Mit Elisabeth Daiker gewinnt der Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen e. V. eine Fachberaterin für Gesang und Chor, deren beruflicher Weg für stilistische Vielfalt, tiefes pädagogisches Engagement und langjährige Erfahrung steht. Seit über 20 Jahren unterrichtet sie an der Musikschule Grünwald e. V. Gesang und leitet dort Chöre – sowohl im klassischen als auch im populären Bereich.

Elisabeth Daiker freut sich auf den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen im VBSM. Foto: privat
Chance, die Bedeutung vokaler Arbeit hervorzuheben
Geboren in eine musikalische Familie, mit einer Gesangslehrerin als Mutter, ist Elisabeth Daiker Musikschulkind durch und durch. Bereits mit 17 Jahren nahm sie ein Vollstudium am Mozarteum Salzburg auf, das sie mit zwei Diplomen – jeweils mit Auszeichnung – abschloss. Nach dem Studium war sie als Opern- und Konzertsängerin im In- und Ausland tätig und sammelte umfassende Bühnenerfahrung. Parallel dazu unterrichtete sie – eine Tätigkeit, die sie früh als sinnstiftende Ergänzung zum künstlerischen Wirken empfand.
Ihre pädagogische Laufbahn führte sie über Stationen in Ravensburg und Mainburg schließlich nach Grünwald, wo sie seit 2002 unterrichtet. Neben dem klassischen Gesang engagierte sich Daiker zunehmend für die populären Stilrichtungen. Sie absolvierte berufsbegleitende Fortbildungen, unter anderem in Jazz- und Popchorleitung an der Bundesakademie Wolfenbüttel, und entwickelte ein breites methodisches Repertoire, mit dem sie ihre Schülerinnen und Schüler individuell und stilistisch flexibel begleiten kann – sei es im Einzelunterricht, bei „Jugend musiziert“, im Freiwilligen Leistungsprogramm oder bei Aufnahmeprüfungen. Auch eigene Songprojekte mit Jugendlichen gehören zu ihrem Repertoire. Aktuell bereitet sie mit dem Chor „Independent Women“ eine Teilnahme am Musikschulpreis in Planegg vor.
Als Fachberaterin bringt Elisabeth Daiker nicht nur ihre fundierte Gesangsausbildung und Unterrichtspraxis mit, sondern auch ein hohes Maß an Reflexionsvermögen und Gestaltungswillen ein. Ihr Anliegen ist es, Kolleginnen und Kollegen zu vernetzen, gegenseitige Inspiration zu fördern und die ständige Weiterentwicklung des Fachbereichs Gesang zu begleiten: „Gesang verändert sich mit der Zeit. Neue Techniken, stilistische Strömungen – all das erfordert Austausch und Offenheit.“ Gerade die Vielfalt im Verband sieht sie als großes Potenzial, das durch digitale Formate wie regelmäßige Online-Treffen („Tank“) besser genutzt werden könne.
Die Herausforderungen, vor denen viele Musikschulen derzeit stehen – etwa durch veränderte Rahmenbedingungen an Schulen oder den wachsenden Bedarf an qualitätsvollen Gruppenangeboten – sieht sie als Chance, die Bedeutung vokaler Arbeit einmal mehr hervorzuheben: „Solistischer Gesangsunterricht ist wichtig, aber ebenso essenziell ist die gemeinschaftliche Erfahrung im Chor. Beides zusammen prägt die musikalische Persönlichkeit und stärkt die Musikschule als kulturelle Bildungseinrichtung.“
Mit viel Motivation sieht sie der neuen Aufgabe im VBSM entgegen: „Ich freue mich darauf, meine Kolleginnen und Kollegen im Verband kennenzulernen, voneinander zu lernen und gemeinsam neue Konzepte zu entwickeln. Ich wünsche mir, mit meiner breiten fachlichen Aufstellung dazu beitragen zu können, dass die vokale Welt im VBSM weiter floriert – offen für neue Impulse aus allen Stilrichtungen und stets im Gleichgewicht zwischen Tradition und Zeitgeist.“
Der Bereich Gesang und Chor erfreut sich an den Mitgliedsschulen des VBSM nach wie vor großer Beliebtheit – sowohl im Einzelunterricht als auch in kooperativen Formaten. Im Jahr 2024 nahmen insgesamt 9.728 Schülerinnen und Schüler an Singklassen teil, mit 5.576 Belegungen, von denen 4.571 im Rahmen von Kooperationen stattfanden. Auch die Vokalfächer Gesang und Stimmbildung sind stark nachgefragt: 3.446 Schülerinnen und Schüler belegten das Fach Gesang mit insgesamt 2.686 Unterrichtsbelegungen, während im Bereich Stimmbildung 3.282 Kinder und Jugendliche unterrichtet wurden, mit 1.069 Belegungen. Besonders hervorzuheben ist das Klassenmusizieren mit Chorklassen, das 4.702 Schülerinnen und Schüler erreichte – davon wurden 3.259 Belegungen gezählt, 3.109 davon in Kooperationen. Darüber hinaus nahmen 9.584 Kinder und Jugendliche an Singgruppen, Chören und Vokalensembles teil – ein starkes Zeichen für die wichtige Rolle vokaler Bildungsangebote an Bayerns Sing- und Musikschulen.
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