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Gruppenbild der Akademieleiter: Das Jahrestreffen fand 2017 in Heek statt. Foto: LMA Heek-Nienborg
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Musizieren & Weiterbildung in 23 Variationen

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Jahrestreffen des Verbands der Bundes- und Landesmusikakademien in Deutschland
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Der Hektik des Alltags entfliehen und sich ganz auf den musikalischen Prozess konzentrieren – was wie eine Traumvorstellung klingt, ist an 23 Orten in Deutschland möglich: Die Bundes- und Landesmusikakademien bieten Raum, Zeit und Initiativen für das Musizieren sowie für die musikbezogene Fort- und Weiterbildung.

Und obwohl jede Akademie ihr eigenes Profil entwickelt hat, gibt es viele Gemeinsamkeiten. Deshalb arbeiten die Bundes- und Landesmusikakademien bereits seit 1985 in einem Arbeitskreis zusammen. 2015 haben sie sich zu einem Verband zusammengeschlossen, um die gemeinsame Arbeit zu stärken und das enge Netzwerk, das über die Jahre zwischen den Akademien entstanden ist, zu intensivieren. Jährlich treffen sich die Direktoren und Geschäftsführer in einer der Mitgliedseinrichtungen, um sich über aktuelle Herausforderungen auszutauschen, gegenseitige Einblicke in die aktuelle Arbeit der einzelnen Einrichtungen zu gewinnen und gemeinsame Projekte zu initiieren.

Das diesjährige Treffen fand vom 23.-25. Januar 2017 an der Landesmusikakademie NRW in Heek-Nienborg statt und war von vielfältigen Themen geprägt, die die Bundes- und Landesmusikakademien aktuell beschäftigen. Experten bereicherten die Diskussion: Prof. Dr. Martin Ullrich, Präsident der Rektorenkonferenz der Musikhochschulen in Deutschland, gab einen Einblick in die aktuelle Entwicklung der deutschen Musikhochschulen wie zum Beispiel die Modularisierung der Studiengänge. In einem offenen Austausch wurden die Möglichkeiten der Kooperation von Musikhochschulen und Musikakademien diskutiert und das Interesse an einer zukünftigen Zusammenarbeit bekundet.

In Anbetracht von Flüchtlingswellen und Migration spielen die Themen Integration und Diversität im Bereich der kulturellen Bildung eine große Rolle und äußern sich beispielsweise in der Konzeption von speziellen interkulturellen Angeboten. Wissenschaftliche Hintergründe wurden in einem Impulsreferat zum Thema „Diversität als aktuelle Herausforderung im Feld der kulturellen Bildung“ von Prof. Dr. Susanne Keuchel beleuchtet. Die Referentin ist sowohl an der Universität Hildesheim als auch an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg tätig und fungiert zudem als Direktorin der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW in Remscheid. Einblicke in die praktische Arbeit gab Dr. Robert von Zahn, Generalsekretär des Landesmusikrates NRW. Er stellte das Projekt „Brückenklang“ vor, das den Brückenschlag zwischen (Laien)Musikkulturen unterstützt, und erläuterte die Förderung von Projekten mit Geflüchteten.

Das Kursangebot der Bundes- und Landesmusikakademien wird nicht nur auf den jeweiligen Homepages und in individuellen Flyern der Einrichtungen veröffentlicht, sondern ist auch über das „Informationssystem Musikalische Fort- und Weiterbildung“ des Musikinformationszentrums (www.miz.org) abrufbar. Gemeinsam mit Stephan Schulmeistrat, Leiter des MIZ, beratschlagten die Vertreter der Akademien über eine Optimierung des Angebots im Zuge technischer Neuerungen.

Abgerundet wurde das Programm des Jahrestreffens durch ein Konzert des „Trio SinCo-Pa“: In der Besetzung von Baglama (anatolische Langhalslaute) und zwei Gitarren präsentierte das Ensemble eine abwechslungsreiche Mischung aus türkischer Folklore und klassischer Kunstmusik. Durch die Bearbeitungen für ihr Trio schaffen die Musiker eine Verbindung von orientalischer und westeuropäisch geprägter Klangsprache und lassen auf diese Weise sowohl Volkslieder als auch klassische Kompositionen in neuer Weise erklingen.

Neben den offiziellen Programmpunkten spielte auch der informelle Austausch zwischen den Teilnehmenden eine große Rolle: Während gemütlicher Kaffeepausen, beim Essen in der Mensa oder beim abendlichen Zusammensein im Burgkeller boten sich viele Möglichkeiten für individuelle Gespräche.

Durch ihren Besuch erhielten die Teilnehmenden zugleich Einblicke in die Arbeit der gastgebenden Landesmusikakademie NRW, die in acht Häusern über die Ringburganlage Nienborg und den Ort Heek-Nienborg verteilt ist. Die Gastfreundschaft der nord­rhein-westfälischen Akademie bot den Rahmen für ein vielseitiges und inspirierendes Jahrestreffen 2017 des Verbands der Bundes- und Landesmusikakademien, die deutschlandweit ihren Beitrag zum Musizieren und zur musikbezogenen Weiterbildung in 23 Variationen leisten.

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