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Berlin: Baden-Württembergs Kunstminister für Trennung der Kulturhoheit +++ Düsseldorf: Schwarz-Gelb soll Kultur in Ministerium ansiedeln +++ Berlin: Ströver kritisiert Sommerpause der Konzerthäuser während Fußball-WM
Berlin: Baden-Württembergs Kunstminister für Trennung der Kulturhoheit
Berlin (ddp). Der baden-württembergische Kunstminister Peter Frankenberg (CDU) plädiert für eine klare Trennung der Kulturhoheit zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Der Bund habe sich zunehmend in die Kultursteuerung eingemischt, kritisierte der CDU-Politiker am Samstag im Deutschlandradio Kultur. Dabei sei dies eine Angelegenheit von Ländern und Kommunen. Zudem seien letztere die Hauptzahler.
Zugleich bekräftigte Frankenberg seine Forderung, die beiden Kulturstiftungen des Bundes und der Länder zusammenzulegen. «Eine Kulturstiftung des Bundes neben der Kulturstiftung der Länder ist unsinnig», sagte er. Die bisherigen Verhandlungen seien daran gescheitert, dass der Bund für die moderne Kunst und die Länder für die Kunst der Vergangenheit zuständig sein sollten. Er sei optimistisch, eine schnelle Einigung zu erzielen, wenn der Bund diese Positionen aufgebe und «man wirklich die gemeinsam zu fördernden Dinge in diese Kulturstiftung einbringt, unabhängig davon, dass man die Kunst aufteilt.»
Düsseldorf: Schwarz-Gelb soll Kultur in Ministerium ansiedeln
Düsseldorf/Köln (ddp-nrw). Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Kulturrat NRW fordern von der künftigen Koalition von CDU und FDP die Ansiedlung des Bereichs Kultur in einem Ministerium. Ansonsten laufe die Koalition Gefahr, der notwendigen Förderung der etablierten wie freien Kulturszene im Land nicht gerecht zu werden, sagte ein ver.di-Sprecher am Freitag in Düsseldorf.
Der Kulturrat nannte die Ansiedlung der Kultur in einem eigenen Ministerium einen «ersten Prüfstein». Die große Koalition in Schleswig-Holstein unter Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) hatte die Kultur in der Staatskanzlei angesiedelt.
Der Vorsitzende des Kulturrates, Hans-Georg Bögner, betonte in Köln zudem, man erwarte, dass die angekündigte Verdoppelung des Kulturhaushalts noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werde. Auch ver.di erinnerte die CDU an die Zusage, den Kulturetat mittelfristig zu verdoppeln.
Berlin: Ströver kritisiert Sommerpause der Konzerthäuser während Fußball-WM
Berlin (ddp-bln). Die Grünen-Kulturexpertin im Abgeordnetenhaus, Alice Ströver, hat die geplanten Spielplanpausen einiger Berliner Konzerthäuser während der Fußball-Weltmeisterschaft kritisiert. «Vor allem, dass die weltberühmten Philharmoniker zum Abschluss der WM nicht da sind, ist ein großer Verlust», sagte Ströver im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp. Aber auch andere für internationale Gäste interessante Institutionen wie Staatsballett, Staatsoper und Deutsche Oper wollten bereits vor Ende des Sport-Events am 9. Juli in die Sommerpause gehen.
«Bislang gab es keine zentrale Planung, wie sich die öffentlich geförderten Kultureinrichtungen in Berlin auf das Fußball-Ereignis vorbereiten können», kritisierte Ströver. Die Senatskulturverwaltung sehe offenbar keinen Bedarf, Berlin auch im kulturellen Bereich fit für die WM zu machen. «Es wird vielmehr davon ausgegangen, dass Fußballfans kein Interesse an Kultur haben», unterstrich die Grünen-Politikerin. Nicht berücksichtigt würden darüber hinaus die vielen Begleitpersonen der Fußballfunktionäre, die ebenfalls in der Stadt seien. «Berlin sollte seinen Besuchern aber zeigen, was es hat», forderte Ströver.
Auch Kultureinrichtungen wie Volksbühne, Konzerthaus, Friedrichstadtpalast und Schaubühne planen nach Informationen der Grünen, spätestens am Tag nach dem Endspiel zu schließen. Fußballfans, die noch einige Tage nach dem WM in Berlin bleiben wollten, stünden dann vor geschlossenen Pforten.