Eigentlich wird anlässlich eines Jubiläums der Jubilar beschenkt. Bei der Remscheider Wellpappenfabrik Otto Hampel OHG war dies anders. Sie machte der Stadt Remscheid ein Geschenk, von dem vor allem junge Menschen profitieren sollten. 1995 war es, als der damalige Kulturdezernent der Stadt Dr. Arno Bothe diese Initiative aus dem Raum der Remscheider Wirtschaft auf die städtische Musik- und Kunstschule lenkte. Bald war auch die Umsetzung klar und fand Zustimmung bei allen Beteiligten: Wir machen ein Ensembleprojekt, bei dem unter künstlerisch anspruchsvoller Leitung Jugendliche aus Remscheid und dem Umland Gelegenheit bekommen, sich weiter zu qualifizieren! „Akademie junger Instrumentalisten“ (AjI) – so hieß dieses Projekt, das auf einen Zeitraum von fünf Jahren ausgerichtet war. Es handelte sich bei dieser Förderung durch Sponsoring von Anfang an um eine auf längere Sicht angelegte Maßnahme mit Förderungsgarantie.
Eigentlich wird anlässlich eines Jubiläums der Jubilar beschenkt. Bei der Remscheider Wellpappenfabrik Otto Hampel OHG war dies anders. Sie machte der Stadt Remscheid ein Geschenk, von dem vor allem junge Menschen profitieren sollten. 1995 war es, als der damalige Kulturdezernent der Stadt Dr. Arno Bothe diese Initiative aus dem Raum der Remscheider Wirtschaft auf die städtische Musik- und Kunstschule lenkte. Bald war auch die Umsetzung klar und fand Zustimmung bei allen Beteiligten: Wir machen ein Ensembleprojekt, bei dem unter künstlerisch anspruchsvoller Leitung Jugendliche aus Remscheid und dem Umland Gelegenheit bekommen, sich weiter zu qualifizieren! „Akademie junger Instrumentalisten“ (AjI) – so hieß dieses Projekt, das auf einen Zeitraum von fünf Jahren ausgerichtet war. Es handelte sich bei dieser Förderung durch Sponsoring von Anfang an um eine auf längere Sicht angelegte Maßnahme mit Förderungsgarantie. Bedenkt man, dass im klassischen Sponsoringmodell eher einzelne und einmalige Projekte gefördert werden, so lag hierin ein erfreuliches Gegenkonzept im Stile einer schon institutionell zu nennenden Unterstützung vor. In der Tat wurde die Maßnahme zu einem Dauerbrenner, indem sich alle Beteiligten nach der ersten Förderphase von fünf Jahren auf eine Fortführung einigen konnten, die nun bereits in das zweite Jahr geht. In der Zwischenzeit hatte die Akademie Remscheid ein Modell entwickelt, das folgende inhaltliche Stoßrichtung vertritt: „Das Remscheider Modell will überschaubare und inhaltlich sinnvoll gefüllte Formen einer Partnerschaft zwischen Wirtschaftsunternehmen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendkulturarbeit anregen. Im Mittelpunkt steht der Gedanke, dass hier völlig neue Wege einer Zusammenarbeit zu erschließen sind. Das Remscheider Modell setzt dabei auf eine klassische Dreierbeziehung: zwei Partner und die Medien (...) Denn Sponsoring, Kultur- und Förderungsprogramme von Wirtschaftsunternehmen können für die Medien nur dann ein Thema sein, wenn es über den Austausch von Schecks gegen Events hinaus etwas Substanzielles mitzuteilen gibt.” Hieraus wurde der von der Gothaer Versicherung gestiftete Förderpreis „kultur plus” für eine gelungene Partnerschaft im oben genannten Sinne. Die letzte Veranstaltung der „Akademie junger Instrumentalisten“ war dem Big-Band-Jazz gewidmet und fand unter der künstlerischen Leitung von Peter Herbolzheimer statt. Die große Resonanz auf dieses Konzert und die Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer des Bundesjugendjazzorchesters, Dr. Peter Ortmann, der gleichzeitig mehrjähriger Sprecher des Elternbeirates der Musik- und Kunstschule war, brachte dann die Idee eines Jazz-Wettbewerbs ins Spiel.Damit war der „Kleine Jazz Löwe” geboren, und das Remscheider Wappentier bekam auf diese Weise musikalischen Nachwuchs unter der Schirmherrschaft von Peter Herbolzheimer. So können nun junge Jazzmusiker aus dem Laienbereich besonders gefördert werden, und wir hoffen auf weitere Ausstrahlung dieser Idee über die Stadtgrenzen Remscheids hinaus in die gesamte bergische Region. Damit wäre dann eine regionale Brücke zum Wettbewerb „Jugend jazzt“ gebaut. Der „Kleine Jazz Löwe” weicht zwar dem Wettbewerbsgedanken nicht aus, stellt aber bewusst den vor der eigentlichen Ausscheidung stattfindenden Workshop unter Leitung namhafter junger Dozentinnen und Dozenten in den Mittelpunkt. Er ist die eigentliche Fördermaßnahme, von der alle profitieren können.
Die ausgelobten Geldpreise nach den Juryentscheidungen des Präsentationskonzertes sind dann auch in die persönliche musikalische Weiterentwicklung zu investieren, also zweckgebunden. So sind nun alle gespannt auf Ende Juni 2002, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich zu einem intensiven Workshopwochenende zusammenfinden. Die Firma Hampel richtet wie in jedem Jahr das Konzert in ihrer Produktionshalle aus, inmitten von Maschinen und gigantischen Papierrollen. Dadurch ist sie einmal im Jahr zu einem Treffpunkt von Jazzfans geworden und bildet einen ungewöhnlichen Konzertsaal als Alternative zum üblichen Konzertambiente an. Auch die Belegschaft der Firma hat sich vom ersten Jahr an sehr schnell mit dieser Besonderheit ihres Unternehmens angefreundet, was aus Sicht der Geschäftsleitung auch die innerbetriebliche Identifikation positiv beeinflusst hat. Dies war auch eine wichtige Begründung für die Zuerkennung des 2. Preises „kultur plus”, der allen Beteiligten Ansporn sein wird, den Weg fortzusetzen, damit es noch lange in Remscheid heißt: „Gut gejazzt, Löwe!”