, dass die Idee des Engagements für eine gemeinsame Sache auch in heutigen Zeiten eine Chance hat.

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