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Goethe-Institut berät über Einschnitte +++ Saarländisches Staatstheater wehrt sich gegen massive Kürzungspläne +++ Zeitung: Akademie-Neubau kann nicht komplett genutzt werden

Goethe-Institut berät über Einschnitte
Das Präsidium des Goethe-Institutes befasst sich heute in München mit den geplanten Schließungen von Standorten. In Bayern sind die Institute in Murnau, Prien und Rothenburg ob der Tauber von der Schließung bedroht. Die Entscheidung über die vorgeschlagenen Schließungen soll jedoch erst morgen der Mitgliederversammlung des Instituts mitgeteilt werden, so eine Sprecherin der Präsidentin der Einrichtung, Jutta Limbach. Die Pläne waren bei Mitarbeitern, betroffenen Kommunen und Politikern auf Widerstand gestoßen.
Quelle: B5 Aktuell

Saarländisches Staatstheater wehrt sich gegen massive Kürzungspläne
Saarbrücken (ddp-swe). Das saarländische Staatstheater wehrt sich gegen die geplanten Kürzungen von etwa 25 Prozent seines Etats bis 2009. «Wenn das Staatstheater ein Staatstheater bleiben will, kann es nicht soviel einsparen wie gefordert», warnte Intendant Kurt-Josef Schildknecht im ddp-Interview in Saarbrücken. Die bislang bekannten Pläne der CDU-Landesregierung sehen eine jährliche Kürzung des Etats um 1,5 Millionen Euro vor. Er würde damit von derzeit 24,5 Millionen Euro auf 18,5 Millionen im Jahr 2009 schrumpfen.
Intendant Kurt-Josef Schildknecht sagte, dass er von den Plänen erst Anfang der Woche auf einer Dienstreise erfahren habe. «Ich war schockiert», ergänzte Schildknecht, der seinen Vertrag erst im Frühjahr um fünf Jahre verlängert hatte. Er sehe jetzt seine Arbeit der vergangenen 14 Jahre im Saarland «sehr in Frage gestellt». Noch im Frühjahr habe man ihm den bisherigen Etat für die weitere Arbeit zugesichert.
Schildknecht kündigte an, er werde dafür kämpfen, dass diese Planungen «rückgängig gemacht werden». Sein Haus habe bereits in den vergangenen vier Jahren eigene Sparleistungen von weit über einer Millionen Euro erbracht und Rücklagen aus 1998 aufgelöst. Könnten die nun angekündigten Sparmaßnahmen nicht abgewendet und einschneidende Veränderungen verhindert werden, dann «wird dies meine letzte Spielzeit» in Saarbrücken sein, drohte Schildknecht.
Über die Schließung von Sparten wie Ballett, Schauspiel oder Orchester denke er gar nicht nach, fügte der Intendant hinzu. Wichtig sei, dass für die kommende Spielzeit «alle zusammen überlegen, wie man die fehlenden 1,5 Millionen Euro zusammenbringen» könne. Würden sich zehn Unternehmen mit je 50 000 Euro beteiligen, sei ein erster Schritt gemacht, appellierte Schildknecht.


Zeitung: Akademie-Neubau kann nicht komplett genutzt werden
Berlin (ddp-bln). Der Neubau der Berliner «Akademie der Künste» (AdK) am Pariser Platz kann möglicherweise auch nach seiner Übergabe nicht komplett genutzt werden. Nach einem Bericht des «Tagesspiegel» (Sonntagausgabe) fehlt für die Ausstattung eines Multifunktionssaals mit Stühlen und Technik das Geld. Der Raum solle deshalb zunächst im Rohbauzustand bleiben.
Die Akademie erhofft sich nach Angaben des Blattes weitere finanzielle Unterstützung vom Bund. Dieser hatte sich ohnehin bereiterklärt, die Trägerschaft für die Institution vom Land Berlin zu übernehmen, um den Haushalt der Hauptstadt zu entlasten.
Darüber hinaus soll der Bund für die Sanierung des bisherigen Akademie-Gebäudes am Hanseatenweg aufkommen, wie die Zeitung schreibt. Der alte Standort könne auch nach Fertigstellung des Neubaus nicht aufgegeben werden, weil der Komplex am Pariser Patz für größere Veranstaltungen nicht ausreiche.
Damit würden die Kosten weiter steigen. Bereits jetzt liegen sie mit 56 Millionen Euro um 18 Millionen höher als ursprünglich veranschlagt, weil die Kalkulationen des inzwischen gekündigten Generalunternehmers nicht stimmten und neue Planungen notwendig waren. Die Übergabe des Neubaus durch die Stadtentwicklungsverwaltung an den Hausherrn ist für den 21. Januar vorgesehen, fast fünf Jahre nach dem ersten Spatenstich. Eigentlich sollte er schon vor zwei Jahren fertig gestellt werden.