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In Rudolstadt/Saalfeld wurden Finanzierungsverträge unterzeichnet +++ Weimar steht zur Hochkultur +++ Kulturveranstaltungen in Erichs Lampenladen
In Rudolstadt/Saalfeld wurden Finanzierungsverträge unterzeichnet
mdr - Die Theater von Rudolstadt und Nordhausen haben in der Erfurter Staatskanzlei neue Finanzierungsverträge unterzeichnet. Darin verpflichten sie sich zu weit reichender Zusammenarbeit und zu Kooperationen, während das Land die Finanzierung der Häuser bis 2008 sichert.
Die Verträge für die Theater und Orchester in Rudolstadt und Saalfeld sowie in Nordhausen und Sonderhausen setzen die Reihe der Vereinbarungen zur Neuordnung der Thüringer Theater- und Orchesterlandschaft fort. Das Kunstministerium setzt dabei verstärkt auf Kooperationen, um den Kostenanstieg zu begrenzen.
Das Theater Nordhausen und das Loh-Orchester Sonderhausen erhalten ab 2004 jährlich 4,91 Millionen Euro und der Rudolstadt-Saalfelder Zweckverband als Träger der dortigen Bühne 3,12 Millionen Euro. Die Theater verpflichten sich dabei zur Kooperation und zur Übernahme von Angeboten des jeweiligen Partners. Während sich die Nordhausener auf das Musiktheater konzentrieren müssen, haben in Rudolstadt Sprech-, Kinder- und Jugendtheater Priorität.
Weimar steht zur Hochkultur
mdr - Weimar finanziert weiter die wichtigsten Kultureinrichtungen der Stadt. Das teilte der Stadtrat mit. Damit sind die Sparpläne vom Tisch, ab 2003 den Anteil der Stadt von jährlich zwei Millionen Euro auszusetzen. Die Stiftung Weimarer Klassik und die Kunstsammlungen Weimar können dadurch ab Januar 2003 fusionieren. Bund und Land tragen die Stiftung zu 90 Prozent. Die geplante Fusion der beiden Kultureinrichtungen wollten sie nur dulden, wenn sich die Stadt nicht aus der Finanzierung zurückzieht.
Jetzt muss die Stadt prüfen, wo die je zwei Millionen Euro in den kommenden beiden Jahren herkommen sollen. Oberbürgermeister Germer will 2003 mit Bund und Ländern über den Ausstieg aus den Finanzverpflichtungen sprechen.
Weimar wollte aus Geldmangel die Kulturfinanzierung zurückfahren. Das Kulturprogramm der Stadt entspricht in Umfang und Etat dem einer Großstadt - dabei hat Weimar nur 63.000 Einwohner. Bei der Stadt ist inzwischen ein Defizit von vier Millionen Euro aufgelaufen, 2003 droht es auf elf Millionen anzuschwellen. Der Kulturetat umfasst derzeit 7,9 Millionen Euro, 5,2 Millionen davon fließen in die Hochkultur. Gespart wird dagegen an Bibliotheken, Sport, Schulen und Kindergärten.
Kulturveranstaltungen in Erichs Lampenladen
mdr - Die neue Kulturstaatsministerin Weiss hat sich für eine Zwischenlösung für den zum Abriss vorgesehenen Palast der Republik in Berlin ausgesprochen. Im Kulturausschuss des Bundestages gab sie einer Architektengruppe der TU Berlin Hoffnung, die derzeit ihr Konzept für das einstige DDR-Vorzeigeobjekt vorstellt.
Wenn es nach den Uni-Leuten von Urban Catalyst geht, könnten nach Abschluss der Asbestsanierung im nächsten Frühjahr noch drei Jahre lang Kulturveranstaltungen in dem entkernten Gebäude stattfinden. Kosten entstehen dabei weder der Stadt noch dem Bund. Gedacht wird an Ausstellungen, Opern und Konzerte. Urban Catalyst hat dafür auch prominente Unterstützer gefunden, so unter anderem Günter Grass, Daniel Barenboim und Volker Schlöndorff.
Für die rund 40-köpfige Architekten-Gruppe ist der Palast nicht das erste Projekt. Sie ist europaweit darauf spezialisiert, urbane Brachflächen und todgeweihte Gelände zeitweilig mit Leben zu erfüllen. Ihre Ideen setzte sie unter anderem auch in Neapel, Amsterdam und Wien um.
Quelle: http://www.mdr.de/nachrichten/kultur/