Reinhart von Gutzeit war eine der prägenden Persönlichkeiten der Musikpädagogik. Als Musikpädagoge, Hochschullehrer und Kulturpolitiker hat er das Musikleben in Deutschland und Österreich über Jahrzehnte hinweg entscheidend mitgestaltet. Sein Wirken war geprägt von der Überzeugung, dass musikalische Bildung nicht nur künstlerische Exzellenz, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung bedeutet.
 
  Prof. Reinhart von Gutzeit als Juryvorsitzender bei der Verleihung des Medienpreises LEOPOLD. Foto: WDR/Langer
Trauer um Reinhart von Gutzeit
Dem Verband deutscher Musikschulen war Reinhart von Gutzeit über viele Jahre eng verbunden – als verlässlicher Ratgeber, engagierter Fürsprecher und strategischer Impulsgeber. Er setzte sich leidenschaftlich für eine musikalische Bildung ein, die allen Menschen offensteht, unabhängig von Herkunft, Alter oder sozialen Voraussetzungen. Als langjähriger Leiter der Musikschule Bochum sowie als Direktor des Bruckner-Konservatoriums und Gründungsrektor der Anton Bruckner Privatuniversität Linz und später als Rektor des Mozarteums Salzburg, prägte er die Entwicklung und Profilbildung musikpädagogischer und künstlerischer Studiengänge maßgeblich. Sein Engagement für Qualität, Vernetzung und gesellschaftliche Relevanz musikalischer Bildung war beispielgebend.
Reinhart von Gutzeit führte den VdM von 1990 bis 1996 als dessen Vorsitzender
Diese Jahre waren im Zuge der Wiedervereinigung geprägt von der Zusammenführung der Musikschulverbände der bisherigen beiden deutschen Staaten, an der er maßgeblichen Anteil hatte. Sein Konzept der „Offenen Musikschule“ war damals wegweisend für die Zukunft des Musikschulwesens. Der VdM wählte ihn im Anschluss an seine Amtszeit zum Ehrenvorsitzenden. Reinhart von Gutzeit war für den VdM von 1993 bis 2016 Vorsitzender des Hauptausschusses und späteren Projektbeirates Jugend musiziert des Deutschen Musikrates und dessen langjähriges Präsidiumsmitglied und späteres Ehrenmitglied. Der VdM verliert mit seinem Ehrenvorsitzenden Reinhart von Gutzeit eine herausragende Persönlichkeit, einen ideenreichen Impulsgeber, einen engagierten Mitstreiter und einen klugen Brückenbauer inmitten pädagogischer Praxis, künstlerischer Ausbildung und kulturpolitischer Gestaltung.
Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihm nahestanden.
Friedrich-Koh Dolge, Bundesvorsitzinder des VdM
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