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12.4.: kulturpolitik aktuell +++ kulturpolitik

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Berlin: Stölzl für Übernahme der Philharmoniker durch den Bund +++ Eisenach/Meiningen: Eisenach plant gemeinsames Staatstheater mit Meiningen +++ Berlin: SPD und Linkspartei.PDS streiten um Kostenbeteiligung für Stadtschloss

Berlin: Stölzl für Übernahme der Philharmoniker durch den Bund
Berlin (ddp-bln). Der ehemalige Berliner Kultursenator Christoph Stölzl (CDU) hat sich für eine Übernahme der Berliner Philharmoniker durch den Bund ausgesprochen. Im Kulturradio vom RBB unterstützte Stölzl am Mittwoch den Vorstoß der CDU-Kulturpolitikerin Monika Grütters. Die anderen Bundesländer würden einer Übernahme der Philharmoniker durch den Bund wahrscheinlich eher zustimmen als einer Übernahme der Staatsoper, sagte Stölzl.
Grütters hatte am Dienstag betont, dass der Berliner Kulturhaushalt ohne die Finanzierung der Philharmoniker jährlich um 14,4 Millionen Euro entlastet werden könnte. Damit wäre Berlin in der Lage, auch zukünftig allein drei Opernhäuser zu tragen.

Eisenach/Meiningen: Eisenach plant gemeinsames Staatstheater mit Meiningen
Eisenach/Meiningen (ddp-lth). Die Theater in Eisenach und Meiningen sollen nach dem Willen der Eisenacher Stadtverwaltung fusionieren. Angestrebt werde ein gemeinsames Südwestthüringisches Staatstheater Meiningen-Eisenach unter einer künstlerischen und kaufmännischen Leitung, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch in Eisenach mit.
Dazu solle das Eisenacher Theater in die Meininger Kulturstiftung aufgenommen werden. Eine entsprechende Beschlussvorlage werde dem Eisenacher Stadtrat am 19. April vorgelegt. Die Stadt reagiere damit auf die Sparpläne der Landesregierung, die ihre Zuwendungen für die Theater ab 2009 senken will.
Einem Sprecher zufolge hofft die Eisenacher Stadtverwaltung, dass sich bis Anfang Mai alle Beteiligten auf das Modell verständigen. Allerdings müssten dazu auch die Kreistage von Schmalkalden-Meiningen sowie des Wartburg-Kreises, die Stadt Meiningen und die in der Stiftung vertretene Landesregierung dem Vorschlag folgen. Da wegen der Kürzungen auch Meiningen einen Partner brauche, hoffe man auf ein «Geschäft auf Gegenseitigkeit».
Dem Vorschlag zufolge soll die Stiftung neben dem Meininger Museum künftig aus den beiden Theaterbetrieben in Meiningen und Eisenach bestehen, die unter einem Unternehmer und Arbeitgeber zusammengeschlossen würden. Innerhalb eines gemeinsamen Spielplans beider Betriebe sollten Meiningen und Eisenach Leistungsprofile ausbilden, die sich gegenseitig ergänzten. Beide Betriebe unterhielten mit der Meininger Hofkapelle und dem Eisenacher Kammerorchester selbstständige Klangkörper.
Der Eisenacher Anteil soll der Vorlage zufolge in Form einer Zustiftung in die Kulturstiftung Meiningen eingebracht werden. Der Plan ist in Eisenach umstritten, unter anderem fordert eine Bürgerinitiative den Erhalt des eigenständigen Theaters.

Berlin: SPD und Linkspartei.PDS streiten um Kostenbeteiligung für Stadtschloss
Berlin (ddp). Zwischen der Berliner SPD und der Linkspartei/PDS gibt es Streit um die Kostenbeteiligung des Landes am Wiederaufbau des Stadtschlosses. Die Gespräche mit dem Bund seien auf gutem Weg, Berlin werde zu seiner politischen und finanziellen Verantwortung stehen, sagte Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz (SPD) dem «Tagesspiegel» (Donnerstagausgabe).
PDS-Landeschef Klaus Lederer lehnt hingegen einen Landeszuschuss für den auf 480 Millionen Euro geschätzten Bau ab. «Wir bringen die landeseigenen Grundstücke mit ein. Eine weitere Finanzierung lehnen wir ab», sagte Lederer der Zeitung. Der Bund erwartet dagegen einen Landeszuschuss.
Noch vor der Sommerpause will das Bundeskabinett über die Planung und Finanzierung des Wiederaufbaus des Stadtschlosses entscheiden. «Wir werden mit allen Beteiligten über das Humboldt-Forum sprechen. Klar ist aber auch, dass sich Berlin an den Kosten beteiligt», sagte ein Sprecher. Die geplanten Baukosten belaufen sich auf rund 480 Millionen Euro. Dem Vernehmen nach geht es um einen Landeszuschuss in Höhe von rund 50 Millionen Euro.