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Musik erleichtert die Kommunikation

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Ein Bericht zum Projekt „Begegnungen israelischer und deutscher Musiker“
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Die Schülerin Sophia Mentzel erhielt ihre Musikschulausbildung am Konservatorium Schwerin im Fach Gesang. Sie ist Mitglied der studienvorberei-tenden Abteilung und war 1996 die „Aninka“ in der Produktion der Kinderoper „Brundibár“ des Konservatoriums Schwerin, die die Musikschüler in einer Konzerttournee nach Israel führte. Sophia hat sich intensiv mit der Thematik Erinnerungsarbeit und Zeitzeugenberichte privat und in ihrer Schule beschäftigt. Seit vielen Jahren nimmt sie erfolgreich am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teil und war be-reits auf allen Ebenen als Preisträgerin beteiligt.

Die Schülerin Sophia Mentzel erhielt ihre Musikschulausbildung am Konservatorium Schwerin im Fach Gesang. Sie ist Mitglied der studienvorberei-tenden Abteilung und war 1996 die „Aninka“ in der Produktion der Kinderoper „Brundibár“ des Konservatoriums Schwerin, die die Musikschüler in einer Konzerttournee nach Israel führte. Sophia hat sich intensiv mit der Thematik Erinnerungsarbeit und Zeitzeugenberichte privat und in ihrer Schule beschäftigt. Seit vielen Jahren nimmt sie erfolgreich am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teil und war be-reits auf allen Ebenen als Preisträgerin beteiligt.Hier nun der Bericht zum Projekt „Begegnungen deutscher und israelischer Musiker“ anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus in Schwerin 2002, veranstaltet vom Landesverband Jeunesses Musicales Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Kooperation mit dem Konservatorium Schwerin und weiteren Partnern.

Unter dem Motto „Begegnungen israelischer und deutscher Musiker“ fand anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus im Januar 2002 eine Serie von Konzerten und Vorträgen zur Thematik Holocaust statt.

Am Freitag, dem 26. Januar, kamen drei israelische Musikstudentinnen in Schwerin an. Für einen Teil unserer Gruppe war es ein Wiedersehen, denn das Projekt war eine Fortsetzung des internationalen Meisterkurses in Israel 2001. Aufgrund der politischen Situation in Israel hatte ich leider nicht wie ursprünglich geplant an dem Kurs teilgenommen. Für mich war es daher besonders spannend, endlich die Bekanntschaft mit den israelischen Musikerinnen machen zu können. Nun sollten wir gemeinsam musizieren und so begann am gleichen Tag der Ankunft die Probenarbeit. Während dieser ersten Probe mit Galit Gertsenzon, meiner israelischen Klavierbegleiterin habe ich erfahren, dass Musik unsere Kommunikation erleichtert. Es gab keinerlei Hindernisse, einander näher zu kommen. Im Gegenteil, die Musik hat uns geholfen.

Unsere Gäste erarbeiteten gemeinsam mit uns Schweriner Musikschülern Werke der Komponisten Viktor Ullmann, Pavel Haas, Gideon Klein, aber auch klassische Musikliteratur, die in dem ehemaligen Konzentrationslager Theresienstadt aufgeführt wurden. Wir betrachteten es als besondere Aufgabe, die Werke der „Theresienstädter Komponisten“ dem Publikum vorzustellen, denn sie waren Opfer des nationalsozialistischen Terrors und wurden von den Nazis in Konzentrationslager deportiert und später in den Vernichtungslagern ermordet.
Die Konzertreihe wurde am 26. Januar 2002 durch das Reinhold-Streichquartett des Mecklenburgischen Staatstheaters im Schweriner Schloss eröffnet. Am gleichen Abend und am nächsten Tag folgten für uns Teilnehmer die entscheidenden Programmpunkte, nämlich die Begegnung mit Dr. Gottfried Wagner, dem Urenkel von Richard Wagner. Nach einem umfassenden und interessanten Vortrag zum Thema „Von Hitler zu Wagner“, kam es auch hier zum Dialog, der in einer interessanten Gesprächsrunde mit Podiumsdiskussion zum Thema „Wagner und Israel heute“ gipfelte.

Es folgten zahlreiche und erlebenswerte Konzerte im Schweriner Konservatorium, in Hamburgs Altonaer Museum, beide am Gedenktag, später in der Rostocker Musikhochschule, in Hildesheim und Berlin. Dort trafen wir auch den Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse, der die Schirmherrschaft über dieses Projekt übernommen hatte.
Während der Woche vom 25. Januar bis zum 1. Februar 2002 haben wir auch ausgiebig diskutiert. Wir hatten brennende Fragen zur politischen Lage in Israel, ergab sich doch die Möglichkeit, mit direkt betroffenen Menschen zu sprechen. Das Interesse am Dialog wurde auch von Anita Haviv, einer Mitarbeiterin der Gedenkstätte Beit Theresienstadt in Israel, sehr unterstützt, die uns einige Tage begleitete. Der Besuch der israelischen Botschaft in Berlin hat uns sehr beeindruckt. Nach den genauen Sicherheitsvorkehrungen wurden wir sehr gastfreundlich in dem neuen Gebäude empfangen. Auch hier wurden die brisanten Ereignisse und Probleme in und um Israel ausführlich besprochen.

Ich bin sehr dankbar, dass ich an diesem Projekt teilnehmen konnte. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen im Herbst 2002, bei einem weiteren Meisterkurs zu Theresienstädter Musik, diesmal in Schwerin.

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