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Zehetmair spricht Berlin den Rang als Kultur-Hauptstadt ab +++ Härtel: Wettbewerb in der Kulturpolitik fördert Vielfalt
Zehetmair spricht Berlin den Rang als Kultur-Hauptstadt abBayerns Kunst- und Wissenschaftsminister Hans Zehetmair (CSU) plädiert für einen harten Wettbewerb der Kulturmetropolen in Deutschland und spricht Berlin den Rang als Kulturhauptstadt ab. «Berlin war zu keinem Zeitpunkt die kulturelle Hauptstadt Deutschlands», sagte Zehetmair der «Welt am Sonntag».
Hamburg (ddp-bln). Er fügte hinzu: «Glücklicherweise dürfte auch künftig die Konkurrenz zwischen München und Berlin ein Wettbewerb ohne Aussicht auf Gewinn bleiben. Dass München gegenüber Berlin nicht ins Hintertreffen gerät, dafür tun wir etwas.»
Als Beispiel nennt Zehetmair die Pinakothek der Moderne, die im September eröffnet werden soll. Außerdem habe er zusammen mit Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) eine Initiative gestartet, um das Pinakotheken- und Universitätsviertel in München aufzuwerten. In einem städtebaulich anspruchsvoll gestalteten Neubau sollen die Ägyptische Sammlung und die Münchner Filmhochschule einziehen und so ein neues Museums- und Medienviertel in der bayerischen Landeshauptstadt schaffen.
Kein anderes Städtepaar in Deutschland unterliege einer ähnlich gegensätzlichen Wahrnehmung wie München und Berlin, sagt Zehetmair. Dieser Wettbewerb sei kein Schaden für Deutschland. «Wettbewerb, vor allem auch der föderale, macht Sinn. Wer auf die nationale Karte setzt, beschädigt diesen Wettbewerb.» Ohne diesen Wettbewerb würde sich die Kulturförderung in Deutschland noch schlechter stellen.
Härtel: Wettbewerb in der Kulturpolitik fördert Vielfalt
Berlin/Mainz (ddp-swe). Der Kulturföderalismus in der Bundesrepublik ist ein Garant für die «Mannigfaltigkeit der Kultur». Das sagte der rheinland-pfälzische Staatssekretär im Kulturministerium, Roland Härtel, am Dienstagabend bei der Eröffnung einer Ausstellung zeitgenössischer rheinland-pfälzischer Kunst in Berlin. Der «positive Wettbewerb» unter den Bundesländern sei ein wichtiger Baustein der deutschen Kulturlandschaft, der für die weitere Entwicklung erhalten bleiben müsse, unterstrich Härtel.
Befürchtungen, eine verstärkte Kooperation von Bund und Ländern könne diesen Föderalismus aushöhlen, wies der Staatssekretär indes zurück. Ein stärkeres finanzielles Engagement des Bundes höhle den Gestaltungsspielraum der Länder nicht aus, sondern diene der Profilierung der Nationalkultur, betonte Härtel.
Das Land Rheinland-Pfalz startete mit der Ausstellung von vier Künstlern aus dem Land eine neue Reihe in der Berliner Vertretung. Der jährliche Reigen von Ausstellungen solle beweisen, dass moderne rheinland-pfälzische Kunst keinen Vergleich zu scheuen brauche, betonte Härtel.