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Eine Blechblastruppe zwischen vielen Menschen auf offener Straße.

Junge Musiktalente zu Gast beim internationalen Jugend-Jazzfestival „YouZZ“. Foto: Ludwig Hahn Sing- und Musikschule der Stadt Kaufbeuren

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Junge Menschen im Mittelpunkt

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Jazz zum Anfassen und Mitfühlen in Kaufbeuren
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Es ging um Begegnung, Miteinander und gemeinsames Wachsen – auf, vor und hinter der Bühne. Über 100 junge Musiktalente aus fünf Musikschulen in Bayern, sowie von Partnerschulen aus Österreich und Tschechien waren im Juni zu Gast in Kaufbeuren zum internationalen Jugend-Jazzfestival YouZZ. 15 Bands, zwei Bühnen, rund 25 Stunden Live-Musik: Das YouZZ-Festival bot Jazz zum Anfassen und Mitfühlen – mitten im Herzen der Stadt.

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Das Festival wurde unter dem Dach des Familien- und Jugendreferats der Stadt Kaufbeuren organisiert. Die Federführung lag bei der Städtischen Musikschule und dem Bildungsbüro Kaufbeuren in Ko­operation mit der Allgäuer Jazz Initiative. „Nach dem Debüt des Jazz-Festivals können wir eine positive Bilanz ziehen“, freut sich Cornelia Otto, Leiterin des Jugend- und Familienreferats. „Viele Besucher sind in unsere Altstadt gekommen, haben sich treiben lassen, die Musik genossen, sind in Gespräche gekommen. Genau das war unser Credo: Musik von Jugendlichen für alle! Jazz ist mehr als nur ein Sound und eine besondere Stilrichtung; es ist ein Lebensgefühl voller Leichtigkeit, Swing und Klangfülle.“

Vom Schüler*innenensemble bis zum gefeierten Landes-Jugendjazzorchester Bayern (LJJB) reichte die musikalische Bandbreite. Vor allem der Auftritt des LJJB am sommerlich warmen Samstagabend sorgte für Gänsehautmomente bei den über 400 Zuhörerinnen und Zuhörern auf dem Obstmarkt. „Die Stimmung war großartig, die Resonanz übertraf unsere Erwartungen“, sagt Tiny Schmauch, Vorsitzender der Allgäuer Jazz-Initiative und künstlerischer Leiter des Festivals. Bürgermeister Oliver Schill ergänzt: „Das Festival war ein kulturelles Ausrufezeichen für unsere Stadt und die Region – ein Kulturimpuls, der zu Kaufbeuren passt.“
Besonderes Augenmerk lag auf der Förderung des musikalischen Nachwuchses. In Workshops mit Jazz-Profi Daniel Klingl, Lead-Altsaxophonist der bekannten Jazzrausch Bigband, sammelten die Jugendlichen wertvolle Erfahrungen. „Uns war wichtig, dass junge Leute Spaß haben, sich ausprobieren und voneinander lernen. In diesem Format, zusammen mit dem erfahrenen Dozenten, ist das rundherum sehr gut gelungen.“

Der Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen e. V. (VBSM) unterstützt die pädagogische Förderung der Jazzmusik durch die Trägerschaft und verbandliche Unterstützung des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern. Dessen pädagogisches Programm strahlt in den gesamten Freistaat aus, beginnt bereits bei Kindern ab fünf Jahren und führt hinauf bis zu absoluten Spitzenleis­tungen im Bigband-Spiel. Davon konnten sich die zahlreichen Zuhörer*innen im YouZZ Festival beim Konzert des Landes-Jugendjazzorchesters in der Altstadt von Kaufbeuren überzeugen.

Dennoch sind Angebote für Jazzunterricht, Jazzensembles und insbesondere Jugend-Bigbands an den bay­erischen Sing- und Musikschulen noch ausbaufähig. Bei den fünf bayerischen Musikschulen im Festival aus Bamberg, Neu-Ulm, Kempten, Kaufbeu­ren und München konnte das bislang gut gelingen. Entscheidend für den Erfolg dieser Arbeit sind ­­– neben den notwendigen Lehrerstunden – engagierte und charismatische Leitungspersönlichkeiten, die den Jazz authentisch verkörpern und keine Mühe scheuen, Schülerinnen und Schüler bereits im frühen Jugendalter für die Jazzmusik zu begeistern. 

Ein Festival von Jugendlichen – für alle

Neben der herausragenden Performance des Landes-Jugendjazzorchesters zeigten die über 100 eingeladenen Jazzmusiker*innen auf zwei Bühnen zwei Tage lang ein buntes Musikprogramm, das von swingenden Jazzstandards über Modern Jazz und Funk bis zu Elektrosounds und Eigenkompositionen reichte. Die Begegnung der Jugendlichen stand dabei im Mittelpunkt. Es gab viel Gelegenheit zum Kennenlernen bei gemeinsamen Workshops und zwischen den Auftritten und am Abend gab es Jam-Sessions, bei denen alle zum Mitspielen eingeladen waren. Begleitet wurde das Festival außerdem vom staatlichen Gymnasium in Kaufbeuren, dessen Schülerinnen und Schüler unter professioneller Anleitung die Ton- und Lichtregie übernahmen. Auch wurden der Name des Festivals „YouZZ“ sowie das Festivaldesign durch Jugendliche selbst in einem Auswahlverfahren und Wettbewerb festgelegt. Zwei Schulen haben mit ihren Entwürfen das Festivalplakat gestaltet und somit den gesamten Festival-Style geprägt. Ein Fotografie-Wettbewerb des staatlichen Gymnasiums und der Volkshochschule fand rings um die Festivalkonzerte statt. Dieses erweiterte Festival-Konzept, das die lokale Bildungslandschaft in ein interna­tionales Jazz-Jugendtreffen miteinbezieht, wurde so erstmals ausprobiert und fand großen Anklang bei den Akteuren, beim Publikum als auch in der lokalen Presse. Somit kann es als Vorreiter für weitere Formate gesehen werden, vielleicht sogar als Vorbild für andere Regionen in Bayern dienen.

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Vor einem gelben Gebäude, das an ein kleines spät gebautes Schloss erinnert, stehen zahlreiche Jugendliche.

Abschlusstreffen der Teilnehmenden des Jazzfestivals „YouZZ“ in Kaufbeuren.

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