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12.12.: kulturpolitik aktuell +++ kulturpolitik

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Bühnenverein: Kultur ist «Lebens- und Überlebensmittel» +++ Sorge um den Erhalt des Nordharzer Städtebundtheaters


Bühnenverein: Kultur ist «Lebens- und Überlebensmittel»
Koblenz (ddp-swe). Der Deutsche Bühnenverein warnt vor dem «Kaputtsparen» von Theatern und Orchestern wegen der Finanznot der Länder und Kommunen. Kultur sei ein «Lebens- und Überlebensmittel», sagte der Vorsitzende des Landesverbandes Mitte, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, der Nachrichtenagentur ddp. Der Landesverband begeht am Freitag in Koblenz sein 50-jähriges Bestehen mit einem großen Festakt. Am 3. Oktober 1953 hatten sich hier die drei Landesverbände Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz zu einem gemeinsamen Verband zusammengeschlossen.
Die Frage, wie die Theater- und Orchesterlandschaft erhalten werden könne, sei derzeit das ganz große Thema sagte Grosse-Brockhoff weiter. Das zeigten etwa Einsparversuche wie die Orchesterreform der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Grosse-Brockhoff forderte, die Eigenständigkeit der Ensembles und deren Niveau müsse auf jedem Fall beibehalten werden. Eine Absenkung der Orchester auf einen C-Standard, wie dies derzeit für Koblenz diskutiert werde, werde «unmittelbare» und gravierende Auswirkungen auf die Qualität haben, warnte er. Grosse-Brockhoff schlug vor, stattdessen Stellen für eine Weile unbesetzt zu lassen und die Zusammenarbeit der Orchester untereinander auszubauen.
Es sei aber Aufgabe der öffentlichen Hand, für das Überleben der Kultur auf einem gewissen Niveau zu sorgen, betonte der Vereinsvorsitzende. Gerade eine Informationsgesellschaft brauche die Kultur zu ihrer eigenen Selbstkontrolle. «Der Mensch braucht die Reflexion der Wahrnehmung, damit er nicht ein manipuliertes Mitglied der Mediengesellschaft wird», betonte Grosse-Brockhoff. Die Gesellschaft dürfe diese Aufgabe «nicht den Bohlens und Co. überlassen».

Sorge um den Erhalt des Nordharzer Städtebundtheaters
Halberstadt (ddp-lsa). Gegen die drohende Schließung des Nordharzer Städtebundtheaters machen sich die Träger des Zweckverbandes stark. In einem Brief haben die Landräte und Bürgermeister von Halberstadt und Osterwieck Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) um Unterstützung gebeten. Nur durch die gemeinsame Finanzierung von Land und Trägern könnten die traditionsreichen Kulturstandorte erhalten werden, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung der Landkreise.
Das Theater wirke inzwischen weit über die Granzen des Landes Sachsen-Anhalt hinaus und sei für den Tourismus sowie den Wirtschaftsstandort von wachsender Bedeutung. Da der Landkreis Quedlinburg inzwischen von der Kommunalaufsicht aufgefordert wurde, alle freiwilligen Ausgaben zu streichen, wäre dies das Ende des Zweckverbandes. Die anderen Träger könnten die finanziellen Lasten angesichts der allgemeinen Haushaltslage nicht übernehmen. Die Zukunft des Theaters liege nunmehr auch in Verantwortung der Landesregierung, betonen die Absender des Briefes.
http://www.nordharzer-staedtebundtheater.de