Aus Beton, Glas und viel hellem Holz entsteht in Weikersheim ein Kultur- und Veranstaltungshaus der Spitzenklasse, die TauberPhilharmonie. Zwei hochmoderne Konzertsäle bieten Ensembles voraussichtlich ab Mai 2019 viel Raum für Proben, neue Ideen und eine atemberaubende Akustik.
Der große Saal mit 650 Plätzen ist auf klassische Orchesterkonzerte optimiert. Neben dieser fantastischen Auftrittsmöglichkeit erweitern im Backstage-Bereich auch der akustisch getrennte Kleine Saal und Stimmzimmer die Raumkapazität der Musikakademie. Die Philharmonie bietet alle logistischen Möglichkeiten, und auch ein Instrumentarium steht zur Verfügung. Das hochmoderne Probendomizil ist vom Logierhaus der Musikakademie über eine Fußgängerbrücke über die Tauber in wenigen Schritten zu erreichen. Bauherr der TauberPhilharmonie ist die Stadt Weikersheim. Im Mai dieses Jahres wird der Geschäftsführer-Intendant Johannes Mnich seine Arbeit aufnehmen. Mnich ist Pianist und Geisteswissenschaftler. Als Bühnen- und Konzertmanager arbeitete er u.a. bereits für das BASF-Kulturprogramm und aktuell für den „Heidelberger Frühling“. In Weikersheim wird er ein qualitätvolles künstlerisches Programm in unterschiedlichen Stilrichtungen verantworten. Neben dem Kultur-Programm steht die TauberPhilharmonie den Bürgern und Vereinen der Stadt als Rahmen für besondere Anlässe zur Verfügung und wird auch für Kongresse und Tagungen genutzt werden.
Für die Zeit des Übergangs – denn die alte Weikersheimer Stadthalle wird Mitte Februar abgerissen – steht Gästen der Musikakademie Schloss Weikersheim direkt neben dem Logierhaus eine Halle zur Verfügung. Dieser eigens errichte Bau bietet zwar keine philharmonischen Bedingungen, jedoch ausreichend Platz, um konzentriert arbeiten zu können. Musikerinnen und Musiker, die Verantwortlichen und das Team der JMD in Weikersheim erleben also aktuell eine positiv-aufregende Zeit des inbetween.
Fast 20 Jahre hatte die Weikersheimer Stadthalle über 800 Klangkörper beherbergt und insbesondere großen Sinfonieorchestern Platz für ihre Probenarbeit geboten. Über den Jahreswechsel und im Januar war sie musikalisch noch einmal voll ausgebucht: Das Bayerische Landesjugendorches-ter und das Bundesjugendorchester – beide Orchester seit Jahrzehnten regelmäßig zu Gast in der Musikakademie – bereiteten hier ihre jeweiligen Winter-Tourneen vor. In den letzten beiden Konzerten war es „rappelvoll“ und alle Plätze der Weikersheimer Stadthalle bis zum letzten Stuhl besetzt: Das Bayerische Landesjugendorchester wurde für seine Aufführung von Anton Bruckners Sinfonie Nr. 8, c-moll gefeiert, und am 28. Januar spielte das ConBrio Sinfonieorchester aus Würzburg ein letztes Konzert, das mit „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss einen fulminantem Abschluss fand. An diesem Nachmittag rundete sich auf wunderbare Weise auch eine persönliche JMD-Geschichte: Als Teilnehmer der Internationalen Sommerkurse der JMD wirkte der Kontrabassist Ulrich Giebelhausen seinerzeit beim Eröffnungskonzert der Stadthalle Ende der 1950er-Jahre mit. Nach seiner beruflichen Karriere bei den Bamberger Symphonikern spielte er nun im Con Brio Sinfonieorchester auch bei der Derniere. JMD-Generalsekretär Ulrich Wüster überreichte Blumen und in vielen strahlenden Gesichtern im Saal war zu lesen: Die Freude und innere Begeisterung für die Musik bei der JMD bleibt und hält jung und tatendurstig.
Ein letzter Blick aus dem Fenster der Weikersheimer Stadthalle, und der Abschied fällt leicht: Die TauberPhilharmonie ist im Rohbau bereits fertig und lässt die neuen Dimensionen und Möglichkeiten bereits gut erkennen. Der Baufortschritt ist auf der Website der Stadt Weikersheim aktuell zu verfolgen.