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Das Münchener Gärtnerplatztheater behält sein Ballett +++ Intendant Peymann übt scharfe Kritik an Sparpolitik
Das Münchener Gärtnerplatztheater behält sein Ballett
Das Bayerische Staatstheater am Münchner Gärtnerplatz behält sein eigenes Ballett. Nach Mitteilung des Intendanten der Bühne, Klaus Schultz, wurden Pläne zur Abschaffung des Tanz-Ensembles fallen gelassen. Gemeinsam mit dem bayerischen Kunstministerium sei ein Finanzkonzept ausgearbeitet worden, so Schultz weiter. In dem Papier seien unter anderem höhere Eintrittspreise ab der Spielzeit 2005/ 2006 vorgesehen, um der Finanznot des Gärtnerplatztheaters zu begegnen.
Intendant Peymann übt scharfe Kritik an Sparpolitik
Berlin (ddp-bln). Scharfe Kritik an der Kulturpolitik von Land und Bund hat der Intendant des Berliner Ensembles, Claus Peymann, geübt. Im Gespräch mit der «Berliner Morgenpost» (Sonntagausgabe) sagte Peymann: «Die Bundesregierung ist unfähig zu begreifen, daß sie die Verantwortung zu übernehmen hat, die sie mit dem Umzug nach Berlin der Hauptstadt schuldet.» Und die Landespolitiker verstünden Kulturpolitik quer durch alle Parteien nur noch als Spardebatte, kritisiert Peymann. «Kaum sitzen Sie mit einem zusammen und hoffen, dass er angezündet wird von einem künstlerischen Traum, fragt er Sie spätestens nach ein paar Minuten, ob Sie nicht irgendwo noch etwas sparen können. Jämmerlich ist das - und mies. Da wird der größte Wert der Stadt zertrümmert.»
Das Berliner Ensemble ist nach Ansicht von Peymann Avantgarde. «Bei uns sehen Sie die großen Stoffe, die großen Schauspieler, die großen Formen. Ich bin immer auf der Suche nach der Wahrheit. Für diesen Weg hab ich mir die Genossenschaft von Schriftstellern wie Thomas Bernhard, Botho Strauß, Peter Handke oder Elfriede Jelinek gesucht.» Dass ausgerechnet Jelinek mit dem Nobelpreis geehrt wurde, rühre ihn zu Tränen, fügte der Intendant hinzu.