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Berlin: Akademie der Künste will Weg der Konsolidierung fortsetzen +++ Dresden: Porzellansammlung reagiert auf Forderungen der Wettiner
Berlin: Akademie der Künste will Weg der Konsolidierung fortsetzen
Berlin (ddp-bln). Mit Ausstellungen, Festivals und mehr als 200 Einzelveranstaltungen will die Akademie der Künste in Berlin ihren im vergangenen Jahr eingeschlagenen Weg der Konsolidierung fortsetzen. Nach heftiger öffentlicher Kritik sei die Akademie jetzt «auf einem Stand, wo sie auch von der Politik wieder ernst genommen wird», sagte Akademie-Präsident Klaus Staeck am Freitag in Berlin. Er leitet die Akademie seit Mai 2006. Sie habe sich seitdem in viele politische Themen eingemischt, wie es ihre Aufgabe sei, so zum Beispiel bei der Föderalismusreform und zum Sparkurs bei den Goethe-Instituten.
Den Schwerpunkt will die Akademie, die sich seit 2005 in Trägerschaft des Bundes befindet, in diesem Jahr auf das Thema Kunst und öffentlicher Raum legen. Künstler wie zum Beispiel Christoph Schlingensief werden dazu ihre Projekte präsentieren. Mit zehn Veranstaltungen werden die von Staeck ins Leben gerufenen Akademie-Gespräche aktuelle Themen zu Kunst und Politik aufgreifen.
Außerdem setzt die Akademie ihre Künstler-Nächte fort. Nach einer Joseph-Beuys- und einer Bertolt-Brecht-Nacht steht als nächstes der «Vater der Videokunst», Nam June Paik, im Mittelpunkt dieser Veranstaltungsreihe. Weitere Nächte sind 2007 geplant zu Autor Alfred Döblin und Opern-Regisseurin Ruth Berghaus.
Ein weiteres Schwerpunktthema der Akademiearbeit bildet der öffentliche Raum auf der Ebene der Medien. Eröffnet wird diese Reihe am 31. Januar mit dem Festival für digitale Kunst, Transmediale. Weitere Veranstaltungen sind ein großes Ausstellungsprojekt zum Schriftsteller Walter Kempowski («Das Echolot») sowie zum französischen Film- und Opernregisseur Patrice Chereau («Intimacy», «Der Ring des Nibelungen»).
Die Akademie der Künste mit ihren zwei Häusern im Osten und im Westen Berlins verfügt 2007 über Zuwendungen vom Bund in Höhe von 17,8 Millionen Euro. Rund 47 Prozent der Gesamtausgaben von 18,4 Millionen Euro entfallen auf das Personal, 33 Prozent des Etats sind Kosten für die Liegenschaften. Für das Programm der Akademie stehen rund zehn Prozent des Jahresetats zur Verfügung.
Dresden: Porzellansammlung reagiert auf Forderungen der Wettiner
Dresden (ddp). Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden schließen wegen einer Suchaktion voraussichtlich für vier Wochen ihre Porzellansammlung. Wie die «Dresdner Morgenpost» (Freitagausgabe) berichtete, besteht der Verdacht, dass es sich bei Hunderten Museumsstücken um Besitztümer des ehemaligen sächsischen Fürstengeschlechts Wettin handeln könnte. Die meisten der betroffenen Objekte befänden sich im Depot, die übrigen in der Dauerausstellung. Diese umfasst etwa 1800 Stücke. Die Inventur solle am Montag beginnen.
Zu Recherchezwecken könnte das Museum möglicherweise sogar noch länger geschlossen bleiben. «Wenn es sein muss, werden wir jedes Objekt dreimal umdrehen», zitierte das Blatt den Generaldirektor der Kunstsammlungen, Martin Roth. Die Nachforschungen seien nur möglich, wenn nicht gleichzeitig Publikumsverkehr bestehe.
Roth kündigte eine Gesamtbestandsaufnahme an, damit die Recherche «ein für alle Mal» abgeschlossen werden könne. Jedes der 1800 ausgestellten Objekte werde auf seine Herkunft geprüft. 20 Mitarbeiter sind dem Bericht zufolge hierfür vorgesehen, neun davon seien zusätzlich befristet angestellt worden.
Die Wettiner fordern rund 3000 Objekte zurück, die zum Bestand der Porzellansammlung gehören sollen. Erst vor wenigen Wochen waren beim Auktionshaus Christie´s in London Plastiken aus Meissner Porzellan für umgerechnet 4,2 Millionen Euro versteigert worden. Nachkommen der Wettiner hatten die wertvollen Werke zurückgefordert.