Unterricht an Schulen wird durch zahlreiche, unterschiedliche und äußerst komplexe Faktoren bestimmt. Dies gilt besonders für den Musikunterricht, weil der Gegenstand selbst, also die Musik in ihren historischen, pädagogisch-didaktischen, intellektuellen und psychischen Bedingungen in höchstem Maße vernetzt angelegt und kompliziert organisiert ist. Musik gilt zusammen mit nur wenigen Fächern als jener Bereich der Schule, der auch ganz wesentlich von der familiären erzieherischen Vorerfahrung, von der Gegenwartskultur der Gesellschaft, von der sozialen Kompetenz des Individuums und von der ganzheitlichen Bildung des Einzelnen (mit all ihren Facetten) geprägt ist.
Unterricht an Schulen wird durch zahlreiche, unterschiedliche und äußerst komplexe Faktoren bestimmt. Dies gilt besonders für den Musikunterricht, weil der Gegenstand selbst, also die Musik in ihren historischen, pädagogisch-didaktischen, intellektuellen und psychischen Bedingungen in höchstem Maße vernetzt angelegt und kompliziert organisiert ist. Musik gilt zusammen mit nur wenigen Fächern als jener Bereich der Schule, der auch ganz wesentlich von der familiären erzieherischen Vorerfahrung, von der Gegenwartskultur der Gesellschaft, von der sozialen Kompetenz des Individuums und von der ganzheitlichen Bildung des Einzelnen (mit all ihren Facetten) geprägt ist.Diese einerseits fachlich-sachlichen und andererseits wahrlich-humanen Bedingungsfaktoren machen nicht nur die Berufswahl zum Musiklehrer recht schwer, vielfach sogar sehr folgenschwer, sie fordern zudem in jedem Fall eine qualitativ hoch stehende Struktur der Lehrerbildung.In Bayern hat nun, ausgehend von der Entschließung der CSU-Fraktion im Landtag im September 2000 eine entscheidende Phase der Reform der Lehrerbildung eingesetzt, die bereits im Januar 1998 in dem Konzept „Die Qualität des bayerischen Bildungswesens sichern“ erste Impulse erhalten hatte (s. nebenstehender Leitartikel). In diesem Reformvorhaben sind nun beachtliche Ansätze zu finden, die eine Optimierung der fachwissenschaftlichen Voraussetzung für eine erfolgreiche Lehrertätigkeit ermöglichen, die auch entsprechende erziehungswissenschaftliche und didaktische Grundkenntnisse gewährleisten.
Erstmals wird eine geradezu „kopernikanische Wende“ im Berufsdenken von Lehrern vollzogen, denn bald soll das Studium von Schulfächern zum Studium eines Berufes entwickelt werden, wobei die berufsbezogene Eignung mehr Beachtung finden soll als bisher (Orientierungspraktikum, schulpädagogisches Blockpraktikum, fachdidaktisches Praktikum, studienbegleitende Praktika).
Mehrmals tagte im Kultusministerium auf der vorgenannten Grundlage eine Fachkommission zur Änderung der LPO I, die im Wesentlichen von Professoren der Hochschulen und Universitäten, von Repräsentanten der Seminarausbildung und von Ministerialbeamten der Fach- und Schulreferate und des Prüfungsamtes gebildet wurde. Der Bayerische Musikrat war als Vertreter der fachbezogenen Berufsverbände und aller Musikverbände präsent und Frau OStRin Elisabeth Bauer vertrat in der Fachkommission das Referat Musik am ISB.
Auch wenn die neue LPO I noch nicht endgültig formuliert ist, so steht doch fest, dass der Praxisbezug durch neue fachliche Teildisziplinen verbessert und aktualisiert wird. In großer Übereinstimmung fand man auch Wege, die Eingangsvoraussetzung (Aufnahmeprüfung) von schulenthobenen Forderungen zu säubern und das Staatsexamen durch die Möglichkeit von vorgezogenen, studienbegleitenden Leistungsnachweisen zu entzerren. Insgesamt zeichnet sich schon jetzt eine positive Entwicklung ab, die als Bild eines Schulmusikers eine berufsbezogen-qualifizierte, individuell geprägte und geförderte Person entwickelt und kein fachliches Einheitsmodell.