38 neugierige junge Instrumentalisten aus Deutschland (Preisträger von “Jugend musiziert”) und Frankreich (Studenten des Konservatoriums von Lyon) haben sich in diesem Sommer zum ersten Mal auf das „Abenteuer Neue Musik“ eingelassen. Begleitet von einem hochkarätigen Dozententeam begaben sie sich auf Entdeckungsreise in neue Klang- und Hörwelten, probierten neue Spieltechniken aus und improvisierten ganze Nächte hindurch. „Schloss Weikersheim“ bot den passenden Rahmen für die vielseitigen musikalischen Abenteuer.
38 neugierige junge Instrumentalisten aus Deutschland (Preisträger von “Jugend musiziert”) und Frankreich (Studenten des Konservatoriums von Lyon) haben sich in diesem Sommer zum ersten Mal auf das „Abenteuer Neue Musik“ eingelassen. Begleitet von einem hochkarätigen Dozententeam begaben sie sich auf Entdeckungsreise in neue Klang- und Hörwelten, probierten neue Spieltechniken aus und improvisierten ganze Nächte hindurch. „Schloss Weikersheim“ bot den passenden Rahmen für die vielseitigen musikalischen Abenteuer.Kaum einen stimmungsvolleren Ort hätten die Veranstalter der ersten Sommerakademie „Jeunesses Moderne“, das Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse (CNSMD) und die Jeunesses Musicales Deutschland (JMD) wählen können: Das geschichtsträchtige im lieblichen Taubertal gelegene „Schloss Weikersheim“ aus der Renaissancezeit und sein prächtiger Barockgarten bildeten einen angenehm kontrastierenden Rahmen zu dem zeitgenössischen Programm des Projektes. Dem „Abenteuer Neue Musik“ waren Tür und Tor geöffnet.Das künstlerische Direktorium (Henry Fourès, Direktor des CNSMD, Prof. Martin Christoph Redel und Prof. Dr. Reinhard Flender) hatte sich zum Ziel gesetzt, den jungen Musikern unterschiedliche Wege in die Welt der Neuen Musik aufzuzeigen: Jeder Tag begann mit Improvisation. „Fehler gibt es nicht“ und „Alles ist erlaubt“ lautete hier das Motto. Es galt, sich ganz auf die anderen zu konzentrieren und sich selbst in das akustische Geschehen einzubringen.
„Das befreit den Esprit“, erklärte Fourès. Anschließend standen die jüngsten Werke aus dem Repertoire auf dem Programm. Die Komponisten leiteten selbst die Proben ihrer Stücke, die sie eigens für „Jeunesses Moderne“ geschrieben hatten und die zum Abschluss des Projektes uraufgeführt wurden. In den Ateliers zu neuen Spieltechniken war Experimentierfreudigkeit gefragt. Alles wurde ausprobiert: wie man Holzblasinstrumenten „Multi-Phonics“ und „Whistle-Töne“ entlockt, wie man Streichinstrumente außer mit dem Bogen auch mit Bleistiften, Stricknadeln oder Taschentüchern spielen kann oder wie man ein Klavier präpariert. Aber auch die „traditionelle“ Kammermusik sollte nicht zu kurz kommen: In binationalen Ensembles wurden Klassiker wie das „Quartett auf das Ende der Zeit“ von Olivier Messiaen oder „Kontraste“ von Béla Bartók einstudiert, aber auch Werke jüngerer französischer und deutscher Komponisten. Musikwissenschaftliche Seminare rundeten das Angebot ab.
Alle Beteiligten hatten sich ausgiebig vorbereitet und so deckten sich die großen Anforderungen des Programms mit den hohen Erwartungen der „Abenteurer“. Große Neugierde und offener Esprit machten sich überall bemerkbar und die Begeisterung war schnell entfacht. Unter den elf Dozenten entstand sofort ein ausgeprägter Teamgeist und man war voll des Lobes über das hohe musikalische Niveau der Teilnehmer. Sprachbarrieren spielten aufgrund der durchgehend deutsch-französischen Gruppen bald keine Rolle mehr und die wichtigsten Vokabeln der anderen Sprache waren im Nu gelernt. Zur Not half man sich mit Händen und Füßen! Gemeinsame Feiern, Ausflüge, nächtliches Proben und Improvisieren sowie interne Vorspiele und öffentliche Konzerte taten ein Übriges fürs „Gruppenfeeling“.
Nach einer Woche intensiver und fruchtbarer Arbeit bildeten eine „Lange Nacht der Neuen Musik“ in Weikersheim und ein Werkstattkonzert in der „Wöhler Schule“ in Frankfurt den Abschluss von „Jeunesses Moderne“. In beiden Konzerten, die der renommierte Komponist Peter Michael Hamel temperamentvoll und einfühlsam moderierte, sprang die hohe Konzentration der Ausführenden, ihr Spaß an der Darbietung und ihre Begeisterung für Neue Musik auf das Publikum über. „Jeunesses Moderne“ wäre ohne die Zusammenarbeit mit der SACEM, der Allianz Kulturstiftung und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk nicht möglich gewesen. Dankbar haben alle Teilnehmer das „Abenteuer Neue Musik“ genutzt, um zu experimentieren und neue Erfahrungen zu sammeln. Und alle, die im nächsten Jahr wieder dabei sein dürfen, sind schon gespannt, welche musikalischen Abenteuer sie in Lyon erwarten.