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Metropol-Theater: Verkauf ist "kultureller Frevel" +++ Stiftung Kunst und Kultur ermöglicht Ankäufe von 2,7 Millionen Euro
Metropol-Theater: Verkauf ist "kultureller Frevel"orf - Als "kulturellen Frevel" und "kalten Immobilien-Deal" haben die oppositionellen Fraktionen von CDU und Grünen am Donnerstag die Entscheidung des Finanzsenators Thilo Sarrazin (SPD) kritisiert, das Grundstück des seit 1997 geschlossenen Metropol-Theaters meistbietend zu veräußern.
Dieser Beschluss "mit ausdrücklicher Zustimmung von Kultursenator Thomas Flierl (PDS)" setze "eine Politik des kulturellen Steinbruchs nahtlos weiter fort" und werde vermutlich den Abriss des 100-jährigen Metropol-Theater-Ensembles in der Friedrichstraße zur Folge haben, meinte die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Alice Ströver.
Ein Beschluss über die Rückübertragung des Metropol-Theaters in den Liegenschaftsfonds des Landes Berlin stand am Donnerstag auf der Tagesordnung des Abgeordnetenhauses. In ihrer Presseerklärung mit der Überschrift "Hau weg den Scheiß!" bemängelt die Vorsitzende des Kulturausschusses im Abgeordnetenhaus, dass sich der Senat nicht genügend um eine private kulturelle Nutzung für das Metropol-Theater bemühe und auch nicht mit entsprechenden bereitstehenden Investoren spreche.
Flierls Sprecher sagte der dpa, es bestehe keine Chance, dass das Metropol als Theater mit öffentlichen Mitteln wiedereröffnet werden könne, "das ist jedem klar". Daraus jedoch gleich einen Abriss zu vermuten, "ist kurzgeschlossen". Es gebe durchaus Angebote von Investoren, die auf dem Areal ein kommerzielles Musical- und Operettenangebot planten. Sie müssten jetzt daraufhin geprüft werden, ob sie auch realistisch seien.
Stiftung Kunst und Kultur ermöglicht Ankäufe von 2,7 Millionen Euro
Düsseldorf (ddp-nrw). Das Kuratorium der Stiftung Kunst und Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen hat über fünf bedeutende Ankäufe in Höhe von insgesamt 2,7 Millionen Euro entschieden.
So unterstützt sie etwa die Kunstsammlung NRW beim Ankauf der Beuys-Sammlung von Günter Ulbricht, wie eine Sprecherin am Donnerstag in Düsseldorf berichtete. Das aus 58 Werken bestehende Konvolut gehört zu den letzten großen im Privatbesitz befindlichen Beuyssammlungen.
Zudem sollen 248 afrikanische Masken aus der Genfer Sammlung Barbier-Mueller die Afrika-Abteilung des Kölner Rautenstrauch-Joest Museum bereichern. Die Photographische Sammlung / SK Stiftung Köln kann mit der Stiftungshilfe die Werkgruppe «Fachwerkhäuser des Siegener Industriegebietes» von Bernd und Hilla Becher erwerben.
Das Kurhaus Kleve kann den Ankauf eines Bildes des Schweizer Künstlers Franz Gertsch tätigen. Dem Bonner Beethovenhaus ermöglichte die Stiftung den Erwerb einer wertvollen «Stichvorlage» zur Originalausgabe von Beethovens Neunter Symphonie.