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12.9: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

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Berlin: Finanzministerium dementiert Bericht über Einschnitte in der Kultur +++ Potsdam: Platzeck stellt 1500 Euro Lottomittel für Musikprojekt bereit +++ Berlin: Grüne fordern mehr Geld für die Kultur im Haushalt 2007 +++ Mainz: Haustarifvertrag für die Orchester in Koblenz, Ludwigshafen und Mainz unterzeichnet


Berlin: Finanzministerium dementiert Bericht über Einschnitte in der Kultur
Berlin (ddp). Das Bundesfinanzministerium erwägt einem Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» zufolge Einschnitte im Kulturbereich. Wie das Blatt in seiner Samstagausgabe berichtet, wird im Ministerium derzeit eine Liste von «Maßnahmeoptionen» erstellt, die zu kräftigen Einsparungen im Bundeshaushalt führen sollen. Das Papier betreffe auch den Kulturbereich. Ministeriumssprecher Stefan Giffeler wies den Bericht am Samstag in Berlin auf den Anfrage jedoch zurück.
Laut Zeitung wird in der «ersichtlich als Diskussionsgrundlage konzipierten» Übersicht unter anderem die Streichung der Mittel für den Deutschen Filmförderfonds, für die Kulturstiftung des Bundes sowie die Baumaßnahmen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz genannt. In einer Bewertung heiße es zudem zur Kulturstiftung des Bundes, deren Existenz sei «aufgrund der Länderzuständigkeit für Kultur entbehrlich».
s. auch:
http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=106…

Potsdam: Platzeck stellt 1500 Euro Lottomittel für Musikprojekt bereit
Potsdam (ddp-lbg). Das Musikprojekt «Bachkantate Chor/Orchester der Uckermärkischen Musik- und Kunstschule» kann mit Hilfe des Landes Brandenburg verwirklicht werden. Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) habe 1500 Euro aus Lottomitteln für das Vorhaben des Vereins «Musikfreunde Angermünde» freigegeben, teilte die Staatskanzlei am Sonntag in Potsdam mit. Bei dem Projekt werde der Kammerchor der «Uckermärkischen Musik- und Kunstschule» bei drei Konzerten im September und November in Kirchen des Landkreises gemeinsam mit Solisten aus der Region Werke von Johann Sebastian Bach und Antonio Vivaldi aufführen. Mit den Auftritten solle für das musikalische Leben in der Uckermark geworben werden.
Die Konzerte finden den Angaben zufolge am 24. September in der Dorfkirche Berkholz und am 25. September im Rahmen eines Rundfunkgottesdienstes in der Marienkirche Angermünde statt. Eine dritte Aufführung ist für den 27. November (1. Advent) - ebenfalls in der Marienkirche Angermünde - geplant. Die «Uckermärkische Musik- und Kunstschule» wurde von den Mitgliedern der «Musikfreunde Angermünde» im Mai 2004 gegründet. Der Verein engagiere sich für eine qualitativ gute und bezahlbare musische Ausbildung und Erziehung junger Menschen.

Berlin: Grüne fordern mehr Geld für die Kultur im Haushalt 2007
Berlin (ddp-bln). Die Grünen fordern mehr Geld für die Berliner Kultur. Der Bereich sei im Entwurf für den Einzeletat 2006/2007 weiterhin «strukturell unterfinanziert», kritisierte die Grünen-Kulturexpertin im Abgeordnetenhaus, Alice Ströver, in Berlin. Außerdem würden die vorhandenen Mittel teilweise falsch verteilt.
Nach Angaben Strövers wurden im vergangenen Jahr für die Kultur über 41 Millionen Euro mehr ausgegeben als im Haushalt 2007 dafür geplant sind. Für Bauinvestitionen seien überhaupt keine Mittel mehr vorgesehen. Dabei gebe es vor allem bei der Sanierung der Staats- und der Komischen Oper, dem Umbau des Hauptgebäudes der Stiftung Stadtmuseum sowie der Installierung einer neuen Klimaanlage im Neubau der Akademie der Künste «dringenden Handlungsbedarf», sagte die Kulturexpertin.
Als ungerechtfertigt kritisierte Ströver auch die geplante Erhöhung des Zuschusses an die Berliner Philharmoniker von rund 1,7 Millionen Euro, mit der auch der Wegfall von Lottomitteln kompensiert werden soll. 2002 bis 2005 hatten die Musiker noch zwei Millionen Euro aus dem Landeshaushalt und 4,5 Millionen aus dem Lottotopf erhalten. Das Orchester könne jedoch ausfallende Gelder unter anderem durch Sponsoring selbst erwirtschaften, sagte Ströver.
Mit den frei werdenden Mitteln sollten aus Sicht der Grünen andere wichtige Projekte abgesichert werden. Zusätzliches Geld sei unter anderem für die Konzeptförderung von Privattheatern notwendig. Auch die geplanten Kürzungen beim Friedrichstadtpalast müssten zurückgenommen werden. Außerdem sollten die Berliner Symphoniker wieder einen Zuschuss erhalten.

Mainz: Haustarifvertrag für die Orchester in Koblenz, Ludwigshafen und Mainz unterzeichnet
Die Deutsche Orchestervereinigung e.V. und der Deutsche Bühnenverein – Bundesverband deutscher Theater haben für die Musiker des Staatsorchesters Rheinische Philharmonie Koblenz, der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz (Ludwigshafen) und des Philharmonischen Orchesters des Staatstheaters Mainz einen Haustarifvertrag abgeschlossen.
„Damit wird die Übereinkunft über die Grundzüge der Orchesterstrukturreform vertraglich fixiert, auf die sich das Ministerium im vergangenen Jahr mit den Tarifparteien verständigt hatte“, kommentierte Professor Dr. E. Jürgen Zöllner, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, die heutige Entscheidung.
Rheinland-Pfalz habe als erstes Bundesland wichtige Reformen für die Orchesterlandschaft in Deutschland aufgenommen. Dazu gehöre insbesondere die Ausweitung der Zusammenarbeit von Orchestern.
Der Abschluss des Haustarifvertrags sichere die Zukunft der drei Orchester auf einem hohen Niveau. „Die Orchester bleiben künstlerisch leistungsfähig und erhalten gleichzeitig Planungssicherheit“, sagte Zöllner.
Quelle: http://www.mwwfk.rlp.de/